Die Sitzung des Haupt-, Finanz- und Steuerungsausschusses (HSFA) am Montag dauerte fast ebenso lange wie die des Ausschusses für Infrastruktur (AI) am vergangenen Donnerstag. Wieder einer der Kernpunkte: Die Diskussion um die Sanierung und Erweiterung der EMS-Halle sowie die Findung von Standorten für weitere Hallenkapazitäten. Am Ende dieses Beitrages haben wir bisherige Berichterstattungen verlinkt.
Wie zu erwarten, wurde auch hier wieder heftig diskutiert. Wir geben hieraus in Auszügen wieder:
Rolf Ohde (Die Grünen): „Die letzte Sitzung des AI war schon bemerkenswert, bermerkenswert die Kehrtwende der CDU. Die CDU hatte in den vergangenen Jahren viel umfangreichere Umbauten vorgeschlagen, die auch viel teurer geworden wären. Wir sollten lösungsorientiert an die Sache gehen.“ Ohde schlägt vor, und das wird am Ende dann auch beschlossen, die politische Arbeitsgruppe EMS-Halle wieder zu reaktivieren: „Es macht keinen Sinn, wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht, – wir brauchen ein Gesamtkonzept.“
Daniel Hellwig (CDU): „Wir stellen uns einer Ertüchtigung der EMS-Halle nicht entgegen, wir haben das beantragt. Wir brauchen eine erhebliche Verkürzung der Bauzeit, die Ausgrenzung des Breitensports muss verhindert werden. Nach den vorliegenden Plänen werden die vorhandenen Unzulänglichkeiten der EMS-Halle bleiben: Sichtachsen, Deckenlast… Wir wollen nicht zweistellige Millionenbeträge in eine Veranstaltungshalle stecken, von der wir nicht wissen, ob da überhaupt weiterhin Veranstaltungen durchgeführt werden dürfen. Solche Hallen gehören nicht in die Innenstadt oder in die Nähe von Wohngebieten. Warum spricht die Verwaltung nicht mit den Experten? Die Machbarkeitsstudie muss umformuliert und auf weitere Standorte ausgeweitet werden. Wir wollen den 2. Bauabschnitt stoppen um mehr Zeit für den TVE oder auch Vereins- und Schulsport zu bekommen. – Lassen Sie uns heute hier innehalten.“
Dr. Thomas Kock (SPD): „Zur Klarstellung: wir haben am Donnerstag im AI nicht den 1. und 2. Bauabschnitt beschlossen wie es in der Zeitung (gemeint ist die EV) stand. Für die SPD ist klar, wir möchten an der Stauffenbergstraße bauen, das wird eine Halle für den Schulsport, – wenn wir da bauen, können wir auch über Tribünen reden – geht das überhaupt? Was kostet das? Sporthallen für Schulen ist Pflicht, Zuschauer sind die Kür. Wenn das klappt, werden wir auch für den TVE eine Lösung finden. Wir halten eine Veranstaltungshalle mitten in der Stadt für wichtig.
BM Oliver Kellner (Die Grünen) wies zwischendurch darauf hin, dass sämtliche Prüfaufträge aus dem AI bereits in Bearbeitung seien, in vielen Fällen bereits Termine mit den beteiligten Gruppierungen zeitnah anberaumt sind.
Günther Lammert (UWE): „An der Stauffenbergstraße sehen wir den Schulsport, keine Großsporthalle für Bundesliga-Handball, – dafür brauchen wir eine weitere Halle an einem anderen Standort, auch nicht am Stadion. Es muss ein weiterer Standort ins Spiel gebracht werden. Die TVE-Marketing GmbH muss aus der Deckung kommen, wie sie sich eine Beteiligung vorstellt.“ Und weiter: „Wir haben auch nicht die perfekte Lösung, wäre man seinerzeit unserem Antrag gefolgt, die EMS-Halle abzureißen und neu zu bauen, wäre das Thema längst erledigt gewesen.“
Auf die Vorwürfe, die Länge der Bauzeit an der EMS-Halle sei so nicht bekannt gewesen, reagierte der Technische Beigeordnete Martin Dörtelmann: „Ende 2025 muss die Maßnahme abgeschlossen sein. Die Dauer von 18 Monaten ist kommuniziert worden, da kann sich keiner herausreden. Frau Wachsmund hat ein sehr deutliches Statement gegeben, wie wichtig die EMS-Halle für das kulturelle Angebot in Emsdetten ist. Eine zweite Halle für Kultur an anderem Standort ist nicht sinnvoll.“
Marita Haude (SPD) „Ich weiß nicht, was zwischenzeitlich in einigen Fraktionen passiert ist. Wir hatten zunächst einstimmige Beschlüsse. Ich finde den Vorschlag von Herrn Ohde gut, den Arbeitskreis wiederzubeleben.“
Thomas Kock brachte noch den Hinweis, dass eine Halle in der Innenstadt nach jedem Konzert oder Handballspiel immer auch die Gastronomie in der Innenstadt belebt. Das wird bei einer Ansiedlung im Industriegebiet so nicht passieren.
Uwe Warda (Die Linke) „Ich wundere mich schon, alles was ich jetzt höre, ist von der CDU Wir bauen zwei neue Hallen, – und wir müssen dann die EMS-Halle ja auch noch am Laufen halten, – also 2,5 Hallen, – wie soll das finanziert werden?“
Die Abstimmung für die Durchführung des 1. Bauabschnitts (Schießstand) erfolgte einstimmig und wird so wohl auch in der Ratssitzung am 29. September beschieden.
Der 2. Bauabschnitt ist bei sechs Gegenstimmen unter Einbeziehung der Ergänzungen und Prüfaufträge zunächst auch positiv beschieden, wird aber sicherlich in der kommenden Ratssitzung nochmal für Diskussionen sorgen.
16. September 2022 Ausschuss für Infrastruktur beschließt in Marathonsitzung
19. September 2022 Offener Brief der Fraktion „Die Grünen“ zur Thematik EMS-Halle
19. September 2022 Umfangreiche Tagesordnung im Haupt-, Finanz- und Steuerungsausschuss
04. Juni 2022 EMS-Halle Vorentwurfsplanung für den 2. Bauabschnitt
15. März 2022 Neue Handballhalle in Emsdetten
15. Dezember 2021 Haupt-, Finanz- und Steuerungsausschuss steht eine Marathon-Sitzung bevor
14. Dezember 2021 1,76 Millionen € Zuschuss vom Bund für die Sanierung der EMS-Halle
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