Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für Josef Lülf

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(Foto: Eike Brünen)

Innerhalb von nur zwölf Tagen geht ein weiteres Mal eine der höchsten Auszeichnungen, die die Bundesrepublik Deutschland zu vergeben hat, nach Emsdetten: Josef Lülf, – viele kennen ihn noch als Initiator, Organisator und Moderater des „Bunter Abend des Sports“ aus dem später „Sportissimo“ wurde. Viele kennen ihn als Gründer der Basketballabteilung des TVE, als Vorsitzenden des Stadtsportverbandes, als Kandidaten bei „Wetten dass…“, als Lehrer für Sport und Geographie, als Leiter der Volkshochschule Emsdetten-Greven-Saerbeck, als langjährigen zweiten Vorsitzenden des Verkehrsvereins, als Planungsausschussvorsitzenden der EMS-Halle, als Initiator des Projektes „Christopher“ in Tansania, das er noch heute federführend begleitet, hier Hilfen organisiert und in Moshi die Umsetzung kontrolliert.

Eine Gruppe aus Emsdetten, die dieses Projekt in 2019 in Afrika besucht haben und die sich hier in Emsdetten dafür einsetzen, dass es weiter lebt, haben dann schließlich diese Auszeichung angeregt. Karl-Ludwig Borgmann schilderte beeindruckend, welcher Aufwand dazu notwendig ist.

Mit zwei Nähmaschinen sei Lülf im Jahre 1978 angefangen, inzwischen sei in Moshi ein Zentrum entstanden mit mehreren Lehrwerkstätten für Kraftfahrzeuge, Schneider, Maurer, Elektriker. Ein Mädcheninternat ist angegliedert, eine Schule, Flächen zur landwirtschaftlichen Nutzung, die gewährleisten, dass die Schüler*innen täglich eine warme Mahlzeit erhalten. Über 2.000 junge Menschen haben dort inzwischen ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, einen Gesellenbrief erhalten. Sie haben jetzt eine Perspektive, ihre Familien zu ernähren, eine Perspektive die ihnen den Verbleib in Tansania möglich macht.

Bürgermeister Oliver Kellner würdigte zunächst die Verdienste seines ehemaligen Lehrers, stellte gleichermaßen fest, dass auch Elmar Leuermann (Erster Beigeordneter) und Martin Dörtelmann (Technischer Beigeordneter) sich ebenfalls als ehemalige Schüler des heute geehrten Pädagogen bezeichnen können. Kellner gratulierte im Namen der Stadt Emsdetten und überbrachte im gleichen Atemzug die Glückwünsche aus den Partnerstädten Hengelo und Chojnice.

Letztlich überreicht wurde die Auszeichnung durch den Landrat des Kreises Steinfurt Dr. Martin Sommer. „Es wurde aber auch Zeit.“ zitierte Sommer Dirk Nowitzki und beim Studium der Vita des Josef Lülf fand er diese Aussage tatsächlich bestätigt. „Diese nachhaltige Entwicklungshilfe ist auch ein Mittel die heute leider viel zu häufigen Fluchtursachen zu bekämpfen.“

Lülf selber schilderte dann, wie er vor geraumer Zeit einen Anruf des Bürgermeisters Kellner erhalten habe, sich nach der Verkündung, ihm solle diese hohe Auszeichnung zuteil werden, dann doch erst setzen musste.

„Danke von ganzem Herzen, ohne Deine Unterstützung wäre das alles nicht möglich gewesen!“

Er bedankte sich zu Beginn seiner Ansprache zunächst bei seiner Frau Maria, – eigentlich müsste sie an dieser Stelle geehrt werden, denn die Familie war es stets, die während seiner vielfältigen ehrenamtlichen Tätigkeiten zurückstecken musste. Kinder, Schwiegerkinder, Enkel, seine Geschwister wie auch die seiner Frau waren an diesem Morgen im Bürgersaal ebenso anwesend wie Weggefährten seines langjährigen Wirkens, die allesamt eine persönliche Einladung bekommen hatten. Dr. Hermann Janning, Anneliese Meyer zu Altenschildesche, Pfarrer Franz Lutum…

Live-Schaltung nach Tansania

Was Josef Lülf bis zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste, während der ganzen Veranstaltung bestand eine Live-Schaltung nach Tansania, der Schulleiter in Moshi verfolgt gespannt mit seinem kompletten Lehrerkollegium die Feierstunde in Emsdetten. Und jetzt gab es dann auch für Josef die Möglichkeit zu einigen persönlichen Worten.

Die Big Band des Arnold-Janssen-Gymnasiums, über 28 Jahre treuer Begleiter bei „Sportissimo“, hatte die musikalische Gestaltung übernommen. Abschließend gab es dann Häppchen, Getränke und viel Gelegenheit zum Austausch.

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