„…Abkehr vom Hass bedeutet Hinkehr zur Liebe…“

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(Foto: Schwegmann)

Bürgermeister Oliver Kellner zitierte am Volkstrauertag bei der Feierstunde in der Herz-Jesu-Kirche Paul Löbe, Reichspräsident im Jahr 1922, der mit diesen Worten dem damaligen ersten Volkstrauertag Leben einhauchte.

„Wir werden gerade gäglich daran erinnert, wie kostbar Frieden, Freiheit und Demokratie sind, – jedoch zeigt uns die aktuelle Situation auch, wie zerbrechlich diese Werte in Konfliktsituationen sind. … Krieg ist Krieg… am Ende verlieren alle.“, so Kellner weiter. Er ging auf den Westfälischen Frieden ein, der vor 375 Jahren nach fünf Verhandlungsjahren geschlossen wurde. Geschlossen Dank Dialog, Verhandlung und Bereitschaft, Kompromisse einzugehen: „Können wir in heutiger Zeit nicht davon lernen?“

Zuvor waren ca. 30 Fahnenabordnungen in die Kirche einmarschiert, stellten sich im Altarraum auf. Begleitet von Liedbeiträgen des Frauenchors BelCanto, die Veranstalung musikalisch untermalt vom Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Emsdetten. Wortbeiträge von Jugendlichen des Stadtsportverbandes sowie Schülerinnen und Schülern der Käthe-Kollwitz-Schule die aus Leben und Wirken der Namensgeberin ihrer Schule berichteten. Käthe Kollwitz hat im ersten Weltkrieg einen Sohn und im zweiten Weltkrieg einen Enkel verloren. Ihr Sohn war gerade 18 Jahre alt, hatte das Leben noch vor sich, hatte Pläne, sie hatte ihn auf ein selbstständiges Leben vorbereitet. Der Verlauf war aber dann ganz anders als geplant und sie hat in ihrem weiteren Leben keinen Moment ausgelassen an dieses Unrecht, diese Greueltaten zu erinnern und der Opfer und insbesondere ihrem Sohn ein Ehrenmal im Kopf, im Herzen und auch auf dem Schlachtfeld zu errichten.

Pfarrer Norbert Weßel war es, der als Hauptredner seine Gedanken zum Volkstrauertag vortrug. Er erinnerte an Allerheiligen und Allerseelen, erst vor wenigen Wochen gefeiert, die Tage, an denen die Christen ihrer Verstorbenen im Besonderen gedenken.

Weßel erinnerte sich der Bilder des Überfalls Rußlands auf die Ukraine, des Überfalls der Hamas auf Israel. Konflikte, bei denen man aktuell nicht sagen kann, wann hier die Gewalt endet. Gerade in diesen Momenten sei es von Bedeutung, wie wichtig die Sorgen um Frieden ist und bleibt. Seine Gedanken sind aber vor allem auch bei denen, die völlig unschuldig Opfer dieser Konflikte sind. Nicht nur nicht beteiligt sondern durch das erlebte ein Leben lang traumatisiert, verletzt, heimatlos…

Am Ehrenmal an der Nordwalder Straße wurden dann die Kränze niedergelegt und mit der Nationalhymne endete die Gedenkfeier. Die Kränze werden als erkennbares Zeichen noch eine Weile Hinweis geben.

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