Bürgermeisterkandidatin Kathrin Vogler

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(Foto: Manfred Schwegmann)

Die zuletzt Nominierte darf auch diese Vorstellungsrunde schließen: Kathrin Vogler kommt gebürtig aus dem süddeutschen Raum, ist aber bereits seit ihrem vierten Lebensjahr in Emsdetten und fühlt sich als Emsdettenerin. Vogler ist aktuell Mitglied des Deutschen Bundestages, hat nach Absprache mit ihrer Fraktion extra für das Gespräch mit AllesDetten in der letzten Sitzungswoche vor der Sommerpause eine namentliche Abstimmung platzen lassen.

Ihr Hauptwohnsitz ist nach wie vor Emsdetten, hier lebt sie mit ihrem Mann (wenn sie denn nicht gerade in Berlin ist), die 20-jährige Tochter studiert in Osnabrück. So sie denn zur Bürgermeisterin gewählt würde, würde Vogler ihr Bundestagsmandat aufgeben. Ihr sind besonders die „unteren 40 %“ in Emsdetten wichtig. Bezahlbarer Wohnraum für Menschen mit kleinem und mittlerem Einkommen, Wohnungen, die den heutigen Anforderungen entsprechen. „Die Zeiten der Großfamilie sind vorbei.“ Um die wenigen noch grünen Flächen zu schonen auch gerne in mehrgeschossiger Bauweise.

„Die Westumgehung muss kommen.“ gibt sie ein klares Statement in der Frage, die Emsdetten schon seit Jahren beherrscht.

Für die Innenstadt hat Kathrin Vogler ganz spontan einen Vorschlag: „Warum richten die Händler nicht einen Bringservice ein?“ Damit ist nicht der Lieferservice, wie er während der Corona-Pandemie ja schon in weiten Teilen funktioniert, gemeint, Bringservice soll heißen, man kauft ein, die Ware wird hinterlegt, geht dann ohne schwere Taschen zum nächsten Einkauf und am Ende werden die gesammelten Einkäufe zum Kunden nach Hause gebracht. Diesen Service digital zu organisieren und koordinieren sollte in der heutigen Zeit kein Problem sein.

Die Reinigung der Schulen und Turnhallen sollte überdacht werden, da herrschen mitunter katastrophale Zustände. Vogler würde hier gerne einen Mitarbeiterstamm unter städtischer Regie installieren, möglicherweise dem Bauhof oder den Stadtwerken zugeordnet.

Nachdem Vogler in Emsdetten ihr Abitur gemacht hat, war sie in der Friedensbewegung sehr engagiert. Kam später zu den Linken und 2009 mit Listenplatz 11 auf Anhieb in den Deutschen Bundestag wo sie vor allem im Gesundheitsausschuss tätig ist. Ihr Einsatz ums Überleben des Emsdettener Krankenhauses war ein Kampf gegen Windmühlen. „Das Krankenhaussterben in Deutschland ist politisch gewollt.“ Die Folgen daraus sehen wir jetzt während der Corona-Pandemie.

Für Vogler muss der Mensch wieder in den Vordergrund rücken, nicht immer alles nur monetär hinterfragt gerechtfertigt werden. In der kommunalen Politik ist Kathrin Vogler bislang noch nicht als Mandatsträgerin aufgetreten, wenngleich sie auch hier sehr interessiert und engagiert ist.

Immer wieder kommt während des Gesprächs der Vergleich mit den Bällen, die sie wie ein Jongleur versucht in der Luft -im Spiel- zu halten.

Die Konstellation, dass sie Bürgermeisterin wird und die Linke gleichzeitig auch noch stärkste Fraktion, würde im politischen Alltag in Emsdetten geradezu ein sensationelles Format annehmen. Realistischer wäre, dass Vogler gegen andere Mehrheiten anzukämpfen hat, sie als Bürgermeisterin nach außen hin Ratsentscheidungen vertreten muss, die absolut nicht ihrer eigenen politischen Meinung entsprechen. „Ich hätte tatsächlich ein Problem damit, eine solche Mehrheitsentscheidung dann mit dem Brustton der Überzeugung vermitteln zu müssen.“

Vieles kann, aber nicht alles muss so bleiben. sozial. gerecht. authentisch – mit diesen Schlagworten stellt sich Kathrin Vogler im September dem Wählervotum.

Damit endet die Vorstellungsrunde der Bürgermeisterkandidaten für die bevorstehende Kommunalwahl im September. AllesDetten bedankt sich bei den Bewerbern für die sehr interessanten und aufschlussreichen Gespräche.

Rechtzeitig vor der Wahl werden wir an dieser Stelle die in den einzelnen Wahllokalen aufgestellten Kandidaten vorstellen.

 

 

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