Mit 32:28 Toren schlägt der TV Emsdetten die Sportfreunde Söhre. Teilweise war es schwere Kost die den 2.007 Zuschauer geboten wurde. Der TVE-Express kam kaum ins Rollen.
Beide Mannschaften konnten nicht in Bestbesetzung antreten. Die Verletztenliste des TV Emsdetten ist bekannt, auch die Sportfreunde Söhre reisten mit Sorgen im Gepäck nach Emsdetten. Laut Söhre Trainer Sascha Bertow konnte seine Mannschaft unter der Woche manchmal nur mit sechs Spielern trainieren. Keine optimale Vorbereitung. Natürlich schafften es beide Trainer trotzdem eine spielfähige Wettkampftruppe für die Partie aufzustellen. TVE-Trainer Lennart Lingener griff dazu auch auf die A-Jugend zurück, berief Jonathan Kamp erstmals in den Kader und gab ihm dann auch in der Schlußphase des Spiels noch die Möglichkeit, sich auf dem Parkett zu präsentieren.
Gästetrainer Sascha Bertow ist in Emsdetten sicherlich jedem Handballfan bestens bekannt. Er ist der direkte Vorgänger unseres aktuellen Trainers Lennart Lingener. Und auch wir fragten in unserem Vorbericht: „Alte Tricks gegen den TVE?“ Und die brachte Bertow tatsächlich mit. Eine gut stehende Abwehr, lange ausgespielte Angriffe und keine Angst davor die Linie der Schiedsrichter auszureizen wenn es darum geht immer an der Grenze des passiven Spiels zu stehen.
Zur Halbzeit gab es eine knappe 17:16 Führung für den TV Emsdetten. Die Zuschauer in der fast ausverkauften EMS-Halle waren teilweise ganz schön aufgebracht. Der TV Emsdetten eroberte kurz vor dem Pausenpfiff einen Ball, wurde vom Schiedsrichterteam aber zurück gepfiffen. Sie regten sich in dieser Szene zu unrecht auf: Emsdettens Antonios Leenders stand mit einem Fuß im Kreis als er den Ball aufnahm. Der Pfiff war korrekt. Was die Zuschauer auch sicherlich mehr gestört hat: Das Duo in „blau“ hätte manchmal ruhig eher das passive Spiel androhen, den Arm früher heben können. So aber ging der Plan der Sportfreunde Söhre ganz gut auf.
Mit Beginn des zweiten Durchgangs gab es erst einmal keine Tore. Drei Minuten waren gespielt, da wurde die Herausforderung für die Emsdettener noch größer: Kreisläufer Marcel Timm musste mit einer roten Karte die Platte räumen. Der Ukrainer Serhii Petrychenko steht dem TVE nicht mehr zur Verfügung, Jakob Schwabe ist bekanntlich länger verletzt und Marius Kluwe fiel auch aus: Im Innenblock musste jetzt improvisiert werden. Das machte die Mannschaft gut, zwang die Gäste aus Söhre jetzt öfter in Fehler während ihrer langen Angriffsphasen. Gut dass im Tor Oliver Krechel stand. Der hielt einige ganz wichtige Bälle und trieb seine Vorderleute ständig an, heizte seiner Mannschaft von hinten heraus mächtig ein.
Nach Antonius Leenders Tor zum 20:16 durfte erstmals eine vier Tore Führung bejubelt werden. Nach Rene Zobels Treffer in der 42. Spielminute waren es dann sechs Tore Vorsprung für Emsdetten. Mehr war heute nicht drin, die Chancenverwertung war ein Knackpunkt auf Seiten der Dettener. Die Sportfreunde betrieben kurz vor Schluss noch Ergebniskosmetik, konnten den Rückstand bis zum Schlusspfiff noch auf vier Tore zum 32:28 verkürzen. Sie dürfen mit ihrer Leistung zufrieden sein, Emsdetten darf beide Punkte in der Emsstadt behalten.
Für unsere Handballer stehen jetzt die Wochen der Wahrheit bevor. Samstag steht das Spitzenspiel gegen den Tabellenführer Bielefeld an, danach folgt der Kracher gegen Hildesheim und die schwere Auswärtsaufgabe in Wilhelmshaven. Möchte der TV Emsdetten diese drei Partien erfolgreich bestreiten muss die Mannschaft noch eine Schippe mehr drauf legen. Es besteht zumindest bei Akos Szeles und Marius Kluwe Hoffnung, dass sie bei einigen der drei kommenden Spiele wieder eingreifen können. Wir drücken die Daumen und werden auch von diesen Spitzenspielen berichten.
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