Aktionstag zum Klimaschutz – Teil II.

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Teil 2 zum Aktionstag des SolarButterfly in Emsdetten. (Foto: Joanna Puzik)
(Foto: Stadt Emsdetten)

Gestern war nicht nur Markttag, sondern auch ein Tag, der ganz im Zeichen des Klimaschutzes stand. Im Rahmen der Welttournee des mittlerweile überall bekannten Solar Butterfly fand auf dem hinteren Rathausplatz ein interessantes Programm statt. Akteure aus Politik, Wirtschaft und diversen Vereinen und Initiativen sind gekommen, um gemeinsam mit dem Team des riesigen Solar-Schmetterlings für Nachhaltigkeit, Biodiversität und Klimaschutz zu werben.

Der Solar Butterfly lächelt über den hinteren Rathausplatz. (Foto: Joanna Puzik)

Nicht nur Schulklassen nutzten den Aktionstag, um ihr Wissen über Umweltschutz auf die Probe zu stellen, willkommen war Jeder und Jede, die etwas über Solarenergie, Mobilität in der Stadt oder Fairen Handel und Klimaschutz erfahren wollte.

Auch Pilo’s Kaffeewagen vom Markt gesellte sich am Aktionstag auf den Rathausplatz – Ein Segen für alle Anwesenden, die um eine Kaffeepause dankbar waren. (Foto: Joanna Puzik)

Klimapioniere gibt es auch hier in Emsdetten

Stefan Kratz und sein SolarButterfly-Team haben sich unter der Federführung der Umweltkoordinatorin Betina Loddenkemper zusammengeschlossen und in Emsdetten zahlreiche „Klimapioniere“ zusammengetrommelt. „Wenn wir zusammenarbeiten, werden wir das Klimaziel erreichen und dann beim 10 jährigen Jubiläum (dem Ende der Tour) von unseren Erlebnissen, auch in Emsdetten erzählen“, sagt Kratz.

Martin Dörtelmann (links) bedankte sich bei seiner Kollegin Betina Loddenkemper, die die Verwaltungsspitze gar nicht lange überzeugen musste für das Projekt. Die positive Energie sei richtig spürbar, auch bei Stefan Kratz von der SolarButterfly Crew (rechts), wie dieser mit den Kindern hier vor Ort umgegangen sei, äußert der Technische Beigeordnete. (Foto: Joanna Puzik)

Zu den Klimapionieren gehören z.B die Biologische Station des Kreis Steinfurt. Annika Brinkert warb gemeinsam mit Dajana Prinz, der Umweltmanagerin im Bereich Biodiversität in Emsdetten für Artenvielfalt und verteilte Samentütchen, damit alle sich an einer schönen Wildblumenwiese erfreuen können – die Menschen und die Tiere.

„70% der Insekten sind in den letzten 100 Jahren verschwunden (bedingt durch das immer wärmer werdende Klima), dadurch haben die Vögel weniger zu essen“, und damit beginne eine Abwertsspirale, erklärt Kratz den Anwesenden beim Aktionstag. Deshalb ist Annika Brinkert mit ganzen drei Kartons voll Blumensamen angereist. Weil man schon mit einer Handvoll Samen etwas großes für die Natur tun kann.

An der Biologischen Station verteilte Annika Brinkert Wildblumenwiesensamen. Jede Mischung besteht aus 35 verschiedenen Blütenpflanzen, die über das ganze Jahr verteilt sprießen und den eigenen Garten oder Balkon in ein kleines Insektenparadies verwandeln können. (Foto: Joanna Puzik)

Ralf Deupmann stand für eine 45 minütige Radtour quer durch Emsdetten bereit, um sich vorbildhafte Gärten und klimafreundliche Orte in der Stadt anzuschauen. Das Angebot war vielen, vermutlich wegen der erhöhten Temperaturen doch zu spontan – zumindest am Vormittag.

An der Biologischen Station des Kreises Steinfurt (von links): Ralf Deupmann, Annika Brinkert und Dajana Prinz. (Foto: Joanna Puzik)

Radfahren fürs Klima – Mobilität in Emsdetten

Um das Tema Radfahren drehte es sich auch bei den Radbastlern der Kolping Initiative. Sie helfen nicht nur ehrenamtlich dabei Fahhräder wieder flott zu machen, sondern bieten auch die Möglichkeit sich Räder gegen Geühr auszuleihen. Einst hatten wir orange Räder, jetzt sein man auf individuelle Einzelräder umgestiegen, je nach Bedarf. So kann man sich beispielsweise auch ein Lastenfahrrad ausleihen, um die gekaufte Waschmaschiene zu transportieren.

Derzeit sind 640 Räder allein für Flüchtlinge im Umlauf. Dadurch, dass diese ebenfalls eine Kaution zahlen, werden die Räder gut behandelt und man hilft bei kleinen Reperaturen. (Foto: Joanna Puzik)

„Mobilität der Zukunft ist naturfreundlich. Unterwegs zu sein mit dem Rad aber auch mit Weiterentwicklungen von Verbrennungsmotoren und Elektromobilität kann man einen großen Beitrag leisten“, sagt auch Thorsten Rösch von der Stadt Emsdetten und ruft alle Bürgerinnen und Bürger zur aktuellen Umfrage auf (www.emsdetten.de/mobilität).

Thorsten Rösch erzählt Bettina Loddenkemper etwas zum Mobilitätskonzept der Stadt. Man möchte wissen, was den Menschen in Emsdetten wichtig ist, deshalb sollte jeder und jede bei der Umfrage mitmachen. (Foto: Joanna Puzik)

Momentan sind wir im Status „Wünsch dir was“, fasst Betina Loddenkemper zusammen, und ab 2023 wolle man dan in die Umsetzung kommen, sagt Rösch, z.B. mit dem Projekt der Umgestaltung des Sandufers, um den Menschen mehr Platz für Leben im Einklang mit der Natur zu bieten.

Ebenfalls vor Ort war Elmer Leuermann, der 1. Beigeordnete und allgemeine Vertreter des Bürgermeisters von Emsdetten und erklärte, dass man mittlerweile auch Unternehmen im Finanzsektor nicht mehr davon überzeugen müsse, dass es in vielen Bereichen sinnvoll sei auf Nachhaltigkeit zu setzen – man muss ihnen nur den Benefit, bzw. den Profit klar machen, kommentiert er.

„Mittlerweile ist es weniger müssen, als >wie können wir (die Zukunft) gemeinsam gestalten?<„, sagt Elmer Leuermann, der 1. Beigeordneter der Stadt Emsdetten über den Klinsch von Witschaftlichkeit und Nachhaltigkeit. (Foto: Joanna Puzik)

Sonnenenergie nutzen – auch im eigenen Haus

Auch bei Christian Sorge von den Grüne sei es die erste eigene Solaranlage gewesen, die ihn dazu bewegt hat sich für Klimaschutz zu engagieren.

Betina Loddenkemper interviewt Christian Sorge von den Grünen. „Ob Solarenergie, Solarthermie oder Dachbegrünungen, das alles ist gut für die Umwelt“, sagt er. Für die Stadt seien neben Dächern auch Fassaden interessant bemerkt er. (Foto: Joanna Puzik)

Ähnlich war es bei Ralf Eiling von der Balkonsolaranlagen Initiative. Er selbst hat sich eine kleine Solaranlage gekauft und war sofort fasziniert davon. Der Aha-Effekt „Oh das macht ja Strom“ ließ ihn nicht mehr los und heute helfen er und sein Team Privatmenschen dabei, eigene kleine Solarmodule zu bauen – mit einer richtigen Schritt-für-Schrittanleitung und möchten mit ihrer Beratung dazu animieren selbst aktiv zu werden.

Kleinanlagen bis 600 Watt müssen nicht einmal genehmigt werden, aber anmelden sollte man sie trotzdem, sagt der Balkonkraftwerkberater Ralf Eiling (links). Damit sie im sog. „WATTbewerb“gezählt werde. Ziel der Balkonsolaranlagen Initiative ist es die PV Leistung in einer Großstadt in Deutschland zu verdoppeln. (Foto: Joanna Puzik)

Da hilft auch der Verein energieland2050 fleissig mit. Der Solarexperte Jens Leopold ist nicht nur für die Bildung von Netzwerken zwischen Vereinen und Unternehmenzuständig, sondern macht bis zu 500 telefonische Erstberatungen jährlich für Privatleute.

Für den Herbst seien zudem PV-Exkursionen, sog. WATT-Wanderungen geplant, wo man sich bei Hauseigentümern PV-Anlagen anschauen und über deren Erfahrungen, Vor-und Nachteile erfahren kann, sagt Jens Leopold, Solarexperte der energieland 2050 (rechts), links: Betina Loddenkemper. (Foto: Joanna Puzik)

Im Augenblick ist die Frage: „Was Leute machen können, um ihre Heizung umzustellen und ihr Haus umzurüsten“, um Kosten zu sparen und der Umwelt zu helfen, erzählt sen Teamkollege, Franz Wennemann, der beim energieland 2050 e.V. als Energieberater tätig ist.

Es sei gut, sich jetzt kostenlos zu informieren, um zu verstehen, wie Fachunternehmen beurteilt werden können – „bevor der Winter kommt“, betont Franz Wennemann, Energieberater der energieland 2050. (Foto: Joanna puzik).

Und wie pflegt man seine Solaranlage? Dazu wusste Andreas Weischer etwas zu erzählen. Auch wenn sein Vortrag im Ratssaal zu klimaangepasstem Bauen und Modernisieren ausfallen musste, so verriet er AllesDetten am Rande, was man beispielsweise bei „Vogelschiss“ auf den Solarmodulen machen könne.

Sein Tipp bei unerwünschtem Taubenbesuch: „Am besten nach oder während des Regens mit einem Abzieher reinigen, wenn alsses schön eingeweicht ist, sonst kriegt man Kratzer auf die Module.“, rät Andreas Weischer (links), rechts: Ralf Eiling von der Balkonsolaranlagen Initiative. (Foto: Joanna Puzik)

Nachhaltigkeit und Fair Trade gehört auch zum Klimaschutz

Anwesend war auch der Fairtrade Stand der Steuerungsgruppe Emsdetten, der für Fairen Handel warb, weil dieser in Zeiten von klimabedingten Ernteausfällen immer wichtiger werde, so Renate Bernsmann-Tillack (links im Bild) und ihre Mitstreiterinnen.

Die Steuerungsgruppe Emsdetten Fair Trade freuten sich über die zahlreichen kleinen Besucher und Besucherinnen. (Foto: Joanna Puzik)

Auch Monika Budde präsentierte ihre in der Nähwerkstatt von Camphill hergestellten „Opa-Gedächtnis-Taschen“. „Ich schneide zu und die Leute nähen“, sagt sie zur Arbeit der Camphill Werkstätten, die behinderten Menschen eine sinnvolle Arbeitsmöglichkeit bieten.

Der Clou der außergewöhnlichen Taschen auf ihrem Tisch, es handelt sich um recycelte Oberhemden, verrät Moinka Budde. (Foto: Joanna Puzik)

„Es sind Stoffe, die keiner mehr verwerten will. Mangelware von Grossmüttern und alte Hemden“, erklärt sie. Wer beispielsweise eine schöne Erinnerung an den verstorbenen Großvater haben möchte, kann dessen Hemd in der Textilwerkstatt in Steinfurt (oder an einer der vielen Abgabestellen in Geschäften) ab und bekommt es in neuem Design wieder und kann damit sprichwörtlich: „Mit Opa einkaufen gehen“, sagt sie lachend. Neu seien lediglich die Zipanhänger und die Aufnäher von Camphill und energieland 2050, die mit dem gemeinnützigen Verein zusammenarbeiten.

Um 14 Uhr ging der Aktionstag zuende und der SolarButterfly klappte seine Flügel wieder ein um zur nächsten Station auf der 1000 Städte-Tour zu fahren. Gute reise kleiner, großer Schmetterling!!!

Es geht weiter durch Deutschland, Europa und in weitere 5 Kontinente bis 2025. (Foto: PR Solarbutterfly)

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