Entwicklung Stadtgebiet West

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(Schaubild: Stadt Emsdetten)

ASWW – Ausschuss für Stadtplanung, Wirtschaft und Wohnen. Erste Sitzung am gestrigen Dienstag, 24.11.2020, 18 Uhr, Ratssaal. Ausschussvorsitzender Manfred Dietz (CDU). Einlass nur mit FFP2-Maske. Zahlreiche Zuschauer verfolgen das Geschehen vor Ort. Die Stadtverwaltung informiert in ihrer Drucksache 290/2020 über das Entwicklungskonzept Stadtgebiet West, welches die Ausweitung des Wohngebietes Silberweg/Erzweg (langfristig -aber noch nicht hier ausgewiesen- bis zum Wiesengrund) und des Gewerbegebietes Spatzenweg vorsieht (siehe Schaubild im Titel). Rückt damit schon bedenklich nah an die geplante Trassenführung der K53n, der sogenannten Westumgehung heran.

Es handelt sich hierbei um eine reine Informationsvorlage, nur zur Kenntnisnahme, die aber trotzdem für den meisten Diskussionsstoff an diesem Abend sorgt. Felix Hermes, Fachdienstleiter Stadtentwicklung und Umwelt führt aus. Legt dar, dass dieses Gebiet die einzige noch verbleibende Möglichkeit ist, wo Emsdetten sich künftig ausweiten könne. Die Ostseite wird eingegrenzt von der Ems und der damit verbundenen ausgewiesenen Naturschutzgebiete. Anderswo stößt man bereits an die Stadtgrenzen oder ist durch Überschwemmungsgebiete (Mühlenbach) eingeschränkt.

Die Aufstellung dieses Konzeptes hatte bereits im März 2020 begonnen und ist damit noch ein vor der Kommunalwahl angestoßenes Projekt.

Dr. Thomas Kock (SPD) ergreift sofort das Wort, stellt dar, dass es sich hierbei um alternativlose Flächen handelt. „Es ist dringend notwendig, weitere Gewerbegebiete auszuweisen. Der Wohlstand der Stadt Emsdetten hängt davon ab.“ Und weiter: „Durch die Entwicklung dieser Gebiete wird deutlich zunehmender Verkehr erzeugt, der den Bau der K53n zwingend notwendig macht.“ Kock fordert die Grünen auf, Möglichkeiten aufzuweisen, wie denn der Verkehr der künftig entwickelten Gebiete abfließen soll. Kock prophezeit, dass Emsdetten künftig zur „Schlafstadt Münsters“ werden könnte.

Christian Sorge (Die Grünen) hält dem entgegen: „Wenn Emsdetten wachsen soll, muss man auch über Nachverdichtung nachdenken, die Antwort kann nicht immer nur sein, sich nach Außen zu entwickeln.“ Zudem ist Sorge überzeugt, und da gehe tatsächlich der Trend hin, dass sich das Mobilitätsbedürfnis ändere, es ist ein komplett verändertes Verhalten hin zu mehr Umweltbewußtsein erkennbar. Das würde zumindest dazu führen, dass der private Kfz-Verkehr abnimmt. Sorge bittet die Stadtverwaltung bis zur nächsten Sitzung die Nachverdichtungsmöglichkeiten (Hinterlandbebauung und weitere Baulücken) dem tatsächlichen derzeitigen Bedarf gegenüber zu stellen.

Günther Lammert (UWE) gibt zu bedenken, dass eine reine Nachverdichtung nicht ausreichen wird. Dem stimmt Karin Raffelsiefer (CDU) zu, Hinterlandbebauung sei wünschenswert, jedoch sei die Bereitschaft dazu in vielen Fällen nicht gegeben.
Der Technische Beigeordnete Martin Dörtelmann gibt dem auch wenig Chancen, spricht sogar von Erfahrungswerten von lediglich 3 – 5 % Umsetzung bei möglichen Flächen.

Uwe Warda (Die Linke) weiß von Überlegungen in Münster, Kleingartenanlagen zu überplanen.

Josef Berkemeyer (Die Grünen) setzt auf die vor einigen Jahren (unter Ausschussvorsitzendem Thomas Kock) diskutierte strategische Zielsetzung „Innen wohnen, Außen schonen“. Wie ist tatsächlich die Bevölkerungsentwicklung in zehn Jahren? Die Einwohnerzahl in Emsdetten hat sich in der vergangenen Dekade nicht nennenswert geändert, lediglich die Struktur. Die Emsdettener werden älter.

 

 

 

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