…oops, jetzt haben wir den Gewinner schon vorweg genommen… aber wer sechs Mal die Höchstpunktzahl 10 bekommt (wobei die niedrigste und die höchste 10 gestrichen werden), da haben es die anderen schwer, obwohl die auch verdammt gut waren. Beim 13. Poetry Slam, dem „Dichthof im Lichthof“ von Stroetmanns Fabrik, wieder locker und unterhaltsam präsentiert von Jens Kottalla, ging es diesmal nicht so wirklich auf die Lachmuskeln, wenngleich diese zum Schluss auch noch auf ihre Kosten kamen. So ein Poetry Slam zeichnet sich halt dadurch aus, dass die vorgetragenen Texte den Zuhörer auch mal zum Nachdenken animieren sollen. Da fragt ein Lennard Rosar, Teilzeit-Veganer, warum Fleischesser und Veganer/Vegetarier nicht auf Augenhöhe behandelt werden können, warum fair-trade ein besonderes Herausstellungsmerkmal ist und nicht unfair eigentlich das Besondere, auf das man hinweisen sollte.
Die Kölnerin Luca Swieter, die die Bühne im Lichthof schon aus zurückliegenden Veranstaltungen kennt und sich gerne mal im Grab umdreht wie ein Dönerspieß, geht auf die Bedeutung von Farben ein: „Wird ein männliches Baby etwa gleich explodieren, wenn man ihm einen rosa Strampler anzieht?“ Der fast schon sicher geglaubte Finaleinzug für die Schnellsprecherin wird letztlich dann doch um nur einen Punkt wieder zunichte gemacht.
Und das Team „Reife Eier“, gibt völlig offen zu, nichts vorbereitet zu haben, nichtmal frische Unterwäsche, sie seien nichteinmal Studenten. Angesichts der sprachlich sehr gelungenen „Choreografie“ der Texte und des ineinander spielenden Vortrags wurde hier jedoch eine sehr gute Vorbereitung erkennbar.
Da ist insgesamt von einem „Freiwilligen alkoholischen Jahr“ die Rede, „ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen könnte“, oder wie man „auch ohne Spaß Alkohol haben kann“.
Zum Schluss zappt Marvin, der zuvor auf Silvester einging und hinterfragte, warum ausgerechnet diese Zahl im Kalender alles neu machen soll, sich dann noch eindrucksvoll im Schnelldurchlauf durch die Fernsehprogramme, von der seriösen Nachrichten- bis hin zur verrammschten Dauerwerbesendung. Er nimmt schließlich auch das goldene Weberschiffchen mit nach Hause, von dem Moderator Jens Kottalla nach mittlerweile 13 Abendveranstaltungen im D(L)ichthof noch immer nicht weiß, welche tiefere Bedeutung dieses Kleinod hat. Wir sind Dir da gerne behilflich – einfach mal fragen.
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