Wildunfälle: Was Autofahrer im Herbst wissen müssen

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(Foto: privat)

Wildunfälle mit Tieren wie Rehen, Wildschweinen oder Hasen sind besonders im Herbst keine Seltenheit. Sie geschehen in Deutschland häufig – laut Deutschem Jagdverband krachte es 2024 etwa alle zweieinhalb Minuten. Das Risiko ist in ländlichen Gebieten besonders hoch.

Gründe für die erhöhte Wildunfallgefahr im Herbst:

Zeitumstellung und Berufsverkehr!

  • Verschiebung der Dämmerung: Mit der Umstellung auf die Winterzeit fällt der Berufsverkehr morgens und abends plötzlich in die Zeit der Dämmerung.
  • Aktive Wildtiere: Wildtiere (wie Rehe und Wildschweine) sind gerade während der Dämmerung am aktivsten und unterwegs, um Nahrung zu suchen.
  • Kollisionsrisiko: Da nun viele Pendler genau zu diesen Hochphasen des Wildwechsels unterwegs sind, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer Kollision stark.

Schlechte Sichtverhältnisse!

  • Nebel und Regen: Im Herbst herrschen häufiger Nebel, Regen oder erste Frostnächte.
  • Eingeschränkte Sicht: Diese Wetterbedingungen schränken die Sicht des Fahrers stark ein, was die frühe Erkennung von Wildtieren am Straßenrand erschwert.

Orte:

Besonders gefährlich sind Waldgebiete und Feldränder. Wildwechsel-Warnschilder sollten Autofahrer unbedingt ernst nehmen.

Richtig reagieren im Ernstfall!

Die richtige Reaktion am Steuer und danach entscheidet über die Folgen:

  1. Vorsicht am Steuer: Bei Wildsichtung kontrolliert abbremsen, Fernlicht ausschalten und hupen. Wo ein Tier quert, folgen oft weitere.
  2. Unfallstelle sichern: Sofort Warnblinkanlage einschalten, Warnweste anziehen und Warndreieck aufstellen.
  3. Polizei rufen: Dies ist gesetzliche Pflicht. Auch wenn das Tier flüchtet oder kein Schaden am Auto entsteht, sollte der Notruf abgesetzt werden, um verletztes Wild zu melden und unnötiges Leid zu beenden.
  4. Beweise sichern: Fotos vom Unfallort machen und unbedingt eine Wildschadenbescheinigung von Polizei ausstellen lassen.
  5. Verletztes Wild in Ruhe lassen: Verletzte Tiere nicht anfassen!

 Die Rolle der Versicherung!

  • Versicherungsschutz: Schäden am eigenen Fahrzeug durch einen Wildunfall sind in der Regel durch die Teil- oder Vollkaskoversicherung abgedeckt. Achtung: Basistarife decken meist nur Haarwild (Rehe, Wildschweine, etc.) ab, umfassendere Tarife auch Unfälle mit anderen Tieren wie Vögeln oder Haustieren.
  • Beweislast: Der Nachweis, dass der Schaden durch einen Wildunfall entstand, liegt beim Fahrer. Die Wildschadenbescheinigung und eine Fotodokumentation sind dafür unerlässlich.
  • Sonderfälle: Bei einer Vollbremsung für ein Kleintier (Igel, Eichhörnchen) mit anschließendem Auffahrunfall trägt man in der Regel eine Mitschuld. Bei Ausweichmanövern zur Vermeidung einer Kollision mit einem großen Wildtier reguliert die Teilkasko oft die entstandenen Schäden, wenn das Manöver notwendig war (sog. Rettungskosten).

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