Lernportale und Apps für Kinder

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(Foto: Joanna Puzik)

Lernplattformen bieten Kindern interaktive Lernvideos und Übungen, die direkt am Monitor bearbeitet oder ausgedruckt werden können. Die meisten orientieren sich an den Rahmenlehrplänen der Bundesländer, um Schülern und Schülerinnen den Lernstoff bereitzustellen. Neben Videotutorials von (angehenden) Lehrkräften gibt es nach Klassenstufen und Fächern sortierte Aufgabenstellungen, die eigenständig zu Hause am Monitor bearbeitet oder ausgedruckt werden können.

Geht damit aber nicht die soziale Komponente verloren? Viele Lehrer befürchten, dass digitales Lernen einem kalten und gar unkontrollierbaren Lernklima im Klassenzimmer gleichkomme, sagt Lilian Hardwick, Education Specialist bei der Prowise GmbH. Die in Steinfurt wohnhafte Lehrbeauftragte ist selbst dreifache Mutter und weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig individuelle Angebote für Schüler sind. Jedes Kind warte darauf, dass wir uns als Eltern und Lehrer anstrengen, dass wir es wirklich sehen und uns mit ihm/ihr auseinandersetzen.  „Wie machen wir das? Wir betreten ihre Welt“, sagt sie.

„We’ll literally need to kinnect”

Lilian Hardwick stellt aktuell als Presenter bei Prowise das Rätsel „Besigt den Virus“ und weitere Lernangebote vor. (Foto: privat)

Nur, wenn wir ein Verständnis für die Welt unserer Kinder haben, für Gaming-Plattformen, Codierung, Robotik, Pokemon-Jagd und so weiter, erst dann können wir uns buchstäblich miteinander „kinnecten“, sagt sie bewusst mit dem Wortspiel aus „connect“ (engl. für verbinden) und „Kinect“, einem Begriff aus der Gamingszene. Deshalb sei eine Einbindung von digitalen Ressourcen im Klassenzimmer eine Möglichkeit, eine neue Verbindung zu den eigenen Schülern zu finden, folgert Lilian Hardwick.

 

Es gibt zahlreiche Anbieter, bei denen Eltern private Accounts für ihre Kinder anlegen können oder die direkt mit der Schule kooperieren. Eltern können sich direkt an die Klassenlehrer

(Foto: Joanna Puzik)

wenden und nachfragen, ob die Schule eine Lernplattform nutzt. Wenn ja, dann richten die Lehrer für jeden Schüler einen Zugang ein und verteilen ein persönliches Passwort. In diesem Fall wäre die Teilnahme für die Eltern kostenfrei. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stellt Schulen im Rahmen des sog. DigitalPakt Schule Fördermittel für solche Zwecke zur Verfügung.

Liste verschiedener Lernplattformen und Apps:

  • Study Smarter: Diese Lern App bündelt Lernaufgaben, Übungen und Erklärungen zahlreicher Anbieter, um Schüler und Studenten auf Prüfungen vorzubereiten. Hier könnt ihr individuelle Lernpläne und Karteikarten erstellen. Und das Beste, sie ist im Appstore erhältlich und komplett kostenfrei.
  • Sofatutor: Bietet fächerübergreifenden Schulstoff für alle Altersklassen. Eltern können das Angebot 30 Tage lang kostenlos testen.
  • Scoyo: Hier können Schüler bis zur 7. Klasse mit Hilfe von interaktiven Lernvideos lernen. Es gibt ein 14 tägiges kostenfreies Angebot.
  • learnattack: Bietet Schülern ab Klasse 5 bis zum Abitur die Möglichkeit, sich in den Hauptfächern, aber auch den Naturwissenshaften oder etwa Latein weiterzubilden. Der erste Monat ist gratis.
  • Google Classroom: Ein digitales Klassenzimmer, das von der Schule für die eigenen Schüler eingerichtet werden kann. Es dient zur Kommunikation und zum Austausch zwischen Lehrern und Schülern und bietet neben einer gemeinsamen Cloud auch individuelle E-Mail Zugänge.
(Foto: Joanny Puzik)
  • Anton: Kostenloses Lernportal, das Schüler über den Zugang ihrer Schule nutzen können (1-10 Klasse, Mathe, Deutsch, Bio, Sachkunde, Musik). Lehrer bekommen einen Überblick über den Stand ihrer Schüler. Diese können nach jeder Lerneinheit „Münzen“ als Belohnung sammeln und gegen Spielrunden (integrierte Apps) eintauschen. Wer mehr lernt, darf mehr spielen. Ein guter Deal.
  • Antoli: Mit diesem Begleitprogramm zur Leseförderung (Klasse 1-10) macht das Lesen und Vorlesen doppelt Spaß, denn hier finden Eltern eine Liste mit Büchern, zu denen es im Anschluss Fragen gibt, um zu sehen ob die Kleinen denn auch alles verstanden haben.
  • Prowise: Hier finden Schüler und Schülerinnen Übungen zu allen Altersstufen bis zur Sekundarstufe, die auf dem eigenen Lernniveau bearbeitet werden können. Der Zugang ist bis September 2020 kostenlos, danach 1 € pro Benutzer und Jahr.

Tipp: Alternativen zu Google und Co. Sind Kindersuchmaschinen, wie Klexikon, FragFinn oder blindeKuh.

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