Extremer Angriff auf die Lachmuskeln

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Mario Siegesmund aus Hamm war im wahrsten Sinne des Wortes Hammer.

Unter anderem mit dem Google-Song von Mario Siegesmund mit Fragen wie „Ist Unfruchtbarkeit vererbbar?“ die den allwissenden Internet-Giganten zur Verzweiflung brachten, das Publikum im Kulturhof Deitmar aber begeisterten, überzeugten gestern drei Comedians nicht im Saal sondern Open Air zwischen Backhaus und Konzertmuschel im Park von Hof Deitmar.

Die Bahn mit ihren streikenden Lokführern hat sich einen alten Schlager von Hannes Wader zur Hymne gemacht: „Heute hier – morgen auch…“ Oder der Vater, der seiner fünfköpfigen Kinderschar beim Zoobesuch noch die mahnenden Worte „Und wenn wir uns verlieren, – dann ist das halt so.“ mit auf den Weg gibt. – aber zurück auf Anfang:

Oliver Thom moderierte seine Mixed Comedy Show einem Publikum, dass sich auf Unterhaltung pur eingestellt hatte – und auch bekam.

Das Team von Stroetmanns Fabrik hatte wieder in den Kulturhof Deitmar eingeladen, – diesmal mit Oliver Thom’s Mixed Comedy Show. Diese ist sonst in Kneipen zuhause,  wo alles eng an eng sitzt, wo man schon mitlachen muss, weil der Sitznachbar sich schüttelt. Wie aber kommt so etwas als outdoor-Veranstaltung an, im Park von Hof Deitmar, zwischen Backhaus und Konzertmuschel, wo 140 Menschen im Publikum sich auf dem weiten Grün verteilen?

Antwort: Grandios! Man sah nur zufriedene Gesichter mit einigen Lachfalten mehr im Gesicht als sie nach gut zwei Stunden Programm das Gelände wieder verließem.

Joschy Wolters, der im Vorfeld noch auf weitere Veranstaltungen dieses Kultur-Sommers aufmerksam gemacht hat, hat immer fleißig seinen Teller leer gegessen, – das mag der vorgeschobene Grund für das am Ende stabile Wetter gewesen sein. Tatsächlich aber ließen die strahlenden Gesichter des Publikums und das herzhafte Lachen keine andere Möglichkeit zu.

Die von Oliver Thom moderierte Mixed Comedy Show hatte diesmal drei Hochkaräter zu Gast: Thomas Schmidt und Keirut Wenzel aus Köln sowie Mario Siegesmund aus Hamm, die allesamt mit Auszügen aus ihren Soloprogrammen das Publikum begeistern konnten.

Posierte spontan vor der AllesDetten-Kamera: Keirut Wenzel aus Köln

Keirut Wenzel, der als Kind schon sehr groß war und deswegen nie in der Metzgerei die obligatorische Scheibe Wurst bekam, die nette Dame hinter der Theke ihm stattdessen aber einen Zettel mit Telefonnummer zusteckte, mit der er so recht gar nicht wusste, was damit zu machen sei. Wenzel hat sein Biologie-Studium abgeschlossen und hatte auch Gesangsunterricht, beides war – zur Freude des Publikums – in seinen Auftritten spürbar. Unverständliche Zusammenhänge im menschlichen Körper waren nach seiner Erklärung noch immer unverständlich. Seine wandelbare Mimik war dann Anlass für ein Spontan-Shooting mit dem AllesDetten-Fotografen im zweiten Teil auf der Bühne. Wenzel beherrscht also auch noch die Improvisation.

Alle Akteure hatten vor und nach der Pause jeweils 15-20 Minuten um das Publikum für sich zu gewinnen, was in allen Fällen auch gelang.

Thomas Schmidt aus Köln hatte die 140 Gäste sehr schnell auf seiner Seite

Der Kölner Thomas Schmidt hätte sich fast an die Corona-Pandemie gewöhnt, dachte schon, das sei jetzt für immer, 11 Uhr aufstehen, kiffen, sitzen, gucken, entspannt sein, nächster Tag. Berichtet davon, wie er sich einen Einkaufswagen beim Supermarkt ausleiht, und damit einen Sex-Shop aufsucht. Versteht nicht, warum die diesen Service nicht selber anbieten. Stellt fest, dass ein Hydrant nicht immer wirklich ein Hydrant sein muss. Lässt sich dort ausführlich erklären, dass einige „Spielzeuge“ ähnlich wie das Klavierspiel, lange Zeit erlernt werden müssen. Und hat man es dann bis zur Perfektion gebracht, ist man enttäuscht, dass man es nicht wie ein Klavierkonzert der Öffentlichkeit präsentieren kann.

Wer zuhause einen Staubsaugerroboter hat, der kennt das, man läuft ihm hinterher, um zu prüfen ober dieser auch überall hinkommt. Tut er das nicht, kauft man sich einen zweiten kleinen Haushaltsgehilfen gleicher Bauart und muss dann feststellen, dass diese mechanischen Wunderwerke sich sehr schnell gewerkschaftlich organisieren.

Die Mixed-Comedy-Show ist einer der vielen Acts, die sich das Team von Stroetmanns Fabrik in dieser schwierigen Zeit, in der Veranstaltungen im Bürgersaal oder in der EMS-Halle nicht oder nur mit immensen Auflagen möglich sind, gesichert haben. Der Reigen dieser Veranstaltungen ist noch nicht vorbei, solange das Wetter es erlaubt, hat der Veranstaltungskalender viel zu bieten.

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