Es war die vierte Mobilitätskonferenz, die der Kreis Steinfurt nun im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche in der Gempt-Halle in Lengerich veranstaltete. Unter dem Motto „Smart vernetzt und neu gedacht“ brachte die Konferenz eine Vielzahl von Experten, Kommunen, Verbänden und Mobilitätsdienstleistern zusammen, um innovative Ansätze und Projekte für die Mobilität der Zukunft zu diskutieren. Die Mobilitätskonferenz ist ein wichtiger Baustein, der darauf abzielt, innovative Mobilitätslösungen zu fördern und das Bewusstsein für klimafreundliche Alternativen zu stärken.
Landrat Dr. Martin Sommer eröffnete die Mobilitätskonferenz mit der These, dass intelligente Vernetzung und smarte Denkansätze die Mobilität in ländlichen und städtischen Räumen nachhaltig verbessern können. „Die Zukunft der Mobilität muss nachhaltig, vernetzt und zugänglich für alle sein. Wir werden heute spannende Impulse erhalten, die uns auf diesem Weg unterstützen. Ich freue mich auf lebhafte Diskussionen und die weitere Zusammenarbeit mit unseren Partnern, um die Mobilität im Kreis Steinfurt zukunftssicher zu gestalten“, hob der Landrat die Bedeutung des Themas Mobilität als eines der von ihm gesetzten Schwerpunktthemen der Kreisverwaltung hervor.
Spannende Diskussionen zum Motto „Smart vernetzt und neu gedacht“
Verkehrsdezernent Carsten Rehers, der in Doppelfunktion auch als Moderator der Konferenz fungierte, führte gekonnt durch die Veranstaltung und versprach, die rund 90 Teilnehmenden aktiv in die Diskussionen einzubinden. Eine der Teilnehmerinnen war Vanessa Hullermann, die als neue Mitarbeiterin des Kreises Steinfurt den Bereich Öffentlicher Personennahverkehr von Renate Schulte, die ab Januar 2025 in den Ruhestand wechselt, übernehmen wird.
Als Fachreferent der Konferenz konnte der Geschäftsführer des Mobilitätsdienstleisters NRW.Mobidrom GmbH, Dr. Jochen Harding, gewonnen werden. Harding stellte zunächst das Dienstleistungsportfolio der Tochtergesellschaft des Landes NRW vor, ehe er in seinem Beitrag die Bedeutung der Vernetzung und des Einsatzes von Mobilitätsdaten hervorhob, um den Zugang zu Mobilität für alle Bürgerinnen und Bürger zu erleichtern und gleichzeitig auch ökologische Ziele zu erreichen.
Moderator Rehers leitete anschließend über zu spannenden Fachvorträgen, in denen zukunftsweisende Lösungen für den Verkehr und die Datenvernetzung vorgestellt und diskutiert wurden. Zunächst präsentierte Dennis Schöne von der Regionalverkehr Münsterland GmbH (RVM) die Potenziale und Grenzen von On-Demand-Verkehren im ländlichen Raum. Schöne verdeutlichte, dass die flexiblen und bedarfsgesteuerten Mobilitätslösungen insbesondere in Regionen wie dem Münsterland einen großen Beitrag zur Schaffung eines modernen und bedarfsgerechten Nahverkehrs leisten können. Die Möglichkeit, den ÖPNV durch nachfrageorientierte und digital gesteuerte Abhol- und Bringdienste zu ergänzen und die Erreichbarkeit auch ohne eigene Kraftfahrzeuge zu verbessern, stieß auf großes Interesse bei den Teilnehmenden.
Dem folgte der stellvertretende Abteilungsleiter der Informationstechnologie der Stadt Monheim am Rhein, Niels Hauke, der dem Publikum die Einführung und den Betrieb von autonom fahrenden Bussen im Regelbetrieb näherbrachte. In einem Pilotprojekt werden derzeit selbstfahrende Fahrzeuge getestet, die perspektivisch den Regelbetrieb in den Kommunen übernehmen könnten. Diese Technologie bietet nicht nur enormes Potenzial für die Verkehrssicherheit, sondern dient auch der Entlastung von Innenstädten. Hauke beleuchtete die Herausforderungen der Integration autonomer Fahrzeuge in den Alltag und gab abschließend einen spannenden Ausblick darauf, wie dieses Projekt in Zukunft weiterentwickelt werden soll.
Ein weiteres zentrales Thema war die Nutzung urbaner Datenplattformen, die es bereits heute ermöglichen, Verkehrsdaten in Echtzeit zu sammeln und entsprechend auszuwerten. Martin Kuppelmayr von der Civitas Connect e. V. stellte digitale Plattformen vor, die der Schlüssel zu einer intelligenten Steuerung des Verkehrsflusses und zur Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs seien. Durch die Verknüpfung unterschiedlicher Verkehrsträger können Städte effizienter gestaltet und der CO₂-Ausstoß reduziert werden.
Die Teilnehmenden der Konferenz nutzten die Gelegenheit, sich während der Vorträge aber auch im Anschluss der Veranstaltung über konkrete Umsetzungsstrategien und mögliche Kooperationen auszutauschen. Die Kreisverwaltung zeigte sich begeistert über das große Interesse und die engagierten Diskussionen, die wieder einmal verdeutlichten, dass die Mobilitätswende nur durch gemeinsame Anstrengungen und innovative Ansätze gelingen kann.
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