Stellt euch vor, Emsdetten wäre eine Insel, abgeschnitten vom Rest der Welt. Keine Fahrradtouren ins benachbarte Münsterland, keine Warenlieferungen aus anderen Städten – und jeder Nachbarstaat könnte jederzeit zum Gegner werden. Klingt verrückt, oder? Genau so war Europa vor der Gründung der EU: voller Grenzen und Misstrauen.

Nach zwei verheerenden Weltkriegen und der überwundenen Teilung durch den Eisernen Vorhang wurde Europa jedoch zu einem Symbol des Friedens. Der Mauerfall 1989 in Berlin markierte nicht nur das Ende der Teilung Deutschlands, sondern auch den Beginn einer neuen Ära der Zusammenarbeit und Einheit in Europa. Die Europäische Union entstand aus dem Wunsch heraus, nie wieder in solch zerstörerische Konflikte zu geraten.

Die Geschichte der EU, ihre Werte & Ziele
Die Ursprünge der EU liegen in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg. 1958 wurde die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) gegründet, die zunächst sechs Länder umfasste:
- Belgien,
- Deutschland,
- Frankreich,
- Italien,
- Luxemburg
- Niederlande.
Das Ziel der EWG war es, dass alle Länder Europas wirtschaftlich zusammenarbeiten und Frieden bewahren. Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg war die Erstellung der Charta der Grundrechte. Vor fünfzig Jahren hatte der französische Außenminister Robert Schuman die Idee, dass Deutschland und Frankreich sich bei Kohle und Stahl zusammentun. Er wollte eine „Europäische Föderation“ schaffen, um den Frieden zu sichern. Dies war ein großer Schritt in der Geschichte und führte zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit in Europa. Aus der Europäischen Wirtschaftsgemineschaft (EWG) wurde die Europäische Gemeinschaft (EG) und schlußendlich die Europäische Union (EU).

Grundwerte der EU
Die EU basiert auf den Werten der Demokratie, der Rechtsstaatlichkeit, der Menschenrechte und der Grundfreiheiten. In Artikel 2 des Vertrags über die Europäische Union sind diese Werte festgeschrieben. Die EU setzt sich für wirtschaftliche Entwicklung, soziale Gerechtigkeit und den Schutz der Umwelt ein.
Wert | Beschreibung |
Demokratie | Alle Mitgliedsstaaten der EU haben demokratische Regierungsformen. |
Rechtsstaatlichkeit | Die EU fördert die Einhaltung von Gesetzen und die Unabhängigkeit der Justiz. |
Menschenrechte | Die Grundrechte der EU-Bürger werden geschützt, auch die von Minderheiten. |
Grundfreiheiten | Alle EU-Bürger haben das Recht auf Meinungs-, Versammlungs-, und Religionsfreiheit |
Aktuelle politische Herausforderungen & Zukunftsperspektiven
In der aktuellen politischen Lage steht die EU vor verschiedenen Herausforderungen wie dem Brexit, der Migrationskrise, dem Klimawandel und den kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine und Nahost. Die bevorstehende EU-Wahl könnte sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben.
Wenn die Ukraine der EU beitreten würde, könnten neue wirtschaftliche Möglichkeiten entstehen und die Zusammenarbeit in Europa gestärkt werden. Gleichzeitig müssten die EU-Länder mehr in den Wiederaufbau und die Unterstützung der Ukraine investieren.
Ein Rechtsruck der Parteien könnte zu strengeren Einwanderungsgesetzen und einer härteren Haltung gegenüber Asylbewerbern führen. Dies könnte die Zusammenarbeit und den Frieden innerhalb der EU gefährden. Auf der anderen Seite könnte eine starke Präsenz pro-europäischer Parteien die Integration und den Zusammenhalt in der EU fördern, was den Frieden und die Stabilität in Europa stärkt.
Die Zukunft der EU hängt nun von ihrer Fähigkeit ab, sich an neue Herausforderungen anzupassen und ihre Werte zu bewahren. Mit Initiativen wie dem Green Deal und der digitalen Transformation will die EU zeigen, dass sie bereit ist, in eine nachhaltige und innovative Zukunft zu investieren. Insgesamt hat die EU-Wahl das Potenzial, die Zukunft Europas stark zu beeinflussen.
Wenn ihr am 9. Juni zur Wahl geht, so denkt daran: Euer Kreuz auf dem Stimmzettel steht nicht nur für politische Entscheidungen, sondern auch für die Werte, die unseren Kontinent nach all dem Leid wieder zusammengeführt haben. Frieden, Freiheit und Einheit sind das Erbe, das wir bewahren müssen.
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