Fußgängerzone von 9 bis 19 Uhr für Radfahrer gesperrt !!!

6
1461
(Foto: T. Rengers)

Jetzt ist es beschlossen und verkündet: die Fußgängerzone in der Innenstadt wird zur reinen Fußgängerzone – zumindest in der Zeit von morgens 9 Uhr bis abends 19 Uhr!

Hier sind künftig keine Radfahrende mehr zugelassen, weder E-Bike, noch Pedelec, noch Bio-Räder, E-Scooter waren sowieso schon verboten. Heiß diskutiert in der Öffentlichkeit, heiß diskutiert im Fachausschuss und heiß diskutiert gestern im Stadtrat.

Ratsmitglied Albert Lüttmann (Die Grünen) hat es dann schlussendlich richtig zusammengefasst: „Hier wird es nicht die richtige Lösung geben, – jede Option hat ihre pro’s und contra’s. Selbst innerhalb der Fraktionen wird unterschiedlich abgestimmt.“

Piet Loose (Die Grünen) hatte in der Hauptausschusssitzung bereits angekündigt, einen Ratsbürgerentscheid zu beantragen. Dieser Antrag lag zwischenzeitlich vor und wurde von Loose nochmal beworben: „Wir sehen darin die beste Möglichkeit, dieses leidvolle Thema vom Tisch zu bekommen. Es könnte zusammen mit der Kommunalwahl stattfinden, so dass a) keine nennenswerten Kosten entstehen und b) eine große Beteiligung zu erwarten ist die dann auch von den Bürgern akzeptiert würde, weil sie halt von vielen getroffen wurde.“

Daniel Hellwig (CDU): „Es ist im Interesse der Stadt, wenn wir heute eine Entscheidung fällen, dafür sind wir gewählt. Wir stellen ja unsere eigenen Fähigkeiten in Frage, wenn wir hierüber den Bürger entscheiden lassen.“ Zudem zeigte er gleich mehrere Stellen in der Gemeindeordnung auf, wonach der Antrag auf Bürgerentscheid nicht fristgerecht vorgelegen hat: „Es müsste geprüft werden, ob der Entscheid dann am Ende nicht anfechtbar ist.“

Dr. Thomas Kock (SPD): „Wir fällen heute eine Entscheidung, die kann ja, wenn wir neue Erfahrungswerte haben, wieder rückgängig gemacht werden. Es gibt unterschiedliche Argumente, – die einen sagen ‚Sicherheit geht vor‘, die anderen sehen die Fahrradstadt gefährdet.“ und mit einem Augenzwinkern in Richtung Piet Loose: „Sicher gibt es in den unterschiedlichen Generationen unterschiedliche Sichtweisen, am Ende müssen aber alle hier leben.“

Uwe Warda (Die Linke), der den Bereich gerne für Radfahrer weiterhin offen halten wollte: „Wir werden die, die sich jetzt nicht an die Regeln halten, auch künftig nicht davon überzeugen. Somit bestrafen wir die ‚braven Bürger'“.

Christian Meyer zu Altenschildesche (UWE): „Wir werden dem Bürgerentscheid nicht zustimmen und uns für die Sperrung der Radfahrer aussprechen. Das Problem ist einfach, dass sich nicht an Regeln gehalten wird und das allein ist ausschlaggebend für uns.“

Weitere Argumente weiterer Ratsmitglieder wurden ausgetauscht, die auch alle in ihrer Form eine Berechtigung hatten. Letztlich war die Entscheidung bei 26 Stimmen für ein Radverbot von 9 bis 19 Uhr, elf Gegenstimmen und zwei Enthaltungen dann doch sehr deutlich.

Sobald die dafür notwendige Beschilderung vorliegt, wird das Verbot umgesetzt. Für Personen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt, auf Hilfsmittel angewiesen sind, wird es eine Ausnahmeregelung geben.

Dieser Beschluss macht jedoch nur Sinn, wenn tatsächlich auch kontrolliert wird und bei Fehlverhalten konsequent bestraft wird.

 

6 Kommentare

  1. Ich finde es gut und ich finde es schlecht.
    Viele rasen wirklich durch die Stadt ohne Rücksicht.
    Aber wiederrum sind auch viele vorsichtig.
    Wenn Wochenmarkt ist find ich es voll ok kein Rad aber mitten in der Woche bis 19 uhr ???
    Der meiste Besuch ist eher am Wochenende als in der Woche.
    Ich finde eine Abstimmung unter den Bürgern sollte mit ausschluss geben.

  2. Das ist ja mal wieder Typisch für Emsdetten.
    Es ist nichts passiert, Keine Unfälle. nur Kleinigkeiten. Ja stimmt manche, vor allen E-Roller waren zu schnell unterwegs. Aber es gibt immer welche, die sich über alles ärgern und aufregen. Na und? Alle konnten sich gut damit verständigen. Lasst doch die paar Radfahrer da langsam fahren.
    Die Innenstadt verwaist. Das passiert überall. Aber Emsdetten hat zu vielen Teilen Mitschuld. Das ist nicht (nur) der Fehler unserer jetztigen Stadtpolitik. Das wurde schon viele Jahrzehnte versaut. Es wollte mal H&M kommen. Oder was ist mit dem Aktion-Markt? Der Emsauenweg teils gesperrt, wegen Naturschutz.
    Er werden allen Knüppel zwischen die Beine geworfen, wo es nur geht.
    Wir haben hier eine Stadt, die ein ziemlich grosses Einzugsgebiet hat. Wir sind Zentral im Keis Steinfurt, haben viele kleine Orte drumherum, So wie zB Mesum, Elte, Saerbeck, Reckenfeld. Und keiner kommt auf die Idee, hier mal einzukaufen. im Gegenteil; Emsdettener fahren noch nach Borghorst oder Reckenfeld zum Edeka. Die Antwort; Wir brauchen auch einen Edeka. So ein Schwachsinn. Es liegt nicht an Edeka, sondern an der Atraktivität der Innenstadt. Es fährt doch keiner nach Borghorst, weil die Milch 3 Cent billiger ist.
    Wenn grosse Unternehmen kommen wollen, hat die Stadtverwaltung sich darum zu kümmern; Wie können wir euch helfen. Wir wollen gerne, das Ihr kommt.
    Aber nein! Das geht nicht, Oh Ha, das wird schwierig. Usw.
    Das neuste Beispiel, unser Freibad. Ja Vorbereitung muss sein, aber das wüssten die schon im März. Die Rutsche noch nicht da? Das ist nur eine Ausrede. Die wussten doch schon länger, dass die erst im Juni kommt. Greven hat lange auf. Auch andere Freibäder sind lange geöffnet. Worauf wartet Ihr? Wir haben nur 4 Monate Saison?
    Was läuft hier falsch? Was für unfähige Leute sind dafür verantwortlich?
    Andere Stätde machen was.
    Lienen hat einen Barfussweg. Ein Riesen TamTam darum das da ein bisschen Kies auf dem Weg liegt.
    Neuenkirchen wirbt an den Ortseingängen mit; Die Gemeinde ohne Parkgebüren.
    Greven macht Werbung mit; Die Stadt an der Ems.
    Und bei uns? Nichts! Nur: Das geht nicht. Oh, da wird es schwierig.
    Was ist mir der Mühlenbachbrücke nach Reckenfeld? Vier Jahre???
    Das meinen die Ernst. Eine Autobahnbrücke wird in 24 Stunden rübergeschoben.

    Es muss sich dringend was ändern. Emsdetten muss schöner werden. Macht was. Los jetzt.
    Wundert Euch nicht, wenn noch weniger Leben in der Innenstadt ist.

  3. Ich selber bin letzte Tage ein Stück in die Innenstadt rein gefahren und musste nach ein paar Meter absteigen um nicht Fußgänger zu gefährden. Prinzipiell bin ich absolut für das Fahrverbot in der Innenstadt. Aber wie es so schnell mal passiert, ich habe es eilig und dachte mal eben schnell….. aber es hat mir wiedermal gezeigt, dass das fahren einfach keinen Sinn macht. Die Fußgänger sind durch die Fahrradfahrer gefährdet weil sie umgefahren werden und die Radfahrer sind gefährdet, weil sie bei dieses riskanten Überholmanöver stürzen . Es ist eine Fußgängerzone und so wie es jetzt ist, ist ein „gemütliches durch die Stadt bummeln“ einfach nicht möglich. Für niemanden. Also, mir ist egal wer sich daran hält und wer nicht. ICH für meine Person werde laufen. Denn soviel Zeit sollte sein.

  4. Also ich finde es schade, dass man nicht mehr mit dem Rad in die Innenstadt kann. Da ich eine Gehbehinderung habe, und keine weiten Strecken laufen kann, ist für mich die Innenstadt nicht mehr erreichbar. Sonst konnte ich jedes Geschäft anfahren, jetzt muss ich auf andere Möglichkeiten umschwenken. Borghorst wäre da eine gute Idee, da alles an einem Platz ist. Nun ja mal abwarten.

  5. Das ist sehr schade. Vielleicht hätte die Polizei früh morgens öfter dort stehen sollen, wenn die Schüler mit ihren E-Rollern dadurch jagen. Und das werden sie weiterhin machen. Die Fahrräder sind und waren kein Problem.

Schreibe einen Kommentar zu Nicole Kloppenborg Antwort abbrechen

Die Kommentare werden erst nach Prüfung freigeschaltet. Kommentare ohne Hinweis auf den Verfasser (vollständiger Klarname) oder gar mit vorsätzlich falscher E-Mail-Adresse werden nicht veröffentlicht! Wir bitten Sie, bei Ihren Kommentaren sachlich zu bleiben und sich einer angemessenen Formulierung zu bedienen.

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Danke für Ihre Nachricht. Wir werden diese schnellst möglich bearbeiten.