DET Thema „Ab ins Beet“

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DET Thema geht in dieser Woche in den Garten. Wer im Sommer sein eigenes Gemüse ernten möchte, der/die sollte jetzt aktiv werden, – wir geben hier einige Tipps wie zum Beispiel Setzlinge richtig umgebettet werden.

Setzlinge kann man auf dem Markt oder im Gartencenter kaufen, man kann sie aber auch selbst heranziehen. Wer diese Babypflanzen vom Samen her aufgezogen hat, der steckt mit noch mehr Herzblut in der Sache drin und möchte umso mehr, dass die Pflänzchen beim Umzug ins Freie keinen Schock erleiden.

Warum ein Anzuchtplan sinnvoll ist? – Von guten und bösen Nachbarn

Bevor Ihr mit Eurer Anzucht und dem Einpflanzen Eurer Setzlinge startet, solltet ihr euch vorab erstmal Gedanken darüber machen, was ihr überhaupt pflanzen wollt? Alte Hasen in der Gartenwelt haben hier vermutlich den ein oder anderen Geheimtipp. Schreibt uns gerne einen Kommentar, schließlich lernt man nie aus.

Beim Gartenforum Plantopedia.de gibt es den Aussaatkalender 2021 als PDF zum kostenlosen Download.

Anfänger allerdings sollten vor dem Säen der Gemüsesamen genau überlegen, welche Gemüsesorten, Kräuter oder Salate sie gerne pflanzen möchten. Denn nicht jede Pflanze verträgt sich mit ihrem Nachbarn – das ist fast so wie bei uns Menschen. Wir haben euch deshalb die beliebtesten Gemüsesorten und ihre potenziellen Traum- und Horrornachbarn aufgelistet.

Wieviel Platz braucht die Pflanze?

Angaben zum Standort, Aussaat & Co. auf der Packung:
Meist stehen diese Angaben bereits auf den Samentütchen.
Oder ihr erfahrt sie beim Fachhändler im Gartencenter oder auf dem Wochenmarkt.
(Foto: Joanna Puzik)

Neben der Verträglichkeit der Pflanzen miteinander solltet ihr schauen, wie viel Platz ihr in eurem Früh- oder Hochbeet überhaut zur Verfügung habt. Denn jede Pflanze – mag sie am Anfang auch noch so klein sein, braucht einen gewissen Radius an Raum, sowohl über als auch unter der Erde. Beispielsweise sind die Keimlinge von Roter Beete winzig klein, wachsen aber nach und nach zu einem ca. 10- 30 cm großen Pflänzchen an. Unterirdisch bilden sie eine dicke Knolle, die im Idealfall so groß, wie ein Apfel wird. Da wird einem schnell klar, dass man die Setzlinge mit einem gewissen Abstand pflanzen muss.

Was muss ich beim Umzug ins Hochbeet beachten?

  1. Wann ist der richtige Zeitpunkt?
(Foto: Joanna Putzik)

Für den Umzug ins Freie ist eine gleichbleibende, warme Außentemperatur wichtig, damit eure mühevoll hochgezogenen Triebe nicht sofort eingehen.

  • Tagsüber sollten die Keimlinge mind. 15-17 ° C haben.
  • Nachts zw. 10-12 ° C.

Deshalb ist es ratsam die Sämlinge nicht zu früh hinaus in die Welt zu schicken. Um den Übergang schonender zu machen, könnt ihr eure Pflanztöpfchen eine Woche vor dem geplanten Aussetzen tagsüber schon mal für 3-4 Stunden auf die Terrasse oder den Balkon stellen und die Zeit jeden Tag verlängern. Nachts solltet ihr sie aber noch reinholen, da sonst ihre Blätter beginnen sich zu verkrümmen. In den letzten zwei Tagen vor dem großen Umzug dürfen die Pflanzen auch schon mal die ganze Nacht an der frischen Luft bleiben (wenn die Außentemperaturen es zulassen versteht sich).

(Foto: Joanna Puzik)
  • Mitte/Ende Mai ist ein guter Zeitpunkt, wenn das Wetter ins Wärmere umschlägt. Eine alte Volksweisheit nimmt den Tag der Eisheiligen zum Stichtag, weil dann bekanntlich kein Bodenfrost mehr droht.

Wer ein Gewächshaus oder ein gläsernes Frühbeet (im Hochbeet, wo kein Bodenfrost droht) hat, kann seine Setzlinge auber auch schon früher setzen.

 

Ein Hitzeschlag ist echt bitter, weil eure Pflanzen (und alle Vorarbeit) für nix wären. Sie erholen sich nur sehr schlecht davon, wie man hier sieht. Dann hilft nichts und ihr müsst von Neuem Setzlinge pflanzen. (Foto: Joanna Puzik)
  • Aktuell könnt ihr bereits Radieschen, Kohlrabi, Möhren oder aber Steckzwiebeln und Pflücksalat ins Außenbeet pflanzen. Mit einem Vlies schützt ihr sie vor den mitunter noch frösteligen Nächten. Wer im schon Sellerie, Buschbohnen, Rucola (Rauke), Rote Rüben oder Spinat gesät hat, kann diese bereits nach Draußen befördern.
  • Andere Setzlinge, wie Paprika, Tomaten, Chili, Gurken, Zucchini und Kürbisse müssen derzeit noch im Haus auf die Ankunft der Eisheiligen warten. Ab Mitte/Ende Mai können auch sie ins Freie.

2. Welche Vorbereitungen muss ich treffen – Hochbeet bauen, Erde umgraben + düngen

Am besten habt Ihr mit der Vorbereitung Eures Gemüsebeetes bereits im vergangenen Herbst begonnen. Wer im vergangenen Jahr aber noch nicht den Drang verspürt hatte, unter die Gärtnerschüler zu gehen, muss seinen Traum vom eigenen Gemüsegarten nicht aufgeben.

  • Unter Einhaltung der Hygieneregeln können wir auch heute im Baumarkt, dem Gartencenter oder Holzfachhandel alles bekommen, was man für den Bau eines Hochbeetes oder eines Beetes auf Bodenebene braucht. Und wer einen Anhänger hat oder sich einen ausleihen kann, der kann gute Erde sogar tonnenweise für einen Spottpreis bekommen, ohne den Discounter leer zu kaufen.
  • Die meisten Gemüsesorten gedeihen gut auf leicht fruchtbarem Boden (lehmiger oder sandiger lehmiger Boden). Habt Ihr einen eher sauren Boden (Moos bewachsen mit rostigen Wassergruben), solltet ihr diesen etwa sieben bis zehn Tage vor dem Umgraben kalken (250-300 g/m²) oder desoxidieren.
    Dann könnt Ihr mit dem Umgraben Eures Beetes beginnen – im Übrigen ein super Außensport – Muskelkater inklusive.
    – Fügt der Erde Kompost oder Humus hinzu und grabt alles mit der Mistgabel um.   Nitrophosphat und Harnstoff verbessern ebenfalls den Boden
    – Ihr könnt aber auch auf pulverisiertes Rinderdung, Guano oder Hühnermist vom Bauern um die Ecke zurückgreifen und dies der Erde beimischen oder über das Gießen beifügen.
    – Drei bis fünf Tage vor dem Auspflanzen könnt Ihr erneut Kompost und Humus auf die Erdoberfläche streuen – ohne dieses umzugraben.
  • Gleicht die Erde mit einem Rechen aus und bestimmt vorab, wo Ihr was pflanzen wollt.
  • Beachtet die zu Beginn erwähnten „guten und schlechten Nachbarn“, sowie den Mindestabstand, die die einzelnen Setzlinge zueinander haben sollten. Abstand der Pflanzen und Tiefer der für die Setzlinge zu grabenden Löcher ist abhängig von der Art der Pflanze.

Lust auf weitere Tipps? Dann seid gespannt, wenn es demnächst wieder heißt: Det Thema!

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