Drei goldene Regeln, damit es mit dem Unterricht zuhause trotzdem klappt
„Homeschooling“ ist ein Wort, das derzeit in aller Munde ist. „Wie macht ihr das?“ – Das ist die häufigste Frage von berufstätigen Eltern, die Rat in Elternforen und in Facebookgruppen suchen. Denn trotz der fein zusammenkopierten Lernpakete und Arbeitsmappen der Lehrer bleibt es eine echte Herkulesaufgabe die Kleinen zum Lernen zu Hause zu motivieren. Damit das Ganze funktioniert gibt es von den Schulpsychologen der Bezirksregierung Münster zahlreiche Tipps. Die drei goldenen Regeln haben wir hier für euch zusammengefasst:
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Strukturiert Euren Tagesablauf
Tragt die Lern- und Spielzeiten ruhig sichtbar in einem Stundenplan (sichtbar am Kühlschrank) ein. Kinder brauchen einen festen Rhythmus, so kann ein Tag auch, wie in der Kita mit einem Morgenlied oder einem Ritual beginnen. Wenn sie genau wissen, wann die Hofpause beginnt oder wie lange sie noch am Schreibtisch sitzen müssen, kann man sie besser motivieren. Dort könnt ihr auch Fernsehen- und Spielezeiten festlegen. Haltet euren Arbeitsplatz möglichst sauber (leer) und stellt eurem Kind am Anfang ruhig vor, was ihr heute alles schaffen möchtet. So weiß es genau, wann das Ende in Sicht ist.
Ältere Kinder ab Klasse 5 haben meist von seitens der Schule Lernpakete erhalten, die es abzuarbeiten gibt und die nachmittags in Videokonferenzen oder in Klassenchats abgefragt werden. Da müssen wir nur für die nötige Technik sorgen. Bei den jüngeren Schülern müssen wir Eltern selbst die Arbeitsblätter und Kopien der Klassenlehrer strukturieren und sinnvoll auf die Woche aufteilen (sowie konsequent durchzuarbeiten). Das ist gar nicht so einfach, wenn die kleinen Zappelkasper sich nicht konzentrieren können oder uns als Lehrer nicht ernst nehmen.
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Ersetzt nicht den Lehrer
Versucht euer Kind einfach nach bestem Gewissen beim Lernen zu unterstützen. Pädagogen haben eine Engelsgeduld und arbeiten mit didaktischen Methoden, die es ihnen ermöglichen euer Kind da abzuholen, wo es steht, lerntechnisch. Wir als Eltern können nicht immer nachvollziehen, warum unser Kind „solch einfache Aufgaben“ nicht kapiert, werden schnell ungeduldig und es kann zu Streitigkeiten kommen, die sich auf den gesamten Familienalltag übertragen.
Das beginnt schon dabei, wenn wir unser Kind zurechtweisen sich ordentlich hinzusetzen oder ihm/ihr beim Schreiben über die Schulter schauen. Niemand mag beobachtet werden und die Drohung mit dem Radiergummi macht es nicht besser. „Kinder dürfen den Spaß am Lernen nicht verlieren. Ich sehe lieber ein, zwei Fehler in der Aufgabe, dann weiß ich, dass das Kind es selbst versucht hat“, erklärte Frau Petra Simme von der Grundschule in benachbarten Borghorst bei einem Elternabend der neuen Erstklässler.
Je entspannter wir selbst beim Unterrichten sind, desto leichter fällt es unseren Kindern dabei zu bleiben. Gerade bei den Wiederholungen und Übungen brauchen wir einen langen Atem. Deshalb sind auch kreative und spielerische Wege eine gute Lösung.
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Baut Pausen und besondere Lerneinheiten ein
In den unteren Klassen werden Unterrichtsstunden nicht 45 Minuten durchgezogen. Meist teilen die Lehrer den Stoff in kleinere Lerneinheiten ein, die sich thematisch, aber auch fächerübergreifend überschneiden. Und so könnt ihr es daheim auch machen. Mit unseren bereits vorgestellten Themenkisten zum Beispiel bestimmt ihr ein Wochenthema und bezieht alle Fächer auf dieses. Sucht entsprechende Texte und Bücher heraus. Auch Lern-Apps und Dokus sind eine willkommene Abwechslung. Macht Experimente oder führt kleine Bauprojekte durch. Auch ein Teddy oder euer Kind selbst darf mal der Lehrer sein. Da merken die Kids gar nicht, wie schnell die Zeit verfliegt.
Welche sinnvollen digitalen Tools, Apps, Lernportale und Bildungsangebote es für den Homeschooling-Unterricht gibt erfahrt ihr in unserem kommenden Beitrag. Also schön locker bleiben, gemeinsam rocken wir das.
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