TVE macht Hildesheim zum Meister

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(Foto: Schwegmann)

Mit 36:26 Toren schlägt Eintracht Hildesheim den TV Emsdetten, krönt sich damit zum Meister. Die Niederlage des TVE war auch in der Höhe verdient, zeitweise geriet man in Niedersachsen so richtig unter die Räder.

Am Tag vor dem Spiel ließ die Marketing GmbH mit dem Foto von TVE Spieler Brent Riksten über die sozialen Medien noch vermelden man wolle zeigen was man drauf hat, zwei Punkte mit nach Emsdetten nehmen. Gut vorbereitet wäre man auf den Gegner HC Eintracht Hildesheim. Davon war über die vollen 60 Spielminuten leider nichts zu sehen.

Hildesheims Matteo Ehlers und Philipp Wäger stellten ganz schnell auf 2:0 für die Hausherren, Terhaer erzielte den ersten Treffer für Emsdetten. Nur eine Minute später ging er mit einer Zeitstrafe auf die Bank. Weil wenig später auch Bjarne Budelmann die beiden Finger der Schiedsrichter sah war der TVE in doppelter Unterzahl. Es sollte nicht die letzte für seine Mannschaft bleiben. In der elften Spielminute hatte Trainer Lennart Lingener erst einmal genug gesehen: 3:7 stand es zu diesem Zeitpunkt aus der Sicht seines Teams. Nur drei TVE Tore in den ersten zehn Minuten waren ein Vorgeschmack auf das was kommen sollte. Und es kam noch viel schlimmer!

Die zweite Auszeit nahm er nach 17 gespielten Minuten. 6:12 stand es jetzt schon. Sechs Tore Rückstand für den TVE! Es wurde nicht besser als Domagoj Potnar kurz darauf mit einer roten Karte das Spiel beenden musste. Er hatte seinen Gegenspieler bei einer Abwehraktion im Gesicht getroffen. Dahinter steckte keine Absicht. Unser Kreisläufer kam einfach den berühmten Schritt zu spät. Da war er am Gründonnerstag in bester Gesellschaft: Auch seinen Teamkollegen fehlte oft der berühmte letzte Schritt. Hildesheims Lothar von Hermanne erhöhte sofort auf 13:6 für seine Mannschaft, Bjarne Budelmann erhielt die nächste Zeitstrafe und brachte dem TVE damit die nächste doppelte Unterzahl. Den Platz nutzte Matteo Ehlers um den Vorsprung auf 14:6 hoch zu schrauben. Acht Tore Rückstand nach nicht einmal 20 gespielten Minuten!

Bis zur Halbzeit hielt Emsdetten den Schaden noch in Grenzen. Auf 13:18 kam man noch heran. Die fünf Tore Rückstand ließen zur Halbzeit zumindest noch die Chance auf eine Wende. Wer von den zahlreich mitgereisten Dettener Fans (zwei Busse und viele weitere PKW) die Hoffnung hatte hier noch Zählbares mitnehmen zu können wurde im zweiten Durchgang bitter enttäuscht.

Hildesheim zerlegt den TVE in seine Einzelteile

Nach der Pause spielte Eintracht Hildesheim den TV Emsdetten an die Wand. Man kann das nicht schön reden: Hildesheim stellte eine offensive Deckung. Die hatte man beim TVE im Vorfeld auch erwartet, fand trotzdem kein Mittel dagegen. Immer wieder drängten die Hausherren unser Team bei eigenen Angriffen weit zurück. Bis an die Mittellinie verteidigten die Hildesheimer ihr Tor. Nach einem drei Tore Lauf lochte Luca Hopfmann zum 26:16 für die Eintracht ein. Zehn Tore Rückstand für den TV Emsdetten! Und da waren erst 42 Minuten gespielt! Hendrik Hanemann brachte Dettens Robin Jansen in den 47. Minute zu Fall. Der schlug mit dem Kopf auf dem Hallenboden auf. Jansen konnte kurz darauf glücklicherweise wieder aufstehen. Hanemann sah dafür die rote Karte. Das half Emsdetten aber auch nicht. Den fälligen Siebenmeter vergab Marian Orlowski. Passte zum Spiel. Der Rückstand zu diesem Zeitpunkt? Zwölf Tore! Drei Minuten vor dem Ende waren es ganze 13 Tore Rückstand für die Mannschaft, die sich hier doch gut präsentieren und Zweifel ausräumen wollte. Dass es am Ende nur zehn Tore Differenz waren lag an einem 3:0 Lauf des TVE kurz vor Schluss. Hier hatte die Eintracht längst in den Jubelmodus geschaltet. Die Halle stand und feierte ihre Helden: „Oh wie ist das schön…“ Ein chancenloser TVE ging in Hildesheim unter.

Gute Besserung, Ben Beekmann! Und willkommen zurück, Akos

Als wäre das Ergebnis und der Spielverlauf nicht schon bitter genug: Emsdettens Ben Beekmann ging bei einer Abwehraktion zu Boden, blieb liegen und hielt sich sofort den Fuß. Nur humpelnd und mit Unterstützung konnte unser Linksaußen das Spielfeld verlassen. Eine Verletzung wäre ganz bitter für ihn persönlich und sein Team. In dieser Situation ist es wirklich das letzte was der TVE gebrauchen könnte. Wir wünschen gute Besserung.

Es gab an diesem Gründonnerstag wirklich nur eine einzige positive Sache aus Sicht des TV Emsdetten. Akos Szeles erzielte bei der Klatsche in Hildesheim seine ersten beiden Tore seit dem ersten Spieltag. Szeles war seitdem verletzt und fehlte seiner Mannschaft. Bis auf Szeles Comeback war das ein völlig gebrauchter Tag für Emsdetten.

Warum draufhauen nicht helfen wird

In Hildesheim präsentierte sich die Mannschaft nicht wie ein Aufstiegskandidat. Wie schon in den letzten Spielen zuvor gelang im Angriffsspiel wenig. War das Tempo erst einmal raus, wurde es ganz schwer für das Team um Kapitän Marian Orlowski. In allen Mannschaftsteilen verlor der TVE das Duell mit dem Spitzenreiter. Auch in der Deckung erwischte die Eintracht uns immer wieder auf dem falschen Fuß, stellte die Emsdettener Abwehr oft blank und stand frei am Kreis. Oliver Krechel und Ante Vukas bekamen kaum einen Ball an die Finger, wurden von ihren Vorderleuten aber auch oft allein gelassen. Das hat mit Aufstiegsform nichts zu tun. In allen Mannschaftsteilen!

Draufhauen, sich einzelne Akteure oder den Trainer raus picken sind der falsche Weg. Die Aufstiegsrunde hat noch nicht einmal angefangen. Ziel war die Qualifikation dafür, die hatte der TVE vorzeitig in der Tasche und erreichte seine primären Ziele damit in einer schwierigen, von Verletzungen geprägten Saison. Dass die ganz großen Stimmungsdämpfer nun ausgerechnet im Vorfeld der Aufstiegsrunde einschlagen ist sehr unglücklich. Die Mannschaft braucht die Unterstützung jetzt mehr denn je. Nach dem Schlusspfiff stellte sich die Mannschaft den mitgereisten Fans, bedankte sich für den Support und war offen für eine Diskusion über die Niederlage. Das ist ein gutes Zeichen. Auch das Trainerteam und die Verantwortlichen dürfen sich jetzt nicht verstecken. Klare Kante, die Gründe für die Formdelle darf gern offen kommuniziert werden. Wer Unterstützung haben möchte sollte die Anhänger an die Hand nehmen und erklären warum es aktuell nicht läuft. Die Mannschaft wird von den eigenen Anhängern sicher nicht allein gelassen. Eine offene und ehrliche Kommunikation wird nun genau so gebraucht wie eine sportliche Wende. Am kommenden Samstag reist man zum TuS Spenge, hat das nächste schwere Auswärtsspiel vor der Brust. Das bietet aber auch Gelegenheit sich neues Selbstvertrauen zu holen.

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