Fragen an die Bürgermeisterkandidaten (10)

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(Fotos: Manfred Schwegmann)

AllesDetten hat seine Leser aufgerufen, Fragen an die Bewerber/in um das freiwerdende Amt des Bürgermeisters zu stellen. Viele waren diesem Aufruf gefolgt. Einige Fragen tauchten gleich mehrfach auf, andere waren da doch schon sehr speziell. Wir haben einen ausgewählten Fragenkatalog an die Kandidaten mit der Bitte um Beantwortung weitergeleitet. Die Antworten werden wir hier in den kommenden zwei Wochen veröffentlichen. Somit bleibt auch für Briefwähler noch ausreichend Zeit, sich möglicherweise hier eine Entscheidungshilfe zu holen. Die Reihenfolge der Antwortgebenden wird dabei täglich rotieren.

Frage 10
Wie sieht Ihr Engagement in Sachen 24/7 Notfallversorgung aus?

Stephan Ahmann (CDU)
Ich bin ehrlich – die Schließung unseres Krankenhauses trotz eines breiten politischen und gesellschaftlichen Konsenses hängt mir immer noch nach. Der Blick nach vorne muss sich tatsächlich auf eine Verbesserung der medizinischen Akut-Versorgung in Emsdetten richten – am Liebsten, ganz klar, 24/7, wobei ein wesentliches Thema hierfür (leider) die Finanzierbarkeit sein wird. Dennoch möchte ich dafür kämpfen und alle Möglichkeiten ausschöpfen. In den vergangenen Wochen habe ich zu dieser Thematik bereits verschiedene Gespräche mit dem NRW-Gesundheitsministerium, Vertretern von Emsdettener Ärzten und Apotheken und auch Emsdettener Unternehmen geführt. Ich könnte mir im ersten Schritt eine Ausweitung der Betreuungszeiten in auf Basis vorhandener Ressourcen auch unter finanzieller Beteiligung der Wirtschaft sehr gut vorstellen.

Dr. Thomas Kock (SPD)
Wir werden unser Krankenhaus – leider – nicht zurückbekommen. Eine Lösung kann ein größeres Medizinisches Versorgungszentrum bieten. Dies geht aber nur in Zusammenarbeit mit der UKM oder einem anderen großen Träger. Hierzu habe ich bereits Gespräche geführt und ich hoffe, wir werden hier eine Lösung finden.

Oliver Kellner (Bündnis 90/Die Grünen)
Es ist sehr bedauerlich, dass das Emsdettener Krankenhaus 2015 geschlossen wurde. Ich denke nicht, dass das nötig gewesen wäre. Unsere Ratsfraktion hat vor und hinter den „Kulissen“ das Möglichste getan, aber gegen externe Kräfte, deren Beschluss offenbar lange feststand, war nichts zu machen.
Wir müssen uns der Situation stellen und das Beste draus machen: Wir brauchen eine Notarztversorgung wann immer es geht. Wir brauchen qualifizierte Rettungssanitäter und -assistenten im Einsatz als ‚First Responder‘ nach den neuen Ausbildungsregularien. Und sollte sich die Möglichkeit ergeben, eine Akutversorgung vor Ort in privater Trägerschaft aufzubauen, dann sollten wir sie ergreifen.

Ulrich Ortmeier (parteilos – von der UWE unterstützt)
Ich nehme dieses Thema und die damit verbundenen Wünsche und Sorgen sehr ernst und werde mich sehr entschlossen dafür einsetzen, das Mögliche möglich zu machen, damit das persönliche Sicherheitsgefühl steigt. Ich verstehe, dass die Menschen vor dem Hintergrund der Krankenhausschließung befürchten, dass die Notfallversorgung nicht gesichert scheint.
Aber auch wenn im Wahlkampf-Modus der Parteien schnell ein anderer Eindruck entstehen kann, dürfen wir die Realität nicht aus dem Auge verlieren.
Realistisch gesehen, sind die Chancen einer 24/7 Notfallversorgung (Notfallambulanz) in einer Stadt wie Emsdetten aktuell nicht sehr groß. Emsdetten liegt dafür zu nah an Rheine, Borghorst und Greven. Wir haben für akute lebensbedrohliche Notfälle 2 Rettungswagen und einen Notarzt in Emsdetten und sind durch die Ärztelandschaft der Niedergelassenen in Emsdetten gut versorgt.
Wir müssen in Emsdetten am Ball bleiben und immer wieder Druck ausüben, um in Zukunft eine Notfallversorgung einzurichten. Ich werde mich trotz der Rahmenbedingungen dafür einsetzten, das Thema mit Nachdruck verfolgen und gebe die Hoffnung nicht auf.

Kathrin Vogler (Die Linke)
Ich habe mich von Anfang an in der Bewegung gegen die Schließung des Krankenhauses engagiert. Für mich ist klar: ein auf Profit und Rendite ausgerichtetes Gesundheitssystem ist nicht geeignet, die Versorgungsbedürfnisse der Bevölkerung angemessen sicher zu stellen. Eine Stadt von der Größe Emsdettens braucht eine Notfallversorgung rund um die Uhr, gerade angesichts einer älter werdenden Bevölkerung. Dies sicherzustellen ist eines meiner wichtigsten Ziele für die nächsten fünf Jahre.

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