„Manchmal ist es Zufall, Fügung oder gar das Schicksal, welches Erlebnisse möglich macht, an die man eigentlich gar nicht gedacht hat.“ Von solch einer Fügung berichtete Lukas Furth, Geschäftsführer von Emsdettener Verkehrsverein und Stroetmanns Fabrik: Er zeigte der neuen künstlerischen Leiterin der Galerie Münsterland den Kulturhof Deitmar und Niina Valavuo fühlte sich sofort an ihre „halbe Heimat“ erinnert, an Finnland (Frau Valavuo ist Deutsch-Finnin). Sie dachte: was ein schöner Platz für Lavatanssi, – finnisches Tanzvergnügen.
Und dieses Vergnügen fand jetzt in Emsdetten statt, aber leider nicht am Ort der Schicksal gespielt hat, dem Kulturhof Deitmar, sondern – wegen des Wetters – im Lichthof von Stroetmanns Fabrik.
Aber der Reihe nach: vom 6. Oktober bis zum 5. November ist Finnland im Münsterland zu Gast, im Rahmen des alle zwei Jahre stattfindenden Münsterland Festivals. Fast 40 Veranstaltungen aus Kunst und Musik finden in diesem Rahmen statt. Und Lukas Furth und Niina Valavuo fanden, dass ein finnischer Tanzevent vorzüglich in diesen Rahmen passen würde.
Und so trafen sich am Samstag Nachmittag über 50 tanzbegeisterte Emsdettener zu Zimtschnecken und Kaffee, finnischem Bier und Lakritzschnaps zum gemeinsamen Tanzen. Geschmückt war der Lichthof mit kleinen, grünen Bäumen und einigen Blumensträußen auf Stehtischen, denn eigentlich findet der Event draußen statt und auf Stühle wurde verzichtet, man sollte ja tanzen.
Und los ging das Nachmittagsvergnügen, fast sofort. Zwei finnische Tanzprofis, Marje Hirvonen und Nella Turkki, erklärten nicht nur den Ablauf, sondern führten ihn auch vorzüglich vor. Am Anfang steht der Foksi, also der Fusku, der Foxtrott und „Foksi geht immer“, wie die Tänzerinnen erklären. Freiwillige werden zum Tanzen gesucht und fast alle machen sofort mit. Lernen schnell die zwei, drei Grundschritte und ihren Rhythmus und schon geht es im typischen Reigen im Foxtrotschritt einher. Schnell folgt auch der nächste Tanz, der Humppa und die beiden Damen erklären, welche Mitmenschen bei Lavatanssi nie fehlen: das „Mauerblümchen“ (sie bekam Rosen), der Tanzbär – er wurde mit Maske von den Vortänzerinnen selbst präsentiert – und der, den wir als Flachmannnutzer erkannten und von dem man annahm er würde bald unter dem Tisch verschwinden.
Nach Pause und zwei weiteren Tänzen kam der von manchem schon erwartete finnische Tango, von dem man hörte er sei der wahre Tango und von uruguayischen Seefahrern nach Argentinien gebracht worden. So wie er von Marje Hirvonen und Nella Turkki vorgeführt wurde, unverkennbar und doch ganz anders als man ihn kannte, konnte man die Mär fast glauben.
Das Tanzvergnügen endete mit dem Walzer, zügig gespielt, freudig getanzt. Schon erstaunlich, wie schnell man das Tanzen lernen kann und das sogar ohne klassische Tanzschule.
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