„Der Mensch ist keine Ware, – die Ökonomisierung muss aufhören!“

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Helmi Dünow und Monika Sonnenberg kämpfen eisern weiter für eine voll umfassende Gesundheits- und vor allem Notfallversorgung in Emsdetten

Von heute (30.09.) an, bis morgen findet in Berlin die Bundesgesundheitskonferenz statt. Bundesweit stehen betroffene Bürger und Mitarbeiter vor den von Schliessung bedrohten Einrichtungen, um den Bundesminister für Gesundheit, Jens Spahn, darauf aufmerksam zu machen, dass Gesundheit keine Ware ist sondern zur Daseinsvorsorge gehört.

Das Bündnis „pro Krankenhaus wohnortnah“, dem auch die Emsdettener Aktivisten angehören, hat für diesen Tag zu einem stillen Protest aufgerufen. Bilder und Berichte dieser stillen Aktionen werden zusammen mit den Forderungen an BGM Jens Spahn weitergeleitet.

Krankenhausschliessungen müssen aufhören. Nicht das Fehlmanagement der Geschäftsführungen ist ausschließlich für die Insolvenzen kleiner Kliniken verantwortlich sondern die Abrechnung nach Fallpauschalen (DRG) und die mangelnde Übernahme der Investitionskosten durch die Länder.

Gerade in der Corona-Pandemie hat es sich wieder gezeigt, dass die kleinen Kliniken für die Bevölkerung, vor allem in ländlichen Gebieten, unverzichtbar sind.

Die Grund- und Regelversorgung muss wohnortnah vorhanden sein. Nicht jeder muss zwingend wegen seiner Erkrankung in einem großen Zentrum behandelt werden, vieles kann vor Or behandelt werden. Für spezielle Krankheiten und selektive Operationen kann man weiter fahren oder mit dem Rettungswagen gefahren werden.

Mit dem Krankenhausstrukturgesetz und dem Krankenhauszukunftsfond werden Klinikschließungen vom Bund gefördert. – Das muss aufhören!

Eine Autoreparatur kann nach Fallpauschalen abgerechnet werden aber die Menschen sind nicht gleich. Jeder Mensch ist anders, reagiert anders. Der eine braucht länger für die Genesung, andere werden schneller wieder fit.

Es kann nicht sein, dass von Krankenkassenbeiträgen Rendite ausgezahlt werden an Investoren großer Klinikkonzerne.

Auch wenn Emsdetten den Kampf verloren hat, so werden wir doch nicht müde, darauf aufmerksam zu machen, was uns hier fehlt seit dem 26. Juni 2015. Wir haben nicht nur kein Krankenhaus mehr, auch die Notfallversorgung ist mit der Schließung weggefallen.

Eine Stadt mit fast 38.000 Einwohnern hat keine 24/7 ärztliche Notfallversorgung, keine hausärztliche Notfallpraxis, keinen stationären Notarzt mit Rettungswagen rund um die Uhr und am Wochenende. Die 116 117 ist sehr mangelhaft besetzt und schickt oft erst nach stundenlanger Wartezeit einen Arzt vorbei.

Vor der Corona-Pandemie waren die umliegenden Notfallambulanzen hoffnungslos überfüllt. Auch jetzt steigen die Zahlen wieder.

Wir beteiligen uns an dieser bundesweiten Aktion des Teams „Gemeingut in BürgerInnen Hand“, damit die Bundesregierung endlich zu der Einsicht gelangt, dass die Gesundheitsversorgung der Menschen zur Daseinsvorsorge gehört und keine Gewinne abwerfen muss für Investoren, – so Dünow und Sonnenberg in einem Gespräch mit AllesDetten.

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