Mühlenbachbrücke Reckenfelder Straße – wie geht es jetzt weiter?

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(Foto: Schwegmann)

AllesDetten hatte bereits Ende Januar 2025 (H I E R) darauf hingewiesen, dass an der Mühlenbachbrücke im Verlauf der K53 zwischen Emsdetten und Reckenfeld Baumaßnahmen anstehen, die für einen längeren Zeitraum mit erheblichen Einschränkungen für den Verkehr verbunden sind. Die Einschränkungen sind derart, dass zunächst, um die Belastung auf ein Maximalmaß zu minimieren, die Brücke nur noch einspurig mit einer Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h befahrbar sein wird und während der Demontage der bestehenden Brücke und dem Bau der neuen Brücke dann eine Vollsperrung erfolgen muss.

(Foto: Präsentation Stadt Emsdetten)

Im Dezember 2024 hat der Kreis Steinfurt im Rahmen einer Bauwerksuntersuchung Schäden festgestellt, die ein unbedingtes Handlungserfordernis mit sich bringen.

Anfang Februar 2025 (H I E R) bestätigte dann der Kreis Steinfurt als Eigentümer der Straße und Brücke die angekündigten Maßnahmen auch gegenüber AllesDetten in einer Presseerklärung.

(Foto: Präsentation Stadt Emsdetten)

Gestern nun gab es im Ausschuss für Infrastruktur (AI) durch Fachdienstleiter Simon Wieler einen aktuellen Bericht zur derzeitigen Lage:

Die Brücke ist in den 1960er Jahren erbaut worden, war zu dem Zeitpunkt nicht für eine derartige Belastung ausgelegt, da es damals auch noch keine Fahrzeuge mit über 32 Tonnen Gesamtgewicht gab.

(Foto: Präsentation Stadt Emsdetten)

Derzeit werden verschiedene Möglichkeiten überprüft, wie vor allem der Schwerlastverkehr sowohl klein- als auch weiträumig umgelenkt werden kann (B481 bis Elmer-Kreuzung dann innerstädtisch über Post-Kreisel und Berkemeyer-Kreisel auf die Borghorster Straße…?). Überlegungungen wie mit den Stauungen umgegangen wird (Verkehr stadtauswärts bevorrechtigt, damit es zu keinen Rückstaus innerorts kommt). Ein Ingenieur-Büro ist aktuell hiermit beauftragt.

Der Kreis hat sich auf eine Anfrage der Stadt Emsdetten bereits geäußert:
„Die Einrichtung einer Einbahnstraßenregelung hätte Auswirkungen auf das gesamte Verkehrsaufkommen einer Fahrtrichtung. Bei diesem Lösungsansatz dürften sämtliche Pkw- und Lkw-Verkehre einer Fahrtrichtung das Brückenbauwerk über den Mühlenbach nicht mehr befahren. Dieser Verkehr müsste vollständig über das klassifizierte Straßennetz umgeleitet werden, dabei sind 50 % des täglichen Verkehrsaufkommens betroffen. Ein komplettes Verbot des Lkw-Verkehrs betrifft rund 10 % des täglichen Verkehrs. Bei diesem Lösungsansatz müsste das umliegende klassifizierte Straßennetz den zusätzlichen Lkw-Verkehr vollständig aufnehmen.“

Zum Zeitpunkt der Baumaßnahmen bzw. deren möglicher Fertigstellung war Simon Wieler zu keiner Aussage zu bewegen, da es sich hierbei um eine Maßnahme des Kreises handelt, die Stadt keinen Einfluß hat. Der Kreis hatte bereits vorsichtig das Jahr 2027 ins Spiel gebracht.

Erschwerend hinzu kommt, dass möglicherweise im gleichen Zeitraum auf der B481 im Teilstück zwischen Fiege-Kreuzung und Autobahnauffahrt drei Brücken erneuert und anschließend die Straßenführung dreispurig ausgebaut wird, somit auch hier mit zusätzlichen erheblichen Belastungen zu rechnen ist. Der Technische Beigeordnete Martin Dörtelmann zeigte sich vor allem darüber sehr erbost, dass die Stadt Emsdetten von dieser Maßnahme nur durch Zufall erfahren habe, als unmittelbar betroffene Kommune nicht eingeweiht ist.

Eva Nie (SPD) zeigte sich vor allem verwundert über die Dauer der Maßnahme, das sei auf keinen Fall hinnehmbar.
Stefan Schwamborn (Die Grünen). „Wir dürfen dem Kreis gegenüber nicht als Bittsteller auftreten, denn der Kreis hat das über Jahre verbockt, der muss jetzt in die Pflicht genommen werden, er muss jetzt schnell handeln!“
Goswin Brehe (Die Grünen) forderte die Fraktionen auf, über ihre Kreistagsmitglieder entsprechend Druck auszuüben.

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Mü-Bach-Brücke

7 Kommentare

  1. Interessant ist, das die Schäden nun bekannt sind aber die Situation scheinbar erst ab dem 20.02.2025 gefährlich wird, denn derzeit rattert auch alles Schwergewichtige ohne irgendwelche Einschränkungen über die Brücke.
    D. h. heißt doch im Klartext das entweder die Gefahr eines plötzlichen Einsturzes ggf. mit Verletzten etc. in Kauf genommen wird oder das es so schwerwiegend sein kann!

  2. Wir sind in Deutschland, da sind kurzfristige Strassensperrungen doch nicht möglich. Da müssen erst mindestens 10 Behörden ihren Stempel drauf drucken. Das dauert halt…

  3. Typisch Kreis Steinfurt. Erst wenn das Kind in. den Brunnen gefallen ist, wird man aktiv..und dann zu Lasten der Anlieger in OT Hollingen . Würde Mal in China anfangen, wie schnell dort so eine Brücke gebaut wird. Spreche aus Erfahrung.Habe das selbst vor Ort gesehen.

  4. Mit der einspurigen Lösung wird es ein wahnsinns Chaos geben, dass ist vorprogrammiert.Ohne Ampelregelung wird das nichts.Auf die Vollsperrung freue ich mich wie Bolle,endlich Ruhe.Ach hätten wir doch nur die Westumgehung………

  5. War das Problem eigentlich nie Thema bei Planung der Westumgehung? Seit wie vielen Jahren gibt es LKW mit über 32 Tonnen die darüber donnern? Mit dem Wissen hätte doch seit 40 Jahren eine neue Brücke geplant sein müssen oder halt die Westumgehung schon lange fertig sein können.

  6. SPD und Grüne verhalten sich wie im Bundestag.
    Erstmal die Schuld bei anderen suchen…
    Der Kreis möchte seit Jahrzehnten eine Westungehung bauen und das wird vorallem von der gesamten kommunalen Politik verhindert.
    Klar, für das bloße Auge geht die Natur vor, aber wehe der Weg zur Arbeit oder sonst wo hin wird durch eine Baustelle oder eine Sanierung behindert, dann muss es schnell gehen und koste es was es wolle.
    Hoffen wir einfach das es besser und schneller klappt als die Brückensanierung in Hembergen.

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