WESt legt Geschäftsbericht 2024 vor

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Die wirtschaftliche Lage im Kreis Steinfurt zeigte sich in 2024 angespannt, aber insgesamt gesehen dennoch relativ stabil.

Wir sind in einer Zeit der Multi-Krisen, die große weltwirtschaftliche und politische Unsicherheiten mit sich bringen. Die bundesweit anhaltende Konjunkturschwäche zeigt auch in unserer Region ihre Auswirkungen. Die hohen Energiepreise, eine schwache Nachfrage und der globale Wettbewerbsdruck machen insbesondere der Industrie zu schaffen. So verzeichneten die Industrieunternehmen im Kreis Steinfurt in 2024 einen Umsatzrückgang von 5,6 % im Vergleich zum Vorjahr, besonders rückläufig hierbei waren mit 11,1 % die Auslandsumsätze (Quelle: IHK). Wie auch in den vergangenen Jahren klagen die Unternehmen weiterhin über zu viel Bürokratie und den Mangel an Fachkräften.

Dennoch: Viele Unternehmen im Kreis Steinfurt zeigen, dass es möglich ist, auch in unsicheren Zeiten Stabilität zu bewahren. Unser breit diversifizierte Mittelstand und familiengeführte Betriebe bilden das Rückgrat der regionalen Wirtschaft – sie schaffen Arbeitsplätze, treiben Innovationen voran, denken in Generationen statt in Quartalen. Anpassungsfähigkeit, Resilienz sowie der Wille, Transformation aktiv zu gestalten, sind zentrale Erfolgsfaktoren

Die Rahmenbedingungen in unserer Region sind weiterhin sehr gut – wie auch die nachfolgenden Zahlen belegen:

16.200 Unternehmen

in 769 Branchenklassen gibt es im Kreis Steinfurt – vom Einzelunternehmer über den mittelständischen Maschinenbauer bis hin zum großen Logistikdienstleister (Quelle: WiReSt-Regionalanalyse / FH Münster).

5,2 % Arbeitslosenquote

Damit liegt der Kreis Steinfurt trotz leichter Steigerung weiterhin auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Das Land NRW lag im Vergleich bei einer Quote von 7,5 %.

Leichte Steigerung bei den Beschäftigtenzahlen

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist weiter gestiegen, wenn auch nicht in dem Ausmaß wie in den Vorjahren:

171.929 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

waren zum Stichtag 30.06.2024 im Kreis Steinfurt (Arbeitsort) beschäftigt (Vorjahr: 171.688) Damit belegt der Kreis Steinfurt bundesweit Rang 31 von 400 der stärksten Kreise und kreisfreien Städte in 2024.

Binnen 15 Jahren – Zeitraum 2009 bis 2024 – gab es im Kreis Steinfurt bei den Beschäftigtenzahlen einen Zuwachs von 34,1 %. Das Land NRW verzeichnete vergleichsweise nur einen Zuwachs von 26,1 %.

Weniger Betriebe in Kurzarbeit

Die Zahl der Betriebe in Kurzarbeit ging nach der Corona-Pandemie stark zurück, liegt aber noch immer deutlich über den Werten der Jahre vor der Pandemie. In 2024 nutzten im Zeitraum Januar – August insgesamt 364 Betrieben die Regelung der Kurzarbeit, im Vergleichszeitraum zum Vorjahr waren es noch 479 Betriebe.

 

In 2024 wurden im Kreis Steinfurt 3.417 Gewerbe angemeldet, neun mehr als im Vorjahr. Eine größere Differenz gab es bei den Gewerbeabmeldungen. Diese nahmen im gleichen Zeitraum mit 87 um rd. 3 % zu.

Deutliche Steigerung bei den Firmeninsolvenzverfahren

131 beantragten Insolvenzverfahren von Unternehmen im Kreis Steinfurt bedeuten eine Steigerung von über 50 % im Vergleich zum Vorjahr (87). Vor der Corona-Krise in 2019 wurden 118 Insolvenzverfahren gemeldet – demgegenüber war während der Pandemie die Zahl der Firmeninsolvenzen rückläufig.

Steigende Einwohnerzahlen

Zum Stand 31.12.2023 hatte der Kreis Steinfurt 467.279 Einwohner. Das waren 3.060 Personen mehr als ein Jahr zuvor (Quelle: Kreis Steinfurt).

Bis zum Jahr 2040 ist ein Bevölkerungswachstum von 3,7 % prognostiziert (Quelle: Bertelsmann-Studie). Damit ist der Kreis Steinfurt der am stärksten wachsende Kreis im Münsterland und einer der höchsten in ganz NRW. Eine tolle Prognose, die für den Kreis Steinfurt spricht. Eine wachsende Bevölkerung kann dazu beitragen, dem Personalmangel entgegenzuwirken.

 

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