Minister Laumann beim Krisenstab in Steinfurt

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Auf Stippvisite beim Krisenstab in Steinfurt war heute Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann. Zusammen mit Dr. Martin Sommer, Kreisdirektor und derzeitiger kommissarischer Landrat und Dr. Fuchs, dem medizinischen Einsatzleiter des Krisenstabes wurde intern die Lage vor Ort, aber auch im Nachbarkreis Coesfeld besprochen. Laumann lobte zunächst die Kreisverwaltung in Steinfurt, die „einen Bombenjob macht“, der Bevölkerung durch das konsequente Handeln ein Sicherheitsgefühl vermittelt.

Dann ging er auch gleich auf die Situation in Bund und Land ein, verteidigte die Entscheidung, nicht mehr von oben herab bundesweit Maßnahmen vorzuschreiben sondern den Ländern und Kreisen hier mehr Befugnisse einzuräumen. „Wenn in einer Region alles clean ist, dann können sie den Menschen nicht verständlich machen, warum hier alles noch geschlossen bleiben soll, nur weil 500 km weiter südlich vielleicht jemand positiv getestet wurde.“ so der Minister. Gleichwohl hat der Bund sich vorbehalten, und das sei auch richtig so, sobald flächendeckend negative Beobachtungen gemacht werden, wieder einzugreifen.

Laumann selbst geht davon aus, dass ein möglicher Impfstoff nicht vor Frühjahr 2021 vorliegen wird. Bis dahin muss und werden drei Grundregeln unvermeidbar sein:

  • 1,50 Meter Sicherheitsabstand wird uns noch sehr lange begleiten
  • die Maskenpflicht wird uns ebenso erhalten bleiben
  • die Gesundheitsämter müssen ausreichend stark sein, Infektionsketten rechtzeitig zu erkennen und dann zu bekämpfen/auszuschalten

Den Vorwurf, dass Gesundheitsämter in der Vergangenheit „kaputtgespart“ worden seien, wies Laumann stark zurück: „Man kann in ’normalen Zeiten‘ nicht immer alle Ämter behandeln und auf den Status setzen, als seien Krisenzeiten.“ und wies dabei auf den dann überhaupt nicht mehr stemmbaren Kostenrahmen hin. Vielmehr müssen die Stellen so ausgestattet sein, dass man im Falle des Falles rechtzeitig reagieren und Massnahmen einleiten kann.

Kreisdirektor Dr. Martin Sommer und Minister Karl-Josef Laumann standen der Presse Rede und Antwort

Unisono erklärten Kreisdirektor Dr. Sommer und Minister Laumann, dass sowohl in der Kreisverwaltung wie auch im Ministerium langsam aber sicher begonnen werden müsse, zur Normalität zurück zu gelangen. Seit Mitte März hat ‚Corona‘ jetzt auf allen Fluren in allen Büros Priorität, andere Aufgaben leiden darunter.

Auf die „Massenunterkünfte“ angesprochen, die im Kreis Coesfeld derzeit große Probleme bereiten, konnte Dr. Fuchs mitteilen, dass sich im Kreis Steinfurt derzeit 1.700 Personen in solchen Wohnanlagen befinden, davon seien Stand heute 850 getestet worden und drei Personen (aus zwei unterschiedlichen Einrichungen) sind positiv.

 

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