Europawahl ab 16 – Chancen und Risiken für junge Wähler

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Stellt Euch vor, Euer Smartphone wird plötzlich von einem neuen Betriebssystem übernommen, das Ihr nie gewählt habt – alle Apps sind anders, die Funktionen verwirrend. Ärgerlich, oder? Genauso verhält es sich mit der Politik: Wenn du nicht wählen gehst, entscheiden andere für dich, und am Ende stehst du da und fragst dich, warum nichts ist, wie du es dir vorgestellt hast. Deshalb liebe Jungwähler, aufgepasst – das EU-Parlament ruft.

Dieses Jahr ist besonders spannend: Erstmals dürfen in Deutschland auch 16- und 17-Jährige bei der Europawahl mitbestimmen. Das bedeutet, dass Ihr jungen Menschen die Chance habt, die Zukunft Europas aktiv mitzugestalten.

Aber Vorsicht: Im digitalen Zeitalter lauern auch Gefahren wie Fake News und Deepfakes, die Eure Meinung manipulieren wollen. Damit ihr bestens gewappnet seid für die fiesen Tücken in der Medienlandschaft, haben wir von der AllesDetten-Redaktion euch einige Tipps zusammengetragen, wie Ihr Fakenews enttarnt und Euch auf sicheren Seiten informieren könnt…und NEIN, Tick Tock und Insta gehören nicht dazu, bzw. nur auf den offiziellen Accounts der Bundesregierung.

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Ein Überblick für Jungwähler – Rund 1,4 Millionen 16- und 17-Jährige erstmals bei einer bundesweiten Wahl wahlberechtigt

Ende des Jahres 2023 lebten in Deutschland nach Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) rund 1,4 Millionen Menschen, die als 16- und 17-Jährige an der Europawahl am 9. Juni 2024 teilnehmen können. Insgesamt sind unter den Wahlberechtigten bis zu 5,1 Millionen potenzielle Erstwählerinnen und Erstwähler, die nach der letzten Europawahl 2019 das Wahlalter erreicht haben. (Quelle: Pressemitteilung Nr. 24/24 vom 16. Mai 2024)

Warum die Europawahl für euch wichtig ist

„Die Europawahl ist eine Chance, die Zukunft Europas mitzugestalten.“ (Zit. Ruth Brand, Bundeswahlleiterin). Und erstmals haben bereits Jugendliche die Möglichkeit ihre Stimme abzugeben. Ob es um Klimaschutz, digitale Rechte oder Bildungschancen geht – eure Stimme zählt und kann einen Unterschied machen.

(Foto: unsplash)

Tipps zur Erkennung von Fake News und Deepfakes

  • Informiert Euch gründlich: Nutzt seriöse Quellen, um euch über die Programme der Parteien und Kandidaten zu informieren. Die Seiten der EU, der Bundesregierung oder der Europäischen Kommission bieten verlässliche Informationen, wie etwa bundeswahlleiterin.de/. Fragt Euch immer: Ist die Nachricht von einer bekannten und vertrauenswürdigen Quelle? Und schaut Euch das Impressum der Webseite an.
  • Vergleicht Informationen: Seid wachsam gegenüber Fake News, im digitalen Zeitalter sind gefälschte Nachrichten eine reale Bedrohung. Findet andere Nachrichtenquellen, die die gleiche Information berichten. Stimmt alles überein? Wenn Ihr ein Video auf Insta seht, klickt nicht direkt auf Like oder Herzchen, sondern googelt ruhig erst einmal nach, ob diese Infos auch in anderen Medien, Zeitungen und Nachrichtenportalen zu finden sind.
  • Bilder rückwärts suchen: Kennt Ihr auch die lustigen Selfies von Angela Merkel und Barak Obama? Sicher und bestimmt wisst ihr, dass es sich hierbei um Fakes handelt, um sogenannte Deepfakes, also mit KI-Tools (künstlicher Intelligenz) erstellte Bilder, die NICHT real sind. Die Technik wird zwar immer besser, aber noch kann man bei genauerem Hinsehen erkennen, dass die Bilder nicht stimmen. Oder hatte der Bundeskanzler schon immer fünf Finger + Daumen? Mit Tools wie Google Reverse Image Search könnt ihr prüfen, ob ein Bild authentisch ist oder aus dem Zusammenhang gerissen wurde.
  • Doku-Tipp: Mehr zu Deepfakes und wie Ihr Euch schützen könnt, findet ihr in der ZDF-Doku: KI: Eine Gefahr für die Europawahl 2024? Unter: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/europawahl-2024-desinformation-ki-100.html.
  • Faktencheck-Dienste nutzen: Websites wie Correctiv (correctiv.org/) oder Mimikama bieten umfassende Faktenchecks zu aktuellen Nachrichten. Bei letzterem handelt es sich um einen Verein zum Schutz vor Internetbetrug (mimikama.org/.). Auch die ARD-Faktenfinder helfen euch dabei Fake News zu entlarven.
(Foto: unsplash)

Was die EU für junge Menschen tut

Die EU bietet zahlreiche Programme, die jungen Menschen helfen, ihre Zukunft zu gestalten. Das Austauschprogramm Erasmus+ beispielsweise ermöglicht einem ein Auslandssemester, wo man mit anderen internationalen Studierenden die Fremdsprache und die jeweilige Landeskultur kennenlernt und ein wenig „Multikulti-Flair“ schnuppert. Auch das Europäische Solidaritätskorps bietet Freiwilligendienste im EU-Ausland und DiscoverEU schenkt euch die Chance, mit einem Interrail-Pass Europa zu entdecken.

Nutzt deshalb die Chance und gestaltet die Zukunft Europas aktiv mit. Eure Stimme zählt, denn wie Ursula von der Leyen, die noch amtierende EU-Kommissionspräsidentin sagte: „Die Zukunft Europas liegt in den Händen der jungen Generation. Eure Stimme zählt!“ (Zit. Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission).

Hier gelangt ihr zum Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung.

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