Vorsicht Abzocke – Die Polizei warnt vor Trickbetrügern

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(Foto: Eike Brünen)

Immer öfter warnt die Polizei vor Telefon-Betrügern. Allein 2021 ist es bis jetzt im Kreis Steinfurt schon zu 50 Anzeigen mit einer Schadenssumme im sechsstelligen Bereich gekommen. Im vergangenen Jahr hat es 313 zur Anzeige gebrachte Versuche des Trick-Betruges gegeben, von denen 37 vollendet wurden. So informierte Landrat Dr. Martin Sommer am heutigen Dienstag in einem Pressegespräch im Impfzentrum am Flughafen Münster-Osnabrück (FMO).

Potentielle Zielgruppe sind Menschen über 65 Jahre, so Karlheinz Wessel, Leiter des Krimininalkommissariats für Prävention und Opferschutz im Kreis Steinfurt. Aufklärungsarbeit gestaltet sich leider immer schwieriger, weil man diesen Personenbereich häufig schwer erreicht. Das Impfzentrum erweist sich jetzt als eine Möglichkeit, bei der sich die Chance bietet, viele Menschen geballt zu informieren. Denn nach dem eigentlichen Impfvorgang bedarf es noch einer halben Stunde Ruhephase im Wartebereich bevor man wieder nach Hause gehen kann. In dieser Zeit werden auf den Bildschirmen, die eigentlich der Angabe von Abflug- und Ankunftszeiten dienen, kurze Präsentationen abgespielt. Beim Verlassen des Impfzentrums gibt es dann Informationsmaterial und einen Aufsteller den man in Telefonnähe platzieren kann, der einige Verhaltensregeln enthält.

Mittlerweile gebe es schon viele Maschen, um den Opfern, meist älteren Menschen, eine große Summe Geld zu entwenden. Eine sehr bekannte Strategie ist beispielsweise der sogenannte „Enkel-Trick“. Hierbei geben sich die Täter am Telefon als einen engen Verwandten (oft als Enkel oder Neffe) des Opfers aus. Aufgrund eines dringenden Notfalls, bittet dieser „Verwandte“ dann um hohe Bargeldbeträge, die er unbedingt noch am selben Tag benötige. Er selber könne diese aber nicht abholen und schicke deswegen einen Boten. Auch Telefonanrufe mit einem Gewinnversprechen sind eine beliebte Masche, um betroffenen Menschen Geld zu entwenden. Doch nicht nur am Telefon, auch an der Haustür lauert die Gefahr, auf einen Trickbetrüger reinzufallen. Unter anderem geben diese sich als Polizisten oder Handwerker aus, um unter irgendeinem Vorwand in Ihre Wohnung zu gelangen, um dann Wertgegenstände zu entwenden.

Was aber kann man nun tun, um sich vor diesen Trick-Betrügern zu schützen?

  • Seien Sie misstrauisch, wenn Sie am Telefon um Geld gebeten werden, oder jemand vorgibt Sie oder einen guten Verwandten zu kennen, obwohl Sie sich nicht daran erinnern.
  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzten und legen Sie den Hörer auf, wenn Ihnen etwas merkwürdig vorkommt.
  • Legen Sie einfach auf, wenn Sie sich nicht an der Teilnahme eines Gewinnspiels erinnern können.
  • Geben Sie niemals persönliche Informationen weiter. Das bedeutet: keine Kontodaten, Bankleitzahlen, Kreditkartennummern oder ähnliches.
  • Drücken Sie keine Tasten auf dem Ziffernfeld, wenn Sie von einer unbekannten Nummer/Person angerufen werden.
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen. Auch nicht an Polizisten.
  • Fordern Sie von Personen, die sich als Beamter ausgeben, immer nach dem Dienstausweis und überprüfen sie diesen. Rufen Sie bei der Behörde an und fragen Sie nach der Richtigkeit des Besuches.
  • Lassen Sie Unbekannte nie in Ihre Wohnung.
  • Lassen Sie Handwerker nur dann in die Wohnung, wenn Sie diese selbst bestellt haben oder der Vermieter diese angekündigt hat.
  • Bezahlen Sie keinen Handwerker in bar, sondern fordern Sie immer eine Rechnung an.
  • Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Kontoauszüge und Rechnungen.
  • Wenden Sie sich an die Polizei, wenn Sie befürchten, Opfer einer Straftat geworden zu sein.

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