Am vergangenen Wochenende hat ein Bündnis, bestehend aus Vereinen, Parteien, Einzelpersonen, Institutionen und Verbänden zu einer Menschenkette aufgerufen. Ein Aufruf für Solidarität mit den Hinterbliebenen der im Kreis Steinfurt bereits über 400 Todesfälle in Verbindung mit Covid19. Solidarität mit denen, die erkrankt waren und noch immer mit den Folgen zu kämpfen haben. Die Impfquote liegt in Emsdetten bei den über 18-jährigen bei über 90 %. Über 90 % der Einwohnerinnen und Einwohner dieser Altersgruppe haben sich freiwillig dafür entschieden, sich impfen zu lassen. Bei den Kindern und Jugendlichen nimmt die Zahl der Impfungen stetig zu.
Diese hohe Impfquote, wie auch die Menschenkette für Solidarität und Anteilnahme zeigen wiedereinmal, die Emsdettener und Emsdettenerinnen stehen zusammen wenn es hart auf hart geht. Die Schätzungen der Polizei sind vermutlich sogar übertroffen worden.
Es gibt in Emsdetten auch Menschen, die sich nicht impfen lassen möchten, die sich mit den Maßnahmen aus der Corona-Schutzverordnung nicht einverstanden erklären. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Auch diese Gruppierung, bekannt als „Montagsspaziergänger“ hat für den späten Sonntagnachmittag eine Versammlung angemeldet. „Wir unterstützen es natürlich, wenn sich für mehr Solidarität eingesetzt wird.“ Hört sich zunächst gut an. Gegen den Vorwurf, dass bei den Spaziergängen rechtsgerichtete Symbole gesichtet worden sind, wehren sich die Teilnehmenden, haben auch gestern die Aktion wieder mit Videoaufzeichnungen dokumentiert.
AllesDetten war gewillt, auch dieser Gruppierung ein Sprachrohr zu geben, hat vom Auftakt der Montagsspaziergänge neutral berichtet. Wir waren mit vier Mann vor Ort um ausgeglichen Eindrücke vom Gesamtgeschehen zu sammeln und dann zu berichten. Tatsächlich mussten zwei unserer Mitarbeiter leider erfahren, wie sie auf dem Parkplatz vor Stroetmanns Fabrik von Personen, die einem schwarzen Kombi mit Münsteraner Kennzeichen entstiegen sind, völlig grundlos und hasserfüllt auf das Übelste beschimpft und unter anderem mit „Masken-Fascho“ oder auch „Nazi-Verteidiger“ beschimpft wurden. Man kann unterschiedlicher Meinung sein, streiten gehört in einer Demokratie dazu. Respekt und Anstand aber sollten dabei nicht verloren gehen. Möglicherweise waren es nur Einzelne mit dieser Gesinnung die sich anschließend unter den Demonstrationszug gemischt haben. Möglicherweise waren es auch nur zufällig AllesDetten-Mitarbeiter, weil das die ersten waren, denen diese Personen, nach der Ankunft auf dem Parkplatz begegnet sind. Für die war aber weder Corona noch die Impfung Thema ihres Auftretens.
In einer Demokratie kann jeder offen die eigene Meinung sagen. Zu einer Demokratie gehört aber auch, die Meinung des anderen zu akzeptieren. Und wenn der Großteil der Bevölkerung anderer Meinung ist, dann muss man das anerkennen.
Schade, dass diejenigen, die ein Recht für sich einfordern eben dieses so mit Füssen treten.
Schade für die, die es möglicherweise ehrlich meinen, es aber nicht schaffen, sich von möglichen „Unterwanderungen“ zu distanzieren, sogar mehr und mehr den Eindruck entstehen lassen, als seien diese ausdrücklich erwünscht.
Wer im eigenen Aufruf darum bittet, sich dem Zug für ein friedliches Miteinander und gegen Diffamierung anzuschließen, von dessen Teilnehmern aber im Vorfeld lauthals genau das Gegenteil skandiert wird, der darf sich nicht wundern, wenn sich die Menschen abwenden.
Die Zahl der Neuinfizierungen hat in der vergangenen Woche im Kreis Steinfurt erstmals (und mit 1.122 gleich deutlich) die magische Grenze von 1.000 innerhalb 24 Stunden überschritten. Die Hospitalisierungsinzidenz dagegen ist mit unter zehn Fällen pro 100.000 Einwohner relativ gleichbleibend niedrig. Für mich ein Zeichen, dass die Impfung greift. Die Impfung schützt nicht davor, dass man sich infizieren kann, sie schützt aber davor, dass die Krankheit ausbricht. Auch ein Sicherheitsgurt im Auto schützt nicht vor Unfällen, schützt aber in den allermeisten Fällen vor Verletzungen, die sonst vielfach tödlich hätten ausgehen können.
Die persönliche Freiheit darf und muss dann eingeschränkt werden, wenn sie die Freiheit anderer einschränkt!
Bei der Menschenkette hat man gesehen, dass sehr viel mehr Menschen FÜR die Impfung sind als dagegen.
Die „Montagsspaziergänger“ sind meist zwischen 30 und 50 Leuten. Wenn es mehr sein sollten, kommen von außerhalb „Coronagegner“ dazu. Das sind keine Dettener!
Das zeigt doch deutlich, dass die Emsdettener vernünftig sind!
Danke für Ihre Nachricht. Wir werden diese schnellst möglich bearbeiten.