Westfalen kann auch italienisch

An diesem Samstagabend waren es nicht Köln oder München, die zu Recht oder auch Unrecht um den Titel der nördlichsten Stadt Italiens streiten. Nein es war Emsdetten, welches diesen Titel verdient hat. Und das gleich zum zweiten Mal: im Kulturhof Deitmar versammelten sich die Italien Begeisterten nicht von Rhein oder Isar, sondern die von der Ems. Im vorigen Jahr stand italienisch angehauchte Klassik auf dem Programm der italienischen Nacht, während es in diesem Jahr der Schlager war, der begeisterte. Es fehlte keiner der italienischen Schlagerbarden, die alle von „Salva & la nuova generazione“ präsentiert wurden. Wie bekannt diese Lieder von zum Beispiel Zucchero, Eros Ramazzotti, Adriano Celentano den Dettenern sind, fällt nach kurzer Zeit bereits auf. Am Anfang noch animiert von Salva und seiner Gesangesspartnerin Desi, aber bald schon freiwillig, stimmten fast alle Gäste zwischen Backhaus und Konzertmuschel in die bekannten Schlagerklassiker mit ein. Gut 400 Karten waren bereits im Vorverkauf an den Mann bzw. an die Frau gebracht worden. An der Abendkasse kamen die Spontanentschlossenen dazu, die wohl erst sicher gehen wollten, ob sich das Wetter hält. Und es hat gehalten. Am Ende war das Terrain ausverkauft. Zum Mittanzen dauerte es – da wo der Platz dazu war – dann nicht lange.

Aber es ist ja nicht nur die Musik, die das italienische Flair bestimmt. Für manchen sind es das Essen und der Wein, die genauso wichtig sind und zu dem Flair beitragen. Und auch da muss Emsdetten sich nicht verstecken. Pasta und Pizza, Eis und Espresso, Antipasti und Knabbereien werden in Emsdetten natürlich täglich, aber hier in geballter Form, präsentiert. Die in den italienischen Farben rot-weiß-grün eingedeckten Tische waren umringt von Zelten, Pavillons und natürlich von der dreirädrigen Ape, die Gastronomen aus der Stadt geschickt hatten (Ja, das Eis kam aus der Nachbarschaft…).

Es gab darüber hinaus neben Musik, Speis und Trank einen weiteren Grund zum Feiern, vor allem für die Veranstalter: Der „Kulturhof Deitmar“ gehört zu den „Dritten Orten“ in NRW, Häuser für Kultur und Begegnung im ländlichen Raum. Und an allen diesen 26 Orten in NRW wurde gefeiert am Samstagabend. Vormittags wurde darüber hinaus bekannt gegeben, dass die Förderung dieser Orte für drei weitere Jahre verlängert wurde. Wir können also hoffen, dass Emsdetten auch weiterhin um den Titel der nördlichsten Stadt Italiens mitstreiten kann.