AllesDetten zu Gast bei… Sophie-Helen Müller

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Man mag es kaum für möglich halten aber diese bis ins kleinste Detail realitätsgetreuen Augen sind mit einem Kugelschreiber gezeichnet.

Was geht heute nicht alles über SocialMedia, AllesDetten fiel der Aufruf einer Mutter nach einem Kurs oder Fördermöglichkeiten für ihre zeichnerisch sehr begabte Tochter auf. Es entwickelt sich eine längere Unterhaltung, und schließlich werden auch einige Bilder gezeigt. – Daraus dann die Erkenntnis: wow, die kann’s wirklich: Sophie-Helen Müller, 14 Jahre, Schülerin der Geschwister-Scholl-Schule. Sie hat vor zwei Jahren Bio als Leistungskurs gewählt. Damals hatte sie noch keinen Schimmer, dass sie Zeichnen kann. Ihr Kunstlehrer hätte sie heute gerne bei sich im Kurs. „Aber mit Bio hab ich nachher beruflich bessere Chancen.“, denkt sie bereits an ihre Zukunft.

Portraits, Gesichter fiktiver, zumeist weiblicher Personen bilden einen Großteil ihrer inzwischen umfangreichen Sammlung.

„Ich kann nicht immer zeichnen, häufig weiß ich auch vorher garnicht, was es am Ende werden soll.“ und die Mutter ergänzt „sie ist dann plötzlich weg, sitzt in ihrem Zimmer, Kopfhörer auf und wie in einem Tunnel beginnt sie, den Zeichenstift übers Papier gleiten zu lassen.“ Da hat die Mutter dann auch keine Chance, da würde alles andere nur stören.

Sophie-Helen hat sich das Zeichnen selber beigebracht, verbringt oft mehrere Stunden an ihrem Schreibtisch. Egal, ob es Portraits, Gesichter fiktiver Personen sind, ein Nachthimmel oder die Anatomie der eigenen Hand. Die Proportionen, Licht, Schatten, was für den Laien „fertig“ erscheint, wird von der jungen Künstlerin nochmal nachgebessert. Sie erzählt von ‚warmes Licht wirft kalten Schatten‘, ‚Guidelines‘, ‚Verblenden‘ oder ‚Burnishing‘, spricht wie selbstverständlich von verschiedenen Techniken, mehreren Schichten und Radierungen.

So könnten z.B. die Schalen von Taschenrechnern aussehen, nachdem Sophie-Helen Müller sie bemalt hat. Beim ‚Verblenden‘ wird eigentlich ‚verwischt‘ – bereits aufgetragene Farben werden so verwischt, dass ein Farbverlauf entsteht, ein nahtloser weicher Übergang.

Nachdem Sophie-Helen sich die Rückseite ihres eigenen Taschenrechner-Etuis bemalt hat, kann sie sich vor Aufträgen ihrer Freundinnen nicht retten. Hier verwendet sie Acryl, mehrschichtig, zwischendurch wird mit dem Föhn getrocknet. „Wenn ich mich ablenken lasse,“ – in ihrem Zimmer knabbert zeitgleich ein Kaninchen an einer Möhre und die beiden Katzen fordern auch von Zeit zu Zeit mal ihre Rechte ein, – „dann kann es schon mal zwei Stunden für so eine Schale dauern…“

‚Guidelines‘ sind Hilfslinien, an denen man sich orientiert um die richtigen Proportionen einzuhalten, auf diesem Bild natürlich nicht mehr zu sehen.

Portraits, Gesichter mit Acryl herstellen ist eine ihrer nächsten Herausforderungen und hat sich damit gleich eine Art Königsdisziplin zum Ziel gesetzt. Künstlerisches Talent ist zweifellos vorhanden, beruflich soll es dann aber doch etwas solides werden. Malen/Zeichnen soll zunächst mal Hobby bleiben.

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