Stolz hält Karin Bockweg ihr Zertifikat in der Hand und zeigt es in die Webcam. Vom Rest des Teams gibt es anerkennenden Applaus, der zumindest in vielen kleinen Fenstern auf dem Bildschirm zu sehen ist. „Unser Team ist um eine Expertise reicher“, erzählt Joachim Lemke, Teamleitung im Treffpunkt 13drei. „Wir sind immer auf der Suche nach passenden Fort- und Weiterbildungen für unser pädagogisches Team, damit wir die Qualität unserer professionellen Arbeit immer auf einem hohen Level halten“ ergänzt er. „Als freier Träger der Jugendhilfe ist man verpflichtet, ausgebildete Kinderschutzfachkräfte in den eigenen Reihen zu haben, da gibt es schon einige bei unserem Träger, dem Kreisel e.V.. Mit Karin haben wir aber jetzt auch eine Fachkraft im Team, das ist super, vor allem in diesen Zeiten“, so Lemke weiter. Doch worum handelt es sich eigentlich? „Die genaue Bezeichnung lautet insoweit erfahrene Fachkraft, die gemäß der §§ 8a und 8b des SGB VIII zur Einschätzung des Gefährdungsrisikos bei einer vermuteten Kindeswohlgefährdung berät,“ erzählt Karin Bockweg, Sozialpädagogin im Team. „Diese Qualifizierung habe ich schon vor der Corona-Pandemie im letzten Jahr begonnen und leider zog sich der Abschluss aufgrund der Kontaktbeschränkungen in diesem Jahr noch weiter hin. Doch jetzt freue ich mich sehr, es geschafft zu haben“. Kontaktbeschränkungen sind das Stichwort, wenn man auf die Entwicklung im Kinder- und Jugendschutz vor dem Hintergrund der Pandemie schaut: „Kontaktsperren, Isolation sowie die räumliche und soziale Reduzierung des Alltags können gravierende Folgen für die jeweilige häusliche Situation haben. Konflikte innerhalb der Familien nehmen zu und die Grenzen des Kindeswohls sind schneller erreicht. Fragen von Benachteiligung und sozialer Ungleichheit wirken sich verschärft auf Kinder und Jugendliche aus. Wir haben täglich Kontakt zu Kindern und Jugendlichen, nicht immer nur im 13drei, sondern vermehrt auch online. Da ist es wichtig Signale richtig zu deuten und im Bedarfsfall Hilfe anbieten zu können,“ erzählt Bockweg. „Es geht dabei nicht ausschließlich um Kindeswohlgefährdungen, viel mehr brauchen viele Kinder und Jugendlichen mal eine Person zum Reden, um von den eigenen Problemen gerade in diesen Zeiten zu erzählen. Auch das macht die Offene Kinder- und Jugendarbeit aus und daher ist es wichtig, uns in diesem Bereich zu professionalisieren,“ ergänzt Lemke abschließend. Weitere Informationen über die Arbeit des Kinder- und Jugendzentrums gibt es auf www.13drei.de.
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