Zweiwöchentlich treffen sich engagierte Frauen im Gesprächskreis unter Leitung der Kunsthistorikerin und Journalistin Elvira Meisel-Kemper, um über aktuelle gesellschaftliche, kulturelle und politische Themen zu diskutieren. Beim letzten Treffen war Eva Nie, Bürgermeisterkandidatin der SPD, als Ehrengast und Rednerin eingeladen, um sich mit einem kurzen Vortrag über ihren beruflichen und politischen Werdegang vorzustellen und mit den Teilnehmerinnen ins Gespräch zu kommen.
Der Gesprächskreis ist Teil des Programms der VHS Emsdetten·Greven·Saerbeck, die in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiert. „Ein tolles Format, das zeigt, wie wertvoll Bildung und Austausch auch außerhalb des Klassenzimmers sein können“, so Eva Nie.
Im Mittelpunkt standen viele Themen, die die Bürgerinnen und Bürger in Emsdetten bewegen – etwa die Taubenproblematik in der Innenstadt, die angespannte Wohnsituation, aber auch kreative Ansätze wie das Modell „Wohnen fürs Helfen“, bei dem jüngere Menschen vergünstigt wohnen und im Gegenzug ältere Mitbürger im Alltag unterstützen.
Ein zentrales Anliegen war auch der Abbau von sprachlichen Barrieren: „Selbst Muttersprachlerinnen und Muttersprachler verstehen nicht immer, was Verwaltung meint“, betont Nie. „Wenn Anträge und Informationen zu kompliziert formuliert sind, bleiben viele Menschen außen vor. Bürgernähe beginnt für mich bei verständlicher Sprache und echter Zugänglichkeit.“
Auch über das Fahrverbot für Fahrräder in bestimmten Bereichen wurde diskutiert – insbesondere mit Blick auf Menschen, die auf mobile Unterstützung wie Scooter angewiesen sind. Dabei wurde deutlich, wie wichtig es ist, solche Regelungen differenziert und mit Blick auf alle Betroffenen zu betrachten.
Ein weiteres Thema war die Mühlenbachbrücke – und der Wunsch, dass es mehr Vermittlung zwischen Stadt, Kreis und Bürgerschaft geben müsse. „Ich verstehe den Frust vieler Menschen. Auch wenn ich eine Bauzeit von fast einem Jahr schwer nachvollziehen kann – mir ist wichtig, dass solche Prozesse transparent und nachvollziehbar kommuniziert werden“, erklärte Nie.
Die Rückmeldungen der Teilnehmerinnen zeigten: Es wird geschätzt, wenn politische Verantwortungsträger persönlich ansprechbar sind und bereit sind, zuzuhören. Der direkte Austausch schafft Vertrauen – gerade bei Themen, die den Alltag vieler Menschen betreffen.
Der lebendige Austausch klang im Anschluss bei Kaffee und persönlichen Gesprächen im Bahnhofscafé aus – ein gelungener Abschluss für einen Vormittag, der bei allen Beteiligten nachwirkte.

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