Unter der Leitung von Hanno Moers, dem Vorsitzenden des CDU-Ortsverbandes soll es noch vor der Stichwahl zur konstituierenden Fraktionssitzung kommen. Offen ist derweil noch, ob die CDU eine Wahlempfehlung ausspricht. „Wir konnten bislang mit beiden gut zusammenarbeiten“, will sich Moers im Moment noch nicht festlegen. Die Frage des künftigen Fraktionsvorsitzenden der CDU muss besprochen werden, wird sich möglicherweise nicht sofort in der ersten Sitzung klären lassen. Potentielle Kandidaten für diese Position haben den Einzug in den künftigen Rat bekanntermaßen nicht geschafft. Bleiben „alte Hasen“ wie Manfred Dietz oder Christian Erfling. Beatrix Steinbach-Möllers oder Karin Raffelsiefer wären eine Option, – das muss natürlich bei jedem auch in den Tagesablauf passen, denn Fraktionsvorsitz ist mitunter schon ein Fulltime-Job. Stefan Ahmann, der ja als Spitzenkandidat ins Rennen ging, hätte die Zeit ja eh eingeplant gehabt, bei ihm fehlt zwar die politische Erfahrung, aber man kann ja mit seinen Aufgaben wachsen. Das von einem örtlichen Printmedium in Umlauf gebrachte Gerücht, Ahmann würde sein Mandat nicht antreten, weist dieser zunächst von sich. In gleichem Medium waren am Montag auch weitere markante Fehler zu lesen.
Dass so ein ausgewiesener Fachmann wie Willi Kemper aussen vor bleibt, tut den Christdemokraten besonders weh. Er steht quasi „Gewehr bei Fuß“, ist der erste, der nachrückt, wenn von den Ratsmitgliedern jemand ausfällt. Hier gibt es schon Gerüchte, dass tatsächlich darauf hingearbeitet wird.
Kritik am Vorsitzenden?
Kritik muss sich in diesem Moment sicher auch der Vorsitzende der Ortsunion gefallen lassen: Die Tendenz zu Grün war schon länger erkennbar. Darauf zu vertrauen, dass man wieder einen ganz großen Großteil der Direktmandate gewinnt, grenzt schon etwas an Hochmut. Tendenziell war das „Brökeln“ erkennbar. Das angestrebte Ergebnis ist bei weitem nicht erreicht worden. Somit greift auch nur die Reserveliste minimal. Die Fachleute aus den eigenen Reihen soweit unten in der Reserveliste zu platzieren, hat sich als weiterer Fehler erwiesen. Nur, weil die SPD kurz vor der Nominierungsrunde der CDU unter den ersten zwölf SPD-Kandidaten/innen sechs Frauen gesetzt hat, muss die CDU nicht hingehen „Wir können das aber besser!“ und nominiert schon unter den ersten sieben Plätzen mehrere Newcomer, nur um die Frauenquote der Mitbewerber zu toppen. Die Quittung für diese Spielchen haben sie bekommen und müssen damit jetzt umgehen. Als zweitstärkste Fraktion im Rat dürfte ja noch ausreichend Möglichkeit zur Einflussnahme gegeben sein.
CDU muss sich politisch neu ausrichten
Was die politische Ausrichtung angeht, musste Moers eingestehen, dass man da wohl nicht den Wählerwillen getroffen hat bzw. die Grünen es um ein vielfaches besser verstanden haben, im Wahlkampf zu punkten. Die künftigen Entscheidungen werden vermutlich mit wechselnden Mehrheiten getroffen werden. Die CDU wird sich somit möglicherweise auch thematisch neu ausrichten müssen. In vielen Wahlkreisen hat es definitiv keine Personenwahl gegeben sondern wurde die Politik abgestraft und ein Neuanfang herbeigesehnt. Den „frischen Wind“, wie ihn die CDU versprochen hat, wird es jetzt geben, allerdings aus anderer Richtung. Den Grünen ist es gelungen, die Wähler davon zu überzeugen, dass sie die richtigen sind, um diesen Neuanfang umzusetzen.
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