Ein best-off der vergangenen Jahre – Feuerwehrmusikzug zum musikalischen Jahresausklang

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(Foto: Schwegmann)

„Leinen los“ hätte das Kommando heißen können, im übertragenen Sinne war es das auch, denn mit einem schmissigen „Anker gelichtet“ war der Auftakt zum Jahreshauptkonzert des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Emsdetten am Samstagabend in der EMS-Halle geschaffen. Heike Austrup und Dr. Sascha Austrup (und später dann auch noch Sohn Julian Austrup) moderierten den Abend kurzweilig mit viel Hintergrundinformationen. Ein Konzert, dessen roter Faden darin lag, eigentlich nicht rot oder durchgängiger Faden zu sein, es waren viele einzelne bunte Bänder, Highlights, Best off der vergangenen Jahre.

„Augen zu und durch…“ ist eigentlich ein Begriff mit dem man ausdrücken möchte, etwas möglichst schnell hinter sich zu bringen. Dass dies aber auch ein nicht zu Ende gesprochener Satz sein kann, zeigte sich an diesem Abend schon beim zweiten Stück des voluminösen Klangkörpers auf der Bühne: „Fate of Gods“ bei dem man die Augen schließen sollte und man „…durchlebt die Götterdämmerung in all seinen Facetten.“, spürt die melodischen Schwingungen. Auch wenn die Soli häufig hervorgehoben werden, so ist Orchestermusik doch immer eine Gesamtleistung. Hier muss eine Vielzahl von Individuen zusammengeführt werden – das war an diesem Abend definitiv gelungen.

Danach dann wieder ein Sprung in ein völlig anderes Genre „Berliner Luft“. So anspruchsvoll wie diese stetigen Wechsel für die ca. 50 Musikerinnen und Musiker auch gewesen sein mögen, für den ein oder anderen der über 1.000 Gäste in der Halle, in der nicht einmal 20 Stunden nach Konzertende die Handballprofis wieder um wichtige Punkte kämpfen, hätte ein roter Faden vielleicht doch Vorzug vor den vielen bunten Bändern bekommen. Aber das ist individuelles Empfinden.

Das aber war jetzt Meckern auf hohem Niveau. Musikalisch hat sich der Abend auf einerm ganz weit oben angesiedelten Level befunden. Natürlich durfte hier das ABBA-Medley nicht fehlen: „Mamma Mia“, „Waterloo“, „I do Ido I do“, „Knowing me knowing you“, „Money“ und „Dancing Queen“ und wer „ganz genau hinguckt, der kann zwischendurch immer wieder ‚Thank you for the music‘ erkennen“ so Moderator Sascha Austrup, der scheinbar auch Kandidaten für Wetten dass… gesucht hat. Um den Titel tatsächlich mit den Augen zu erfassen, dazu braucht es schon besonderer Fähigkeiten.

Vor dem großen weihnachtlichen Finale dann ein Schritt zurück in die 80er-Jahre: „Dein ist mein ganzes Herz“ ursprünglich von Heinz-Rudolf Kunze, „Wunder gescheh’n“ (Nena), „Major Tom – Völlig losgelöst“ (Peter Schilling) oder „Verdamp lang her “ (BAP). Ein Großteil des Publlikums war noch erstaunlich textsicher.

Für Hendrik Vollmer war es das letzte Konzert. Sein seit langem verkündeter Abschied ist mit dem heutigen Tag eingeleitet. Die kommende Karnevalssession wird er noch begleiten und am Aschermittwoch 2023 ist dann auch für ihn alles vorbei.

„Die neun Jahre in Emsdetten werden aber unvergessen bleiben.“, in einer emotionalen Abschiedsrede sprach er seinen Musikern, Gönnern, Sponsoren, seinem Publikum und allen Weggefährten Dank aus. Er habe hier Freunde gefunden und genau das zeichne Emsdetten und den Musikzug, die komplette Feuerwehr, aus: das Menschliche, das Miteinander, die gegenseitige Wertschätzung und Hilfsbereitschaft… Auch wenn für viele die Proben sonntags um 9 Uhr nicht immer einfach waren. Er selber musste schon um 8 Uhr losfahren, war dann irgendwann zwischen 14 und 15 Uhr wieder zuhause. Er freut sich jetzt darauf, diese Zeit jetzt künftig mit seiner Familie verbringen zu dürfen.

Als Dankeschön vom Musikzug erhielt Vollmer eine Goldene Schallplatte. Als sein Dankeschön an den Musikzug gab er den ausgefüllten Mitgliedsantrag im Förderverein des Musikzuges ab.

Es ihm gleich zu tun, dazu forderte das Moderatoren-Duo auf. Ein weiterer Aufruf ging an die Jugendlichen in der Halle bzw. an die Eltern, mit der Bitte es an ihre Kinder weiter zu geben: Das Jugendorchester braucht dringend weitere Mitstreiter. Interessenten können sich gerne melden und dürfen auch erstmal schnuppern, um zu sehen ob das was für sie sein könnte. Jeden Dienstagabend wird in der Feuerwache geprobt.

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