Rechtliche Erleichterungen haben „Balkonkraftwerken“ viel Aufmerksamkeit verschafft, kleine Photovoltaikanlagen, die man einfach in die Steckdose stöpselt. Oder ist es doch komplizierter?
Dieser Frage ging eine Veranstaltung der Emsdettener SPD auf den Grund, zu der sie den Experten Andreas Weischer als Referenten in die Räume der Stadtwerke einlud. „Fachkenntnis und praktische Erfahrung, aber keine Verkaufsveranstaltung“, umriß OV-Vorsitzender Marvin Müller das Anliegen in seiner Einleitung. Die große Resonanz bewies die Richtigkeit des Ansatzes.

Weischers Vortrag erfüllte die Erwartungen. Mit praktischen Beispielen und seriösen Nachweisen ging er Fragen nach wie: Wo platziere ich Module? (Im Idealfall einen nach Osten und einen nach Westen, um möglichst lange das Tageslicht zu erfassen). Welche Möglichkeiten gibt es für die Befestigung? Was sollte ich beim Wechselrichter beachten? (Eine Garantie von mindestens zehn Jahren). Sollte ich die weitere Entwicklung der Gesetzeslage abwarten? (Nein, die Erleichterungen seit Jahresbeginn haben bereits viel erreicht). Brauche ich einen Akku, um Überschüsse nicht an die Stadtwerke zu verschenken? (Nein, die sind angesichts der anfallenden Strommenge viel zu teuer. Besser ist, über Zeitschaltuhren Waschmaschinen in der Mittagszeit laufen zu lassen). Brauche ich einen Balkon? (Nein, die Installation geht auch auf Garagendächern, im Garten, an der Fassade …)
Keine exakte Antwort konnte es allerdings auf die Frage geben, ab wann sich die Investition rentiert: Das hängt immer von der Entwicklung der Strompreise ab. Mit einem Seitenblick auf die Gastgeber von den Stadtwerken schätzte Weischer aber, dass langfristig die Strompreise auf dem heutigen hohen Niveau bleiben würden. Helmut Deilen von den Stadtwerken fügte auf Anfrage hinzu, dass zur Zeit etwa 300 Balkonkraftwerke in Emsdetten in Betrieb seien. Etwa 40% aller Haushalte verfügten bereits über die dafür nötigen modernen Zähler. Wer jetzt eine neue Anlage anmelde, erhalte ihn sonst innerhalb von vier Monaten.
Die SPD wird das Thema „Energie in der Praxis“ im Herbst mit einer Veranstaltung zu Wärmepumpen fortsetzen.
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