In unseren Breitengraden gibt es keine Wale? Weit gefehlt, tatsächlich hat man in Kevelaer ein Skelett aus der Kreidezeit gefunden, ist lange her, kaum einer von uns wird sich daran erinnern. Tatsächlich gegenwertig aber sind Jupp und Maria sowie Pottwal Alfred. Das erstgenannte Pärchen steht noch bis zum 25. August am Lauftreff Ecke Sternbusch/Brookweg in Emsdetten. Kollege Alfred hat sein neues Zuhause in Münster in einem Museum gefunden, dazu später.
AllesDetten hatte bereits mitte Juli berichtet (H I E R), als der Künstler Willi Landsknecht die beiden Skulpturen aufgestellt hat. Damals waren die Walfluken noch umgeben von einem Kornfeld, dieses wurde mittlerweile abgeerntet. Der Effekt, dass wenn der Wind über das Feld weht, sich das Korn verhält wie die Wellen des Meeres, kann damit nicht mehr erreicht werden. „Zuerst war die Landschaft.“ Erzählt Landsknecht, der sich von den Weiten des Münsterlandes hat inspirieren lassen.
Überaus interessant und leidenschaftlich erzählt, der Vortrag von Werner Beckmann. Beckmann ist mittlerweile pensioniert, war vorher Chef-Präparator des Naturkundemuseums in Münster und bekam als solcher die Gelegenheit, einen Wal, der sich in die Nordsee verirrt hatte und dort verendet war, für sein Museum zu sichern, machte sich innerhalb von zwei Stunden, nachdem er den Anruf erhalten hatte, auf den Weg und fand dann den riesigen Kadaver vor sich, umgeben von einem unglaublichen Gestank. Zusammen mit seinem Team ging es an die Arbeit. Die Schnellversion: die Fleischmasse musste irgendwie transportfähig gemacht werden und das Skelett so präpariert werden, dass es haltbar und losgelöst von allen „geruchsbildenden Beigaben“ im münsteraner Museum ausgestellt werden kann. „Das ganze Drumherum hat einen enormen Medienrummel ausgelöst.“ erinnert sich Beckmann.
Trotz aller Widrigkeiten über die erzählt wurde, ein Döschen mit Original-Mageninhalt des präparierten Pottwals ging durch die Reihen und „prägte“ so manche Nase, lauschten die zahlreichen Gäste dieser Veranstaltung gespannt den Ausführungen.
Eingerahmt wurde die Veranstaltung von harmonischen Klangbildern des Aboal Tabib Zadeh.
Das Kunstprojekt wird weiter durch Lesungen begleitet. Am morgigen Samstag wird Willi Landsknecht in der Stadtbibliothek mit Kindern kleine Walfluken basteln.
Tolle Bilder! Geben die Stimmung super wieder! Habe mich sehr über den Artikel gefreut!
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