…der TVE und die dritte Liga…

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Aktuell kämpfen die Topteams der vier Staffeln um den Aufstieg in die zweite Handball Bundesliga. Nicht mehr dabei: Unser TV Emsdetten. Einmal mehr mussten unsere Handballlieblinge schon vor dem Finale die Segel streichen. Gegen die HSG Krefeld war Schluss. Das Primärziel, die Qualifikation für die Aufstiegsrunde wurde erreicht. Mehr aber auch nicht. Es wird ein viertes Jahr dritte Liga für den TVE geben.

Welch eine Überraschung, wer sich da wieder durchgesetzt hat…

Sie haben Sarkamus im Leitsatz erkannt? Sehr gut! Dann kennen Sie sich ein wenig mit der dritten Liga aus und merken: Der Schreiber dieser Zeilen meint es genau anders herum und findet diese dritte Liga maximal vorhersehbar. Drei Spielzeiten dritte Liga liegen nun hinter dem TV Emsdetten. Und wenn wir uns anschauen wer nun wieder im Finale um den Aufstieg steht fällt auf: Es sind einmal mehr die Staffelmeister die sich durchgesetzt haben. Da gab es Überraschungen. Strohfeuer wie der Heimsieg des TV Gelnhausen gegen Dettens Staffelgegner Eintracht Hildesheim. Auch der knappe Sieg mit einem Tor Unterschied von Gastgeber HC Empor Rostock gegen den Staffelmeister Süd, den HC Oppenweiler/Backnang. Und dennoch: Über Hin- und Rückspiel, spätestens nach der kompletten Aufstiegsrunde setzt sich immer der Staffelmeister gegen die Zweitplatzierten durch. Im Falle des HC Empor Rostock war sogar nur ein drittplatzierter Verein an der Aufstiegsrunde beteiligt: Der Vizemeister der Staffel Nord-Ost, der TuS Vinnhorst, hatte auf eine Teilnahme verzichtet.

Dritte Handball Liga: Wo ist der sportliche Wert?

So vorhersehbar wie das Ausscheiden der Vizemeister und der Erfolg der Staffelmeister ist, so vorhersehbar war einmal mehr auch die Teilnehmerliste. Was? Hildesheim und Emsdetten setzen sich in der Staffel Nord-West durch? Ach ne! Und im Süd-Westen qualifizieren sich Krefeld und Gelnhausen? Welch eine Überraschung. Auch den Meister der Nord-Ost Staffel, den MTV Braunschweig kennen wir doch! Die waren doch letztes Jahr schon in der Aufstiegsrunde dabei, haben den Aufstiegsträumen des TVE ein Ende bereitet. Wir merken: Die Vereinsnamen wiederholen sich. Man konnte wirklich vor der Saison tippen wer an der Aufstiegsrunde teilnimmt und wird nicht viele Fehler dabei gemacht haben.

40 oder 42 Tore gegen den Aufsteiger? Darfs auch mehr sein?

Auch in der nächsten Saison wird sich der TV Emsdetten bemühen zum vierten Mal in Folge an der Aufstiegsrunde teilnehmen zu dürfen. Eine gute Hälfte der Saison darf dabei als sportlich fragwürdig abgestempelt werden. Klar, an einem guten Tag kann wirklich jeder Verein in der dritten Liga den TVE schlagen. Das hat die Heimspielniederlage gegen Spenge gezeigt, auch die Pleite in Augustdorf kann passieren. Über eine ganze Saison gesehen, über die volle Spielzeit aber wissen wir wie es ausgeht: Das untere drittel der Tabelle wird sich freuen in einer vollen Ems-Halle verlieren zu dürfen. Ob es dann wieder „40+“ gegen einen Aufsteiger gibt? Ganz bestimmt. Ob wir die Tabelle dann wieder in drei Gruppen teilen dürfen? Aber sicher. Die Voraussetzungen unter denen die Vereine am Spielbetrieb teilnehmen sind einfach zu unterschiedlich. Teams wie Hildesheim, Krefeld und Co. haben wie auch unser TV Emsdetten einfach andere Möglichkeiten. Das betrifft neben der Qualität und vor allem Breite im Kader auch Trainingsmöglichkeiten und Anzahl der Einheiten. Man muss so ehrlich sein: Für alle Teams dauert ein Spiel 60 Minuten. Die Vorbereitung darauf unterscheidet sich dann manchmal doch erheblich.

Der einzige Ausweg: Der Worst-Case für den TV Emsdetten

Zur neuen Saison könnte in der sportlichen Wüste ein Ausweg auftauchen. Der ist für den TVE alles andere als ein Wunschszenario, würde aber zumindest den sportlichen Wert der Staffel deutlich heben. Im Finale der Aufstiegsrunde tritt Dauergegner Eintracht Hildesheim gegen Süd-Meister HC Oppenweiler/Backnang an. Hildesheim dürfte bei den Handballfans die Nase leicht vorn haben. Ein scheitern kurz vor dem Ziel ist trotzdem durchaus möglich. Dann hätte der TVE auch zur neuen Saison seine sportliche Messlatte. Und dann ist da ja noch diese mega spannende zweite Handball Bundesliga, in die wir nur so gern wieder aufsteigen würden. Denn da wird es richtig interessant. Nur zwei Spieltage vor dem Ende steht der ASV Hamm ganz unten drin. Platz 16 von 18, punktgleich mit den Abstiegsplätzen. Der ASV hat wie unsere Emsdettener Handballer in dieser Spielzeit mit vielen Ausfällen zu kämpfen, steht kurz vorm Abgrund und dem Abstieg in Liga drei. Kurz vor dem Saisonende versucht man noch einmal alles, hat den Trainer getauscht und zuletzt ein Unentschieden im Heimspiel gegen den TuS N-Lübbecke geholt. Sollte der ASV Hamm absteigen wäre es ein weiterer richtig starker Gegner für den TVE. Das würde dann tatsächlich wieder Spannung in den tristen Alltag der dritten Handball Liga bringen. So oder so: Wir müssen da raus. So schnell wie möglich! Ein viertes Jahr dritte Liga ist mehr als genug.

3 Kommentare

  1. Schade für den TVE, aber so ist halt der Sport. Viel Pech mit Verletzungen haben es ja auch wirklich nicht einfacher gemacht , gerade die Verletzungen von Orlowski war der Megagau. Man wünscht sich manchmal nur etwas mehr Fairness und Respekt im Umgang mit den vermeintlichen schwächeren Gegnern. Was da so in den Pressekonferenzen so seitens des Verantwortlichen Trainers so abgelassen wird ,ist oft etwas daneben.

  2. Bei allem verständlichen Frust darüber, dass der TVE es mal wieder nicht geschafft hat, so ist das doch in Teilen eine eher selektive Wahrnehmung.
    Den Sieg des TV Gelnhausen als Strohfeuer zu bezeichnen trifft es m.E. nicht, viel mehr waren hier die Hessen – anders als Emsdetten – in Hin- und Rückspiel auf Augenhöhe mit den Hildesheimern und verpassten das Weiterkommen nur um Haaresbreite.
    Wenn man die 3.Liga sportlich interessanter gestalten möchte, müsste man vermutlich die Anzahl auf zwei Staffeln reduzieren (etwa in Nord und Süd) und dem Staffelsieger garantiertes Aufstiegsrecht zusprechen. Ob dem TVE damit gedient wäre, ist nach den aktuellen Resultaten der Aufstiegsrunde durchaus zu bezweifeln.
    Vermutlich wird man die Gründe für das erneute Scheitern – aufgemerkt: auch in diesem Kontext ist Großschreibung angezeigt – intern suchen müssen!

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