Am 27. Februar 2023 ging die erste Runde der im Vorjahr begonnenen Gesprächsreihe des Beirats Ü60 mit den Fraktionen des Stadtrates zu Ende. Zu Gast war die Fraktion UWE mit Günter Lammert, Ingo Becker, Dr. Dr. Klaus Wefers und Heinrich Schmidt. Für den Beirat nahmen erneut Josef Teupe, Helga Reckenfelderbäumer und Alexander Richter-Kariger teil.
Auch diesmal stand die Frage einer stabilen und preislich zumutbaren Energieversorgung der Emsdettener Haushalte am Anfang. Beide Seiten waren sich einig, dass eine schnelle Versorgung mit Energie aus erneuerbaren Quellen erfolgen muss. Neben den bereits an vielen Stellen errichteten Photovoltaik-Anlagen gilt es, auch Windkraft und Wasserstoff als alternative Energien anzuwenden. Dies alles unter dem Aspekt, die Kunden keinen weiteren Preissteigerungen auszusetzen. Dass es dabei soziale Netze für junge Familien und Geringverdiener sowie Möglichkeiten der Beteiligung zu erarbeiten gilt, wurde auch von der UWE bestätigt. Wichtig ist dabei – dies erklärten beide Seiten – die Kooperation mit der Kreisinitiative Energieland 2050.
Kritisiert wurde auch diesmal der Wohnungsneubau in Emsdetten. Nach wie vor tut sich zu wenig. Es geht sowohl um die Schaffung von barrierefreiem Wohnraum sowie um attraktive Wohnungen, die einem Tausch gegen Eigenheime zum Nutzen junger Familien gerecht werden könnten. Wie bereits in den Gesprächen mit den anderen Fraktionen offengelegt, wurde auch diesmal die düstere Perspektive der Pflegesituation aufgezeigt. Wiewohl hier nicht ohne weiteres eine Lösung zu finden ist, darf das Problem keineswegs verdrängt werden. Die Generation Ü 60 wächst zusehends, die Betreuungs- und Pflegefälle nehmen zu. Seitens der Bundes- und Landespolitik wird zu wenig getan. Hier ist zu klären, inwiefern die Kommune hier tätig werden kann.
In Sachen Mobilität wurde erneut die mangelnde Fahrtmöglichkeit von Emsdetten nach Borghorst diskutiert. Gerade ältere Menschen, die das Krankenhaus aufsuchen müssen, stehen vor einem Problem, das zudem schon lange bekannt ist. Laut UWE scheiterte die Umsetzung entsprechender Anträge aus dem Stadtrat bislang am RVM, dem zuständigen öffentlichen Nahverkehrsbetreiber.
Eher lösbar scheint hingegen die abermals angesprochene Verkehrssituation in der Emsdettener Fußgängerzone, die auch von Radfahrern benutzt werden darf. Die hier erforderliche, gegenseitige Rücksichtnahme scheint in vielen Fällen nicht gegeben zu sein. Für den Schutz vor Unfällen, vor allem für ältere Mitbürger und Familien mit Kindern, sollte dringend etwas getan werden.
Abschließend wiesen die Vertreter von UWE auf die sich abzeichnende Situation eines Ärztemangels auch in Emsdetten hin. In den kommenden Jahren würden zahlreiche Haus- und Fachärzte ihre Praxen schließen, ohne dass sich Nachfolger finden ließen. Wie kann die Politik gegenwirken? Eine gute medizinische Versorgung ist ein ansprechendes Aushängeschild für jede Stadt.
Es kann eingeschätzt werden, dass auch dieses Gespräch langfristig zu guten Ergebnissen beiträgt. Der BEIRAT Ü60 schlägt den Parteien die Aufnahme der angesprochenen Themen in den Strategiekurs der Stadt vor.
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