AllesDetten kommentiert… – Maikirmes

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Das war sie also, die Maikirmes 2023. „überschaubar“ – haben wir berichtet, richtig. Es ist nicht die große Kirmes wie Rheine sie zu bieten hat, Ibbenbüren oder vielleicht kann sogar Greven etwas mehr aufweisen. Dennoch sollte man an dieser Stelle auch mal eine Lanze für die Schausteller und Organisatoren einer solchen Veranstaltung brechen.

In den sozialen Netzwerken gibt es vielfach bittere Kommentare. Die zu bewerten bleibt jedem selber überlassen. Zum einen die Dauerbeschwerdeführer, die häufig den Eindruck erwecken, bei jeder Gelegenheit allein um des Meckerns Willen ihre Eingaben zu machen. Aber ist OK – freier Staat, freie Meinungsäußerung, und ebenso darf auch ein Kommentator an dieser Stelle zu solchen Äußerungen seine Meinung haben.

Dann sind da auch noch die, die stolz verkünden bereits seit mehreren Jahren die Kirmes nicht mehr besucht zu haben, sich aber trotzdem ein Urteil über den aktuellen Stand erlauben möchten, auch das muss man akzeptieren.

Fakt ist, dass Emsdetten die Plätze für die wirklich großen Fahrgeschäfte nicht mehr hat. In meiner Kindheit war der Sanduferplatz noch ein Gelände auf dem was möglich war, die Sandufergasse war als Verbindung zum Buckhoffplatz noch einbezogen. Vor und hinter der damaligen Wilhelmschule an der Pankratiusgasse gab es noch ausreichend Stellflächen die auch genutzt wurden.

Klar, die Preise für ein paar wenige Minuten Spaß in den Fahrgeschäften sind beachtlich, waren sie aber immer schon. Die ziehen nicht mehr oder weniger an, als im Moment die Preise in allen Einzelhandelsgeschäften, Supermärkten und Gastronomiebetrieben einen Aufschwung erleben.

Auch die Schausteller zahlen Standgebühr, müssen für den verbrauchten Strom bezahlen, haben Personalkosten, müssen für die paar Tage für Unterkunft sorgen, bangen bei jeder Veranstaltung um gutes Wetter, müssen die Mindereinnahmen der verregneten Wochenenden wieder auffangen.

Die Stadt Emsdetten ist mit dem zuständigen Ordnungsamt immer wieder bemüht, die Kirmes im Mai oder auch im Herbst mit attraktiven Fahrgeschäften zu bestücken. Steht dabei auch in Konkurrenz zu zeitgleich oder zeitnah stattfindenden Jahrmärkten.

Es kann nicht immer jedem gefallen, so ein Plan wird nie gelingen. Es wird auch immer die kleine Familienkirmes bleiben. Emsdetten zeichnet sich durch seine Vielfalt der Großveranstaltungen in der Innenstadt aus. Rosenmontag, Frühjahrsmarkt, Emsdettener Acht, Schützenfest, Emsdettener September, Sternschnuppenmarkt, die mannigfachen Angebote im Kulturhof Deitmar… die Liste ist ins uferlose erweiterbar.

Bei all diesen Events bemühen sich Menschen, eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen, bei der ein großer Teil der Bevölkerung eine Menge Spaß erlebt und das sollte man dann auch wertschätzen, nicht immer nur meckern…

An einer Stelle möchte ich aber doch auf etwas hinweisen, die Leitungen zur Stromversorgung der einzelnen Standorte wurden bislang immer mit schweren Gummimatten abgedeckt, damit sie nicht zur Stolperfalle wurden. Diese sind schon mal verrutscht und wurden somit vielleicht zur größeren Gefahr als damit verhindert werden sollte. Immerhin aber waren diese Hürden mit Kinderwagen, Rollator, Rollstuhl oder einfach nur Gehbehinderter, noch relativ mühelos zu bewältigen. Die Kabelbrücken die fast schon ein festes Bauwerk bilden, den Leitungen vermutlich optimalen Schutz bieten, sind für einen Rollstuhlfahrer echt schwer, ohne Hilfe schon mal gar nicht, zu überwinden.

Verkaufsoffener Sonntag

Ein Wort noch zur verpatzten Chance des verkaufsoffenen Sonntags: Der Antrag ist aus den Reihen der EMSIG gekommen, also von den ansässigen Händlern. Die Händler (oder ein großer Teil) wollten öffnen, die Stadt wollte öffnen, die Politik wollte öffnen, – einzig die Gewerkschaft verdi hat dagegen geklagt.
Die Kirmes wird nicht nur von Emsdettenern besucht, so etwas lockt immer auch Menschen aus umliegenden Städten und Gemeinden an. Diese werden sicherlich nicht mit großen Einkaufstüten aus dem Supermarkt kommen, darum geht es auch nicht. Aber sie hätten die Chance gehabt, bei dem ein oder anderen nicht nur vorm Schaufenster stehen zu bleiben, sondern auch mal das Geschäft zu betreten und sich zu einem Gelegenheitskauf hinreißen zu lassen. Verbunden mit „Kirmes-Sonderangeboten“ hätte da sicherlich etwas machbar sein können. Und wenn nicht direkt am Kirmessonntag gekauft wird, dann kommen die potenziellen Kunden ja vielleicht in den nächsten Tagen wieder, weil man dann doch noch mal gucken und kaufen möchte.
Das Prinzip funktioniert doch auch beim Lichterfest oder Kinder-in-der-Innenstadt.

In Zeiten des online-Handels muss man die Chance nutzen, wenn die Menschen in der Innenstadt sind, diese in die Geschäfte zu locken – sonst haben die Mitarbeiter, die jetzt geschützt werden sollen, bald keinen Arbeitsplatz mehr.

1 Kommentar

  1. Wir sind erst im letzten Jahr in die Nähe von Emsdetten gezogen und haben die Kirmes mit Kindern und Enkelkindern besucht. Das Angebot an Fahrgeschäften, Verzehrbuden u. a. fanden wir nicht schlecht. Klar sind verschiedene Preise sehr angestiegen, aber wo ist es nicht so.

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