Fragen an die Bürgermeisterkandidaten (7)

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(Fotos: Manfred Schwegmann)

AllesDetten hat seine Leser aufgerufen, Fragen an die Bewerber/in um das freiwerdende Amt des Bürgermeisters zu stellen. Viele waren diesem Aufruf gefolgt. Einige Fragen tauchten gleich mehrfach auf, andere waren da doch schon sehr speziell. Wir haben einen ausgewählten Fragenkatalog an die Kandidaten mit der Bitte um Beantwortung weitergeleitet. Die Antworten werden wir hier in den kommenden zwei Wochen veröffentlichen. Somit bleibt auch für Briefwähler noch ausreichend Zeit, sich möglicherweise hier eine Entscheidungshilfe zu holen. Die Reihenfolge der Antwortgebenden wird dabei täglich rotieren.

Frage 7
Kann man den Emsweg von früher wieder re-naturieren, so dass man von Reinermann’s Brücke bis nach Hembergen wieder zu Fuß an der Ems entlanglaufen kann?

Oliver Kellner (Bündnis 90/Die Grünen)
Leider nein, dagegen sprechen Gründe des Naturschutzes. Der gefundene Kompromiss zwischen Naturschutz und Naturerlebnis an der Einmündung des Mühlenbachs in die Ems ist das Maximum, was in einem Gebiet mit dem höchsten EU-Schutzstatus, nämlich dem FFH-Gebiet, überhaupt zulässig sein darf. Ein Weg am Rand würde den letzten Schutzraum für viele Tiere nehmen. Wir sollten uns den besonderen Wert dieses einzigartigen Naturraumes bewusst machen: Man kann nur schützen, was man schätzt.

Ulrich Ortmeier (parteilos, wird von der UWE unterstützt)
Bei dieser Frage vermute ich, dass hier der „Leinpfad“ angesprochen wird. Natur genießen und Natur schützen sind zwei Seiten einer Medaille – das eine schließt das andere nicht aus. Unter Berücksichtigung der historisch gewachsenen Möglichkeit des Erlebens und Erwanderns der Ems auf dem Leinpfad , sollte auch zukünftig neben den ausgebauten Wegen in definierten Teilbereichen die Möglichkeit zur Naherholung bestehen. Hier kann ich mir vorstellen, mich bei den Naturschutzbehörden  und Grundstücksbesitzern dafür einzusetzen, dass der Leinpfad zumindest in großen Teilen reaktiviert wird.

Kathrin Vogler (Die Linke)
Naturschutz ist mir wichtig, aber eine Politik, die dazu führt, dass Menschen die Natur nur noch durch hölzerne Rahmen oder auf Youtube erleben können, verstärkt die Entfremdung von der Natur. Auch ich würde gerne mal wieder diesen Weg entlang der Ems laufen und bedauere, dass die Ems im Zuge der Renaturierung an vielen Stellen unzugänglich gemacht worden ist, denn sie ist nicht nur ein wichtiges Ökosystem, sondern auch ein Naherholungsgebiet und ein Ort zum „Seele baumeln lassen“. Deswegen will ich mich gerne mit dem Kreis Steinfurt auseinandersetzen, um zu überprüfen, wie die Belange des Naturschutzes mit dem Bedürfnis nach Naturerlebnissen in Einklang gebracht werden können.

Stefan Ahmann (CDU)
Einen Wanderweg komplett an der Ems entlang wird es wohl nicht in Gänze geben können. Die Emsaue bietet der Pflanzen- und Tierwelt einen wichtigen Lebensraum und daher ist mir ihr Schutz auch besonders wichtig. Natürlich sollte auch der Mensch die Möglichkeit haben, die Natur am Emsufer zu erleben und dementsprechend als Naherholungsgebiet zu nutzen, aber dies sollte nur in ausgewiesenen Teilbereichen der Ems geschehen.

Dr. Thomas Kock (SPD)
Ich weiß, dass viele Emsdettener wieder an der Ems spazieren gehen möchten und nicht nachvollziehen könne, dass das in anderen Städten geht und bei uns fast gar nicht. Änderungen sind hier  allerdings nur in Absprache mit der Bezirksregierung möglich. Wir müssen hier schauen, dass wir die Interessen des Naturschutzes und den von Spaziergängern in Einklang bringen.

Morgen geht es um Kultur, Traditionen, Großveranstaltungen…

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