Zum Bebauungsplan „Hof Recker“ äußert sich hier die Anliegergemeinschaft

0
1281

„Die vorgestellte Umplanung für das Hof-Recker-Areal und die bedenkenlose Zustimmung machen uns fassungslos. Wird der Rat der Stadt Emsdetten dabei seiner Verantwortung gerecht? Man kann vermuten, dass den kommunalen Entscheiderinnen und Entscheidern gar nicht bewusst ist, welche Auswirkungen das geplante Bauvorhaben mit sich bringt.

Auf Basis des existierenden Bebauungsplanes ist das vom Investor geplante, sehr massive Bauvolumen nicht umsetzbar. Die eigenen städtebaulichen Ziele, nämlich eine Bebauung im Stil eines westfälischen Hofes, wie der Rat sie 1994 beschlossen hat und wie sie mit dem Kindergarten realisiert wurde, werden den finanziellen Interessen des Investors geopfert.

Die Sichtweise der Stadt und des Investors, das geplante Vorhaben würde das Stadtbild aufwerten und sich gut in das Stadtbild einfügen, dürfte eher von individuellem Interesse geprägt sein. Aus den bisher existierenden 2D-Planzeichnungen lässt sie sich nicht erkennen. Schwer vorstellbar, dass hier zwei neue Kita-Gruppen und 40 Wohneinheiten nebst 50 Parkplätzen entstehen sollen. Bei einer Visualisierung der bis zu fünf Etagen wäre offensichtlich geworden, dass das Bauvolumen nicht in die Umgebung passt. Vielleicht wurde deswegen darauf verzichtet?

Die Kita würde durch die Neubauten eingepfercht und die vorhandene Außenspielfläche massiv um ca. 50% reduziert und das trotz einer zukünftig größeren Zahl an Kindern. Wie passt das zum Siegel „Bewegungskindergarten“? Einsichtnahmen in das Gelände und die Räumlichkeiten der Kita wären möglich. Beides könnte eine freie Entfaltung der Kinder beeinträchtigen. Was ist hier mit dem oft zitierten Schutz dieser? Keine der 22 Kindertageseinrichtungen in Emsdetten hat eine so große und erdrückende Bebauung in der Nachbarschaft. Es ist erstaunlich, wie wenig an die Belange der Kinder gedacht wird. Ob die Kita-Beteiligten vollumfänglich über die Auswirkungen des Vorhabens informiert wurden, bezweifeln wir. Wie sonst ließe sich erklären, dass die Eltern deutlich Stellung gegen das Bauvorhaben beziehen und der Stadt eine Petition übergaben?

Für die zu erwartende Verkehrszunahme gibt es kein Konzept und die Parkplatzsituation wäre mehr als problematisch. Außerdem leben in dem beschriebenen Quartier geschützte/schützenswerte Tiere und von den jahrhundertealten Bäumen sollen mindestens drei gefällt werden. Für uns stellt sich die Frage, wie lange die übrigen Bäume noch Bestand haben werden. Die geplante weitere Versiegelung der Fläche könnte negativen Einfluss auf sie haben. Wo bleiben da die Grünen?

Wir haben noch weitere relevante Kritikpunkte, wichtig aber ist: Eine zukünftige Bebauung sollte dem Gelände ein adäquates Gesicht wiedergeben, die Belange der Natur berücksichtigen und sich gestalterisch in die Wohnumgebung einfügen.
So könnte sie ein Gewinn für Emsdetten werden und positiv die Wohnqualität und das Stadtbild beeinflussen.

Liebe Politiker und Stadtverwaltung, nehmen Sie Abstand von den bisherigen Planungen und kommen Sie auf uns zu, wir sind gesprächsbereit.

Stellt sich die Frage, ob der Investor es auch ist?“

Unterschrieben ist der Leserbrief von der „Anliegergemeinschaft Hof Recker“, die Familien Dzirzanowski-Wenkers, Elting, Schuster, Ruhe, G. Theele, M. Theele, M.Theele sowie weitere Unterstützer

Kommentieren Sie den Artikel

Die Kommentare werden erst nach Prüfung freigeschaltet. Kommentare ohne Hinweis auf den Verfasser (vollständiger Klarname) oder gar mit vorsätzlich falscher E-Mail-Adresse werden nicht veröffentlicht! Wir bitten Sie, bei Ihren Kommentaren sachlich zu bleiben und sich einer angemessenen Formulierung zu bedienen.

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Danke für Ihre Nachricht. Wir werden diese schnellst möglich bearbeiten.