Was wir im Kreis für den Artenschutz tun können?

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Von links nach rechts: Klaus Vennemann/erster Vorsitzender des Kreisimkervereins, Heiner Bücker/Leiter des Umweltamtes, Landrat Dr. Martin Sommer und Josef Berkemeyer/Bienenweideobmann aus Emsdetten. (Foto: Joanna Puzik)

Beim Pressetermin am 20. Mai, dem Weltbienentag verrieten der Landrat Dr. Martin Sommer und seine Kollegen wie wir gemeinsam etwas gegen das Insektensterben und dessen Folgen tun können.

Beispiele, wie die Biodiversitätsstrategie in der Praxis umgesetzt werden kann:

  • Anbau von Silphie statt Mais, die zu Biogas verwertbare Pflanze blüht mehrere
    (Foto: Joanna Puzik)

    Monate und kann als Dauerkultur angelegt werden. Weil ihr Anbau viermal teurer ist als Mais, werde er im Rahmen der Biodiversitätsstrategie mit 60.000 Euro gefördert. Das Projekt sei auf fünf Jahre angelegt, sagt Heiner Bücker, Leiter des Umweltamtes.

  • Wildblumenstreifen, von etwa 3 Metern Länge, die miteinander vernetzt sind, seien besser als große Flächen, sagt Berkemeyer als gelernter Gärtnermeister und Bienenweideobmann aus Emsdetten. Der Sammelradius von Honigbienen beträgt 500m bis 8 km, im Extremfall auch 10 km, bei Wildbienen ist er deutlich geringer, max.3 km Solche Wiesen werden nur zweimal jährlich gemäht, so dass die Nährstoffe im Boden erhalten bleiben und zahlreiche Kleintiere- und Insekten anlocken.

Leider gibt es auch sogenannte Opfermühlen, sagt er. Wenn beispielsweise der Straßenrand als Blühwiese genutzt wird, damit Bürger es sehen und keine Nutzfläche geopfert werden soll. Der Lärm und Autoverkehr seien aber kontraproduktiv. Außerdem wolle man weder „Bauernbashing“ noch „Greenwashing“ betreiben, sagt Dr. Sommer.  Wichtig sei es einen Mittelweg für alle Beteiligten zu finden.

  • Kostenfreies Saatgut und die Förderung von Biotopprojekten sind ebenfalls ein wichtiges Standbein auf dem Weg zu einer besseren Zusammenarbeit mit der Bevölkerung. Im Rahmen der Klimafonds stehen zukünftig beim Amt für Klimaschutz noch 5.000 Euro zur Verfügung. Auch möchte der Kreis mit einem Flyer zu Blühwiesen Privathaushalte in Steinfurt dazu motivieren, u.a. mit kostenfreiem, Saatgut selbst kleine Oase für Bienen, Schmetterlinge und Co. zu schaffen und bietet Fördermittel beim Anlegen von Hecken und Streuobstwiesen
  • Die Abschaffung von Schottergärten ist ebenfalls ein Anliegen des Blühwiesen-Förderprogrammes. Deshalb lege man auch regelmäßig an den, als Bienenfriedhöfe verschrieenen Kreiseln an der Moorbrücke oder an der Rheiner Straße blühende Grünstreifen an und versucht mit Blumenampeln, die diese Woche auf den Laternen aufgehängt worden sind, nicht nur die Innenstadt zu verschönern, sondern den Insekten auch im Stadtgebiet eine Anflugmöglichkeit zu geben.

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