Kreis Steinfurt will Fachkräftemangel entgegenwirken

0
534

Der Ärztemangel, verbunden mit einem Mangel an medizinischem Assistenzpersonal, stellt auch die medizinische Versorgung der Bevölkerung im Kreis Steinfurt mit Blick in die Zukunft vor große Herausforderungen. Um für die niedergelassene Ärzteschaft und deren medizinisches Assistenzpersonal Standortvorteile zu generieren, haben das Kreisgesundheitsamt und die Akademie für medizinische Fortbildung der Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) und der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) eine speziell für den Kreis Steinfurt konzipierte EVA-Ausbildung (Erweiterte Versorgungsassistenz) auf den Weg gebracht: Alle notwendigen Module können innerhalb eines halben Jahres abgeschlossen werden – sowohl digital als auch analog.

„Wir wollen dem medizinischen Fachkräftemangel konkret entgegenwirken. Mit den erweiterten und ortsnahen Möglichkeiten zur Fortbildung schaffen wir ein attraktiveres Angebot zur Qualifizierung“, sagt Dr. Karlheinz Fuchs, Dezernent für Gesundheit und Bevölkerungsschutz des Kreises. Die Anzahl und das Format der zu belegenden Module richten sich nach der jeweiligen Berufserfahrung. So gibt es Module in Präsenz, Online-Präsenz und per E-Learning. EVA steht für Entlastende Versorgungsassistenz. Mit dieser Qualifizierung ist es möglich, im Praxisalltag selbstständiger tätig sein zu können und mehr Eigenverantwortung zu übernehmen. Eine EVA übernimmt eigenständig delegierbare ärztliche Leistungen wie Hausbesuche und Wundkontrollen, prüft den allgemeinen Gesundheitszustand der Patientinnen und Patienten und koordiniert bei Bedarf die Zusammenarbeit mit Pflegediensten und Angehörigen. „Die Akademie für medizinische Fortbildung engagiert sich seit vielen Jahren im Bereich der Qualifizierung nichtärztlicher Gesundheitsberufe. Inzwischen haben wir mehr als 1.500 Medizinische Fachangestellte zu Entlastenden Versorgungsassistenten ausgebildet“, so Elisabeth Borg, Ressortleiterin Fortbildung bei der Ärztekammer.

Bei erfolgreichem Abschluss fördert der Kreis Steinfurt die EVA-Ausbildung mit einem Zuschuss von bis zu 1.650 Euro, dies u. a. unter der Voraussetzung, dass eine aktuelle Tätigkeit als Medizinische Fachangestellte bzw. Medizinischer Fachangestellter im niedergelassenen (haus-)ärztlichen Bereich im Kreis Steinfurt ausgeführt wird. „Damit die Bevölkerung auch künftig medizinisch ausreichend gut versorgt werden kann, ist es für uns wichtig, Fachpersonal im Kreis Steinfurt zu binden“, erklärt Dr. Karlheinz Fuchs und hofft auf viele Interessierte. Nur so könne die medizinische Versorgungsstruktur erhalten werden, so Fuchs weiter. Er ist davon überzeugt, dass sich mit der Fortbildung auch ein Vorteil für die Teamarbeit in den Arztpraxen ergibt: „Je qualifizierter die einzelnen Teammitglieder sind, umso besser wirkt sich das auf die Arbeitsverteilung, die Mitarbeiterzufriedenheit, die Arbeitsergebnisse und die Work-Life-Balance aus“.

Die nächste EVA-Ausbildung beginnt im März 2023. Den Flyer mit Informationen gibt es unter anderem im Internet unter www.akademie-wl.de/eva-steinfurt.

Fragen zur Fortbildung können gestellt werden per E-Mail an: Dr. Anke Bösenberg, Kreis Steinfurt, Stabsstelle Gesundheit, anke.boesenberg@kreis-steinfurt.de.

Elisabeth Borg, Ärztekammer Westfalen-Lippe Leiterin Ressort Fortbildung, elisabeth.borg@aekwl.de und Andrea Gerbaulet, Akademie für medizinische Fortbildung der ÄKWL und der KVWL Westfalen-Lippe: andrea.gerbaulet@aekwl.de. Anmeldungen zur Fortbildung nimmt ebenfalls Andrea Gerbaulet per E-Mail entgegen.

Kommentieren Sie den Artikel

Die Kommentare werden erst nach Prüfung freigeschaltet. Kommentare ohne Hinweis auf den Verfasser (vollständiger Klarname) oder gar mit vorsätzlich falscher E-Mail-Adresse werden nicht veröffentlicht! Wir bitten Sie, bei Ihren Kommentaren sachlich zu bleiben und sich einer angemessenen Formulierung zu bedienen.

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Danke für Ihre Nachricht. Wir werden diese schnellst möglich bearbeiten.