Heute zieht es uns doch wieder in den süd-westlichen Teil von Emsdetten. Wieder tiefstes Hollingen und Reckenfeld. Die Strecke ist so ein bißchen Abenteuer, geht inmitten durch den Wald, wir starten bei Lintel’s Kotten. Da eine Wegbeschreibung nicht ganz leicht ist, hier der L I N K zur Komoot-Tour. Hier ist dann vielleicht doch festes Schuhwerk angebracht. Für den ca 5 km langen Rundgang sollte man 1 – 2 Stunden einplanen. Man kann die Strecke auch variieren. Die Strecke selber führt häufig direkt am See entlang. Zum größten Teil über nicht asphaltierte Wege oder „Trampelpfade“, bei Nässe kann es also schon mal rutschig werden.
Wir befinden uns hier an historischer Stätte, Lintel’s Kotten. Einst Anlegestelle und Rasthof für die Händler die hier auf dem Max-Clemens-Kanal ihre Waren transportierten. Der heutige Verlauf ist nur noch als Vertiefung im Gelände gegenüber der Gasstätte erkennbar. Es ist Teilstück eines etwa 30 km langen Kanals der von 1724 bis 1730 erbaut wurde. Münster und Clemenshafen wurden damit verbunden.
Die Boote, etwa drei Meter breit und 16-17 Meter lang wurden getreidelt, d.h. von zwei Pferden, die jeweils am rechten und linken Ufer liefen, gezogen. Bis zu 10 Tonnen Gewicht konnten damit befördert werden.
Rund um den Hof Lintel, der ganz in der Nähe noch heute steht, befanden sich einige Heuer-Häuser. Insgesamt war das Areal in Lintel’s Brook noch mehr besiedelt, als es heute sichtbar ist.
Als im Dorf Emsdetten dann die Industrialisierung Einzug hielt, siedelten die Menschen um.
In Lintel’s Kotten haben die Urväter der Hollinger ihre Schützenfeste gefeiert.
Heute stehen Bäume und Sträucher im damaligen Flußbett. Im Rahmen der Regionale 2004 hat man die Bäume mit weißer Farbe markiert und damit den ursprünglichen Wasserstand angezeigt, der herrschte, als diese Wasserstraße noch Hauptverkehrsachse war. Das hat nichts mit der heutigen Schutzschicht zu tun, die man insbesondere bei Neuanpflanzugen oder alleinstehenden Bäumen sieht. Diese Schutzschicht ist einzig den vergangenen heißen Sommern geschuldet, dadurch kommt nicht ganz soviel Hitze an die Stämme.

„Die drei dicken Buchen“ oder „dicken Böcke“ waren mal beliebtes Ausflugsziel für Schulklassen. Heute sieht man von diesen einst gewaltigen uralten Bäumen maximal noch den Stumpf, eine Buche ist gar ausgebrannt.
Stets ein Lächeln in den Gesichtern der Spaziergänger*innen wird durch die bunten Kieselsteine ausgelöst. Angemalt mit witzigen Motiven oder Sprüchen sind das häufig kleine Kunstwerke. Sie werden hier irgendwo am Wegesrand, in einer Astgabel, auf den verschiedenen Sitzgelegenheiten… ausgelegt. Wer so einen Stein findet, der fotografiert ihn, um zu dokumentieren, wo er gefunden wurde, nimmt diesen Stein dann mit und legt ihn an anderer Stelle wieder aus. Der/die nächste Finder/in macht es genau so, und so sind die Steine häufig schon viele Kilometer von Stadt zu Stadt gewandert (worden). Manchmal werden sie auch als Erinnerung mit nach Hause genommen. Es gibt aber immer wieder Zeitgenossen, die für Nachschub sorgen.
Hier einige Eindrücke von der heutigen Wanderroute:
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