TVE feiert Sieg über Handball-Urgestein TV Großwallstadt

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(Foto: Thorsten Fisseler)

Handballfest mit „mazedonisch-isländischen Show-Acts“

Das war so ganz nach dem Geschmack der 1.348 Zuschauer, die Samstagabend den Weg in die Emshalle gefunden hatten, um den TVE dabei zu unterstützen, den dritten Heimsieg der laufenden Saison zu feiern. Und die Mannschaft bedankte sich für den Support der Fans mit einer „guten Team-Performance“ und einem verdienten 31:27 über den TV Grosswallstadt. Dieses Spiel hatte aus Sicht der Gastgeber alles, was ein gutes Handballspiel ausmacht: Eine aggressive Abwehr mit einem guten Oliver Krechel zwischen den Pfosten, eine technisch-takisch ausgereifte Angriffsleistung und mit Darko Dimitrievski den Spieler, der am gestrigen Abend den Unterschied ausmachte. Was der 28-jährige Nordmazedonier vor allem in der ersten Halbzeit in der Offensive darbot, war Extra-Klasse.

Dabei begann das Spiel mit Blick auf die Angriffsleistung zunächst verhalten. Nach 12 Spielminuten leuchtete ein 5:5 auf der Anzeigentafel auf, lediglich Linksaußen Dirk Holzner mit drei sowie Jakob Schwabe mit zwei Treffern zeigten sich treffsicher. Da aber der TVE von Beginn an mit seiner offensiven Abwehr den Matchplan ihres Trainers umsetzte, konnte dem sonst so starken Grosswallstädter Rückraum frühzeitig der Zahn gezogen werden. Mit eine Doppelparade von Oliver Krechel und dem 6:5 durch Darko Dimitrievski (14. Minute) erwachte nun auch die Offensive der Gastgeber zu Leben. Die „Dimitrievski-Show“ begann: Nicht weniger als fünf Treffer und etliche Assists gelangen dem TVE-Neuzugang bis zum Pausenpfiff. Mit seinen schnellen Körpertäuschungen fand er immer wieder den freien Weg zum TVG-Tor oder spielte seine Nebenleute geschickt an, die ihrerseits die sich darbietenden Freiräume in Tore ummünzten. Höhepunkt: In der 25.Minute bat Trainer Sascha Bertow beim Stand von 13:9 seine Jungs zum Team-Timeout, um für die Überzahlsituation im Angriff den folgenden Spielzug anzusagen. Und es war einmal mehr Darko Dimitrievski, der von Yannick Terhaer angespielt wurde und per Kempa-Trick vollendete. Die Halle kochte! Mit einem 16:10 gingen beide Mannschaften in die Pause.

Und die Gastgeber machten nach dem Seitenwechsel dort weiter, wo sie in der 1. Halbzeit aufgehört hatten. Nun war es vor allem Anton Runarsson, der auf Rückraummitte dem TVE-Angriffsspiel seinen Stempel aufdrückte. Der isländische Spielmacher setzte gekonnt seine Nebenleute in Szene oder fand erfolgreich selbst den Weg ins Grosswallstädter Tor. Und da die Defensivarbeit um Abwehrchef Jakob Schwabe weiterhin exzellente Arbeit ablieferte, feierten die Zuschauer in der 45. Spielminute eine 9-Tore-Führung: 24:15. Im Gefühl des sicheren Vorsprungs schaltete der TVE in der Defensive nun einen Gang runter, die Gäste aus Mainfranken konnten das Ergebnis erträglicher gestalten. Da Runarsson und Co. aber weiterhin vorne einen guten Job machten, tat das der Feierlaune in der Halle keinen Abbruch. Spätestens beim 30:24 per Siebenmeter durch Dirk Holzner in der 56. Spielminute konnten die Pluspunkte 8 und 9 auf der Habenseite verbucht werden.

Statistik zum Spiel

Oliver Krechel (1. bis 60. Minute) 16 Paraden, Maurice Paske (n.e.), Gabor Langhans (4), Robin Jansen (n.e.), Dirk Holzner (8/2), Marcel Schliedermann, Yannick Terhaer (2), Anton Runarsson (4), Darko Dimitrievski (7), Julian Thomas, Jakob Schwabe (4), Maximilian Nowatzki, Rene Mihaljevic (2

Stimmen zum Spiel

Sascha Bertow (Trainer TV Emsdetten): „Ich bin zufrieden, dass wir heute zwei Punkte geholt haben. Man hat dem TV Grosswallstadt angemerkt, dass ihnen nach der Corona-Pause noch der Schwung fehlt. Meine Mannschaft hat das über weite Strecken aber auch gut verteidigt. Wir haben unsere Abwehr auf Halblinks hoch ausgerichtet und damit Savvas Savvas gut in den Griff bekommen. Was mir aber nicht gefallen hat: Ab der 45. Minute hat meine Mannschaft in der Abwehr ihre Linie verlassen, dadurch haben wir viele einfache Tore kassiert. Gut, dass Oli Krechel mit 16 Parden eine sehr solide Leistung abgeliefert hat. Auch Darko Dimitrievski hat heute ein gutes Spiel gemacht und mit vielen Toren und Anspielen sein spielerisches Potential gezeigt. Hervorheben möchte ich aber auch die Leistung von Jakob Schwabe, der als Abwehrchef einen Riesen-Job hingelegt hat. Mir war wichtig, dass wir unsere Kräfte auf viele Schultern verteilen konnten. So konnten wir Robin Jansen schonen, dessen verletzte Schulter einen Einsatz im Angriff nicht möglich gemacht hat. Dagegen hat Gabor Langhans trotz Bänderriss gespielt. Er wollte unbedingt spielen und hat seinen verletzten Fuß getapt. Das zeigt den Charakter unserer Mannschaft. Denn Gabors Einsatz war heute sehr wichtig, um unseren Abwehrplan in die Tat umzusetzen.“

Ralf Bader (Trainer TV Grosswallstadt): „Ich gratuliere dem TVE zum verdienten Sieg. Meine Mannschaft kam heute für zwei Punkte nicht infrage. Dazu waren wir zu schwach und Emsdetten zu gut. Meinen Spielern war nach den Corona-Fällen in unserer Mannschaft sowie ohne Trainings- und Wettkampfpraxis die Verunsicherung anzumerken. Heute haben uns vier wichtige Spieler gefehlt. Wir sind nur schwer in Bewegung gekommen, zudem hat uns die gut eingestellte offensive TVE-Defensive das Leben schwer gemacht. Die Phase kurz vor der Pause hat uns dann das Genick gebrochen, als Emsdetten auf 16:10 davonziehen konnte. Aber meine Mannschaft hat in der zweiten Halbzeit trotz hohen Rückstandes Charakter gezeigt und nie aufgesteckt.“

Darko Dimitrievski (TV Emsdetten): „Dieser Sieg war heute wichtig. Alle haben heute 100 Prozent gegeben und als Mannschaft einen guten Job gemacht. Das spiegelt sich im Ergebnis wider. Durch meine Tore und Anspiele haben ich in der ersten Halbzeit Sicherheit bekommen und somit mein bestes Spiel gemacht, seit ich hier in Emsdetten bin. Davon möchte ich in Zukunft natürlich mehr zeigen.“

Anton Runarsson (TV Emsdetten): „Zwei wichtige Punkte, die wir heute in der Emshalle geholt haben. Wir haben heute als Team eine gute Performance abgeliefert, so dass auch ich in der zweiten Halbzeit meine Leistung abrufen konnte.“

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