Wo darf als Radfahrer auf der Straße gefahren werden? – AI erhält Informationen und diskutiert

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In Emsdetten dürfte es so einige Kilometer kombinierte Fuß-/Radwege geben. Aktuell in der Diskussion ist der Brookweg, der mit Piktogrammen auf der Fahrbahn ausgestattet wurde. Gleiche Maßnahme soll auf weiteren Straßenzügen erfolgen. Durch Thomas Röer, Teamleiter des Tiefbauamtes wurde dem Ausschuss für Infrastruktur (AI) in dessen fast vierstündiger Sitzung am Donnerstagabend die rechtliche Situation aufgezeigt. In hiesigen Printmedien hatte es hierzu eine mißverständliche Berichterstattung gegeben.

Grundsätzlich müssen Radfahrer die Straße benutzen, es sei denn, für sie ist explizit ein Radweg ausgewiesen. Dass die Radfahrer am Beispiel Brookweg auch auf dem Gehweg geduldet wurden, hatte zur Folge, dass viele Autofahrer meinten, die Straße stehe ausschließlich den Kraftfahrzeugen zur Verfügung. Diese Annahme ist definitv falsch. Hinzu kommt, dass immer mehr E-Bikes, Pedelecs oder auch Lastenräder unterwegs sind, die aufgrund ihrer Geschwindigkeit oder auch der Ausmaße immer mehr zur Gefährdung der Fußgänger und letztlich auch der Radfahrer selber werden.

Wenn jetzt die Radfahrer die Straßen nutzen, so wie es ja auch vorgesehen ist, müssen natürlich die Autofahrer auf gleicher Strecke entsprechend mehr aufpassen und eben dafür dienen die hinweisenden Piktogramme.

Manfred Dietz (CDU) sah keine Notwendigkeit für die Piktogramme, die rechtliche Lage, wie man sich da zu verhalten habe, sei klar und die 50,– € Stückkosten sind sicherlich anders besser eingesetzt.

Rolf Ohde (Die Grünen) stellte fest, dass „wenn tatsächlich alle die Regeln kennen würden und sich auch daran halten würden, wären derartige Hinweise nicht notwendig.“

Stefan Ahmann (CDU) sprach sich generell dagegen aus: „Wir sollten da mehr auf Aufklärung setzen.“

Thomas Röer gestand zwar ein, noch mehr Öffentlichkeitsarbeit machen zu können, wies aber darauf hin, dass eben diese Piktogramme ja vermutlich die plakativste und somit wirksamste Form der Aufklärung seien.

Stefan Schwamborn (Die Grünen) zeigte sich dankbar, dass hier endlich die ersten Maßnahmen umgesetzt wurden. Die Kosten seien relativ gering. In Holland sei man mit derartigen Maßnahmen schon viel weiter.

Christoph Huesmann (Die Linke) stimmte dem zu „Das ist ein Schritt in die richtige Richtung“ und auch Reinhildis Thamm-Krake (SPD), die wegen eines körperlichen Handicaps gar auf einen Rollstuhl mit vorgebautem Einzelrad angewiesen ist, begrüßte die Umsetzung: „Auf den Gehwegen ist das Fahren für mich nicht möglich und auf der Straße, die sie ja nutzen müsse, würde sie häufig derart eng überholt, dass ihr Angst und Bange werde und müsse sich dann noch Pöbeleien anhören, sie solle doch gefälligst den Radweg nutzen.“

Albert Lüttmann (Die Grünen), Lehrer am Gymnasium Martinum, konnte sich mit einem Schmunzeln auf den Lippen abschließend die Bemerkung einer Schülerin der 8. Klasse nicht verkneifen, die sich beschwert hatte, dass auf den Piktogrammen lediglich Herrenräder abgebildet seien…

Weitere Straßenzüge wurden vorgestellt, die jetzt sukzessive mit den Hinweisen ausgestattet werden sollen.

 

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