Leserbrief zum Thema Einschulungsklassen

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Als Reaktion auf unsere Berichterstattung ( H I E R ) aus der gestrigen Sitzung des Hauptausschusses zu den Anträgen der Schule Hollingen sowie der Emanuel-von-Ketteler-Schule auf Bildung jeweils einer weiteren Klasse, erreichte uns jetzt folgender Leserbrief betroffener Eltern:

Im Sinne der Kinder? – Nicht in Emsdetten!
Es soll flächendeckend in jedem Wohngebiet eine Grundschule existieren, fordert Christian Meyer z. A. (UWE). Eigentlich ist das ein gutes Konzept. Aber warum wird auf dem Rücken unserer Kinder ausgetragen, dass es derzeit in Emsdettens Wohngebieten ein Ungleichgewicht von angehenden Erstklässlern gibt? Das Ungleichgewicht sorgt dafür, dass es an drei Grundschulen (genau die drei mit Unterstützung für Förderkinder) in Emsdetten insgesamt sechs Klassen mit der jeweils zugelassenen Höchstgrenze von 27, 28 bzw. 29 Kindern (je nach Zügigkeit) geben soll, inklusive einer nicht unbedeutenden Anzahl von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf (Inklusion). Emsdettens Eltern wählen wohnortnah, nicht nach Beliebtheit.
Der Elternwille ist seit 2008 vom Land NRW ausdrücklich gewünscht und rechtlich festgelegt. Ungeachtet dessen sagen Emsdettens Politiker: „Elternwille geht nicht über alles.“(Daniel Hellwig, CDU). In Emsdetten sollen die Eltern erzogen und gelenkt werden, so wie es der Politik passt. Zum Beispiel haben die Familien aus Hembergen seit Jahren dafür gesorgt, dass die Emmanuel-von-Ketteler Grundschule in Sinningen überhaupt Klassen bilden konnten. Plötzlich sind sie dort „unerwünscht“. Für die Hollinger Grundschule sind sogar mehr Eltern angeschrieben worden, um ihr Kind dort anzumelden, als tatsächlich Plätze dort zur Verfügung stehen.
Die Pandemie beeinflusst weiter unseren Alltag. Die jetzigen Einschulungskinder mussten und müssen coronabedingt auf viele pädagogische Angebote zur Vorbereitung auf die Schule verzichten. Sie benötigen kleine Klassen, um coronabedingte Defizite ausgleichen zu können. 124 Familien haben dem Rat ihre Argumente in einer gemeinsamen Stellungnahme zur Bildung von 15 statt 13 Eingangsklassen schriftlich vorgelegt. Leider ist es bislang noch nicht zu einem persönlichen Gespräch gekommen. Unsere und weitere Stellungnahmen wie vom JAEB, den betroffenen Hemberger Eltern und dem Beirat für Inklusion haben nicht für ein Umdenken gesorgt.
Für unsere Kinder wird das lebenswichtige Lernen von fundamentalen Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben und Rechnen zu einer noch größeren Herausforderung als es eh schon ist. Bei 29 Kindern hat eine Lehrkraft pro Unterrichtsstunde eine zeitliche Kapazität von 1,5 Minuten pro Kind zur Verfügung. Wie kann der Stadt Emsdetten die Zukunft unserer Emsdettener Kinder so wenig wert sein?
Anja Weßendorf – Interessengemeinschaft Schulanmeldung Emsdetten

Dem Schreiben lag eine weitere Stellungnahme bei, die den Ratsmitgliedern ebenfalls vorliegt.

Sowohl der Schulausschuss wie auch der Hauptausschuss haben den Antrag der Schulen abgelehnt, den endgültigen Beschluss fasst der Rat in seiner Sitzung am kommenden Dienstag.

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