Leiter der Jugenbildungsstätten berichten über Umsatzeinbußen

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Die durch Corona bedingten Umsatzeinbußen der drei kirchlichen Jugendbildungsstätten im Kreis seien enorm, schilderten die Leiter beim Gespräch im Steinfurter Kreishaus. Es nahmen teil Dirk Schoppmeier (Leiter der Jugendbildungsstätte Tecklenburg, v.l.), Stefan Zimmermann (Geschäftsführender Vorstand des Diakonischen Werk im Evangelischen Kirchenkreis Tecklenburg e.V.); Dr. Martin Sommer, Johannes Dierker (Leiter der Jugendbildungsstätte Saerbeck), Sebastian Richter (Leiter der Jugendbildungsstätte Nordwalde), der Leiter des Jugendamtes Mike Hüsing sowie Sozialdezernent Tilman Fuchs. (Foto: Kreis Steinfurt)

Die drei kirchlichen Jugendbildungsstätten im Kreis Steinfurt sind aufgrund der Corona bedingten Einschränkungen in finanzieller Not. Wie sehr, dass haben die drei Leiter im Gespräch mit dem kommissarischen Behördenleiter Kreisdirektor Dr. Martin Sommer, dem Sozialdezernenten Tilman Fuchs und dem Jugendamtsleiter Mike Hüsing geschildert, die zum Austausch ins Steinfurter Kreishaus eingeladen hatten. Demnach fehle ein Großteil der üblichen Einnahmen, da die Anzahl der Belegungen in den Häusern in Tecklenburg, Saerbeck und Nordwalde maximal ein Drittel des Vorjahres erreiche.

„Ein Großteil der Belegungen haben im Januar und Februar stattgefunden“, sagten Dirk Schoppmeier, Leiter der Jugendbildungsstätte Tecklenburg, Johannes Dierker, Leiter der Jugendbildungsstätte Saerbeck und Sebastian Richter, Leiter der Jugendbildungsstätte Nordwalde, übereinstimmend. Schoppmeier beschrieb die aktuelle Situation mit einem Zahlenvergleich: „In einem normalen September sind in unserer Jugendbildungsstätte in Tecklenburg 1.500 Übernachtungen gebucht. In diesem Jahr werden wir auf maximal 200 kommen. Das führt auch bei uns zu Kurzarbeit.“ Während die Einnahmen wegbrechen, bleiben die Kosten bzw. steigen sogar noch, erklärt Dierker: „Zur generellen Bewirtschaftung kommen die Reinigungsintervalle hinzu, die zurzeit in deutlich höherem Umfang notwendig sind als zuvor. Dadurch haben wir erhebliche Mehrkosten. Die Hilfsprogramme des Landes helfen uns da leider auch nicht weiter. Die greifen nicht für jede Trägerschaft.“ Auch ist für die Jugendbildungsstätten kein Ende der Situation absehbar, sagt Sebastian Richter: „Wir haben für das nächste Jahr keine Planungssicherheit. Schulen beispielsweise planen zurückhaltend Fahrten, weil sie keine Stornogebühren riskieren wollen.“

Für Kreisdirektor Dr. Martin Sommer und Sozialdezernent Tilman Fuchs ist es ein dringendes Anliegen, den Betrieb der drei kirchlichen Einrichtungen zu erhalten. „Die Jugendbildungsstätten in Nordwalde, Saerbeck und Tecklenburg leisten mit ihren Angeboten einen wichtigen Teil der Sozial- und Bildungslandschaft im Kreis Steinfurt“, betont Sommer die Bedeutung der Arbeit. „Die Kombination aus preiswerter Herberge mit Verpflegung und pädagogischen Programmen sind unverzichtbar für die außerschulische Bildung.“ Die Gesellschaft muss auch künftig diese Angebote in Anspruch nehmen können, ist Fuchs‘ erklärtes Ziel: „Gemeinnützige Einrichtungen wie die Jugendbildungsstätten, die keine eigenen Rücklagen bilden können, sind besonders in dieser Zeit auf Hilfen von außen angewiesen. Sie fördern die Gemeinschaft. Das ist ein weiterer Punkt, warum es unser Interesse ist, dass Kinder und Jugendliche hier auch künftig Klassenfahrten, Ferienfreizeiten oder günstige Urlaube mit ihren Familien machen können.

Die Jugendbildungsstätten bieten Unterkunft und Angebote wie Qualifizierung Ehrenamtlicher, Tage religiöser Orientierung, Bildungsangebote für Menschen mit Behinderungen etc. In den vergangenen Monaten hat der Kreis Steinfurt diese Einrichtungen auch als Notfall-Kapazitäten genutzt. Der Kreis und die drei Jugendbildungsstätten überlegen gemeinsam, welche Unterstützungsmöglichkeiten die Notsituation überbrücken können.

 

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