Wird die EMS-Halle zur Sackgasse?

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(Foto: Markus Harlake-Heinrichs)

In Sachen EMS-Halle manövriert sich die Politik immer mehr in eine Sackgasse. Dass die „große Lösung“, wie sie einst auf dem Plan stand, keine Chance mehr hat, dass dürfte mittlerweile allen klar sein. Festgehalten wird an den Maßnahmen der Schießanlage, das ist beschlossen und verkündet. Für die EMS-Halle gab es noble Pläne, dafür lagen Kostenrechnungen vor. Diese Kostenrechnungen wurden seinerzeit von Korrekturen weit übertroffen, allerdings während des Wahlkampfes 2020 unter Verschluss gehalten. Der neue Bürgermeister hat das Dilemma dann aufgedeckt. Für alle war klar, dass unabhängig von dem Vertuschen der Zahlen, eine Umsetzung in dem Rahmen nicht möglich sein wird. Diese höheren Kosten, weil sie in der Amtszeit des neuen Bürgermeisters aufgedeckt wurden, jetzt unterschwellig auch ihm zuzuordnen, ist politisch ganz schlechter Stil.

Die „kleine Lösung“ sieht nur die zwingend notwendigen Maßnahmen vor, Brandschutz, Lüftung, Barrierefreiheit, Lärmschutz, Fluchtwege…

Für die Sanierung sind 1,7 Mio € Zuschüsse in Aussicht gestellt. Diese fließen aber nur, wenn die Baumaßnahme in 2025 abgeschlossen wird und wenn sie alle in den Förderrichtlinien enthaltenen Vorgaben erfüllt. Dazu gehören zwingend auch die baulichen Veränderungen.

Durch Helmuth Schäckel wurden die aktuellen Pläne in der Sitzung des Ausschuss für Infrastruktur (AI) am Donnerstag vorgestellt. Martin Dörtelmann (Technischer Beigeordneter) ergänzte, dass man sich ausdrücklich die Option offen gehalten hätte, dass irgendwann doch eine Erweiterung in größerem Umfang erfolgen kann.

Die CDU schließt laut ihrem Fraktionssprecher Daniel Hellwig „jede bauliche Veränderung aus.“, möchte nur die technische Ertüchtigung der bestehenden Anlagen gesichert wissen. Damit würden die Förderkriterien nicht erfüllt und die Stadt Emsdetten müsste die Kosten alleine tragen. „Wir haben immer noch keine exakten Kostenangaben.“, forderte Hellwig diese erneut von der Verwaltung an.

Einstimmig zeigten sich die Kommunalpolitiker in Punkt 1 und 2 der Beschlussvorlage: „Der Rat bekennt sich zu dem Konzept des Veranstaltungszentrums Stroetmanns Fabrik/EMS-Halle.“, die Gesamtheit müsse unbedingt erhalten bleiben.

Einstimmig auch, was ja eigentlich längst beschlossen ist, dennoch wieder aufgeführt wurde: „die Erweiterung des Schießstandes mit der technischen und baulichen Sanierung der kleinen Technikzentrale, der Umkleiden und des Stiefelgangs…“

Bei Punkt 3 inklusiv seiner Unterpunkte haben sich CDU und UWE enthalten.

Die beteiligten Fraktionen sollten tunlichst bis Donnerstag zur Ratssitzung einen Konsens finden, alles andere bedeutet unnötigen Aufschub. Eine Sanierung kann nur sukzessive erfolgen. Der laufende Betrieb soll so wenig wie eben möglich unterbrochen werden. Der Zeitplan für eine Förderung wird möglicherweise nicht eingehalten und, was der absolute Knaller wäre, dass die Halle irgendwann von höherer Stelle stillgelegt wird, weil vorgeschriebene Eigenschaften fehlen.

AllesDetten bleibt „am Ball“ und berichtet weiter.

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