Der Detti hatte sich gestern Nachmittag so sehr Sonnenschein gewünscht. Nun, die Sonne glänzte mit Abwesenheit, trotzdem ließen es sich einige dutzend wetterfeste Kulturfreunde nicht nehmen an der EMS Aue spazieren zu gehen. „Heute braucht man keine Sonntags-, sondern Wasserschuhe“, sagte eine Passantin mit lachender Stimme zu ihrer Mid50er Mädels Clique und streifte dabei ein junges Pärchen, das mit Regenschirm in der einen und dem Weinglas in der anderen Hand daherkam.
Neben kleinen Gruppen auf Fahrrädern, machten sich etliche Eltern mit Kinderwagen auf, um den vom Regen aufgeweichten Pfad zwischen der alten Kläranlage und dem Spielplatz an der August-Heeke Straße entlangzugehen.
Während die in voller Regenhosenmontur ausgestatteten Kleinkinder das Quietschen und Patschen unter ihren Sohlen genossen, konnten ihre Großeltern den sonntäglichen Spaziergang dazu nutzen ein wenig Kultur zu schnuppern, bzw. zu hören und zu sehen.
Gute Laune Programm:
Denn bei „Flanier-Kultur“, wie das Event von Stroetmanns Fabrik betitelt wurde, gab es davon einiges.
Da haben nur noch die Bierbänke gefehlt. Aber auch ohne diese ließen sich zahlreiche Besucher auf den umliegenden Sitzgelegenheiten und Spielgeräten nieder, um den schwungvollen Beats zuzuhören. Praktischerweise konnten die Kids dabei nach Lust und Laune umherlaufen. Und falls der Nieselregen zunehmen sollte, so haben die Organisatoren extra ein Zelt aufgespannt, um die Künstler und ihre Instrumente zu schützen, so Joschy Wolters vom Team. Mit dem Walky Talky in der Hand vergewisserte er sich, ob alles funktioniert und sah sichtlich zufrieden aus. Das Konzept sei extra so angedacht, dass die Bands und Darsteller von einem zum nächsten Standort wandern können. Flanieren halt, wie der Begriff selbst schon sagt.
Unterwegs treffen wir auf unserem Wanderpfad auf farbenfrohe Wesen, eine Klarinette spielende Blume, die wie aus dem Zauberreich von Oz daher zu kommen schien. Der mit roten Farbtupfern an den Wangen geschminkte Mann mit Turban und Puffkleid stimmt ein melancholisches „Over the rainbow“ an und zieht damit mehrere Passanten in seinen Bann.
Weiter auf dem Pfad begegnen wir einer riesigen grünblauen Libelle, die über unseren Köpfen hinweg stolziert und sich mit langsamen Bewegungen den Weg durch die Menschenmenge bahnt.
Zwischendrin laufen Akrobaten des „Zirkustheater StandArt“ an uns vorbei und zwei radeln auf großen Nostalgierädern hinterher und begrüßen die Besucher des Kulturevents. Ihr Weg führte sie zum Spielplatz, wo die kleinen Besucher sicher schon auf den Jonglage- und Zauberauftritt des Zirkusteams warteten.
Kurz vor dem Ende des Weges, nahe des Skater Platzes machen sich gerade vier Musiker für ihren Auftritt bereit.
Ihr Pavillon befindet sich nämlich auf einer Anhöhe, die durch eine steile Treppe hinaufführt und so ein echtes Bühnenfeeling erzeugt. Doch, bevor sie mit ihrem klassischen Musikprogramm starten, mischen coole Hipp Hopp Tänzer sich dazwischen und nutzen die Bühne für ihre Performance.
Am Ende des Weges, am vollen Parkplatz der Kläranlage angekommen machen wir kehrt und treten den Rückweg an.
„Uns geht’s gut, egal ob es regnet oder die Sonne scheint – uns geht´s gut!“, wie sie eingangs über den offenen Spielplatzraum sangen.
Fazit: Ja wirklich, Meckerliesen und Miesepeter gab es hier nicht zu sehen, vielmehr gut gelaunte Passanten, die entweder auf AllesDetten von dem Event gelesen haben oder, die vorab nichts wussten und auf ihrem Sonntagsspaziergang angenehm überrascht worden sind.
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