Mit der Ausstellung „Lichter im Dunkeln: Frauen während des Holocaust“ lädt das Kinder- und Jugendzentrum Treffpunkt 13drei aktuell zu einer eindrucksvollen Auseinandersetzung mit der Geschichte jüdischer Frauen während der Shoah ein. Die Ausstellung ist Teil des Projekts ‚Brücken bauen‘, das sich aktiv gegen Antisemitismus, Diskriminierung und Ausgrenzung einsetzt und aus dem Kinder- und Jugendförderplan NRW gefördert wird. Mit der bisher größten Ausstellung richtet sich das Projekt an ein breites Publikum und eröffnet einen sensiblen, persönlichen Zugang zur Geschichte: Im Mittelpunkt stehen Frauen – ihre Stimmen, Entscheidungen und Überlebensstrategien angesichts beispielloser Grausamkeit.
Die Ausstellung beleuchtet anhand individueller Biografien zentrale Aspekte des Überlebens jüdischer Frauen im Holocaust. Es geht um Grundlegendes wie Liebe, Mutterschaft, Sorge für andere und Weiblichkeit. Auch ganz existentiell über das Thema Essen. Aber auch über andere übergeordnete Werte wie Widerstand und Rettung, Freundschaft, Glaube und Kunst, die die Frauen beschäftigten. Persönliche Briefe, Alltagsgegenstände und Zeugnisse geben Einblick in konkrete Einzelschicksale – etwa das Leben einer Musikerin im Frauenorchester von Auschwitz oder die sehr persönliche Geschichte über einen selbstgenähten BHs als Akt des Bewahrens von weiblicher Identität. Besonders eindrucksvoll zeigt die Ausstellung, wie tief weibliche Solidarität selbst unter extremsten Bedingungen wirkte: Frauen schützten, trösteten und unterstützten einander, aber auch andere – oft unter Lebensgefahr. Diese stille Kraft der Gemeinschaft zog sich durch Lager, Ghettos und Verstecke und wurde für viele zu einem unsichtbaren, aber entscheidenden Überlebensfaktor. „Diese Ausstellung erzählt nicht nur von Leid und Verlust, sondern auch von Mut, Stärke und der tiefen Verbundenheit unter Frauen. Die Kraft dieser Ausstellung entsteht aber in erster Linie aus den persönlichen Zeugnissen und Eindrücken über Frauen, die nicht so viel anders waren als wir heute und die in einer sehr dunklen Zeit, die Hoffnung bewahrten,“ erzählt Karin Bockweg, Teamleitung im Treffpunkt 13drei. Diese Ausstellung verleiht jenen Frauen ein Gesicht, deren Geschichten allzu oft im Schatten geblieben sind. Sie zeigt: Selbst unter menschenverachtenden Bedingungen waren Mut, Fürsorge, Hoffnung und Widerstand möglich. „Lichter im Dunkeln“ wird so zu einem eindrucksvollen Teil der Erinnerungskultur – und zu einem Appell an heutige und kommende Generationen, für Menschlichkeit und Gerechtigkeit einzustehen.
Die Ausstellung findet im Kreisel-Gebäude, Rudolf-Diesel-Straße 5 in Emsdetten, mit folgenden Öffnungszeiten statt: mittwochs von 10:00 bis 12:00 Uhr, donnerstags von 16:00 bis 19:00 Uhr sowie samstags von 14:00 bis 18:00 Uhr. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Für Gruppen und Schulklassen können individuelle Besuchstermine vereinbart werden. Kontakt: info@13drei.de. Weitere Informationen zu den Angeboten des Treffpunkts 13drei finden Interessierte auf der Homepage www.13drei.de sowie in den sozialen Medien auf Facebook und Instagram.
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