- ein erheblicher Rückgang der Verkehrsunfälle mit tödlich und schwerverletzten Personen
- keine tödlichen Verkehrsunfälle mit der Beteiligung von Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden
- keine tödlichen Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Rad- und Pedelec- sowie E-Scooter Fahrenden
- eine deutliche Zunahme bei den tödlich verletzten Kradfahrenden
- das Unfallrisiko der über 75-jährigen war im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um fast ein Viertel reduziert
- ein leichter Anstieg bei den Verkehrsunfällen mit Leichtverletzten
- jeder vierte Verkehrsunfall im Kreis Steinfurt ist mittlerweile ein Wildunfall. Auffallender Anstieg gegenüber 2022 um 13 %
- die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle liegt leicht über dem vor-Corona-Niveau von 2019
So das Fazit der Unfallstatistik 2023 durch Polizeirat Jörg Siepert.
2.076 Unfälle wurden in 2023 im Kreis Steinfurt dokumentiert. Davon 209 in Emsdetten und 183 in Greven.
Kreisweit waren dabei 1.740 Unfälle mit Personenschaden, dabei wurden 2.163 Menschen verletzt (200 unter 15 Jahre). Im Kreis Steinfurt gab es 2023 elf Verkehrstote.
In Emsdetten wurden 209 Verkehrsunfälle aufgenommen, davon 186 mit Personenschaden. 216 Personen wurden verletzt (23 unter 15 Jahre). Es gab zwei tödlich verunfallte Personen.
Zum Vergleich: Greven hatte 155 Unfälle mit Personenschaden bei denen 183 Menschen (13 unter 15 Jahre) verletzt wurden.
Unfallursachen
32 % der Unfälle sind darauf zurückzuführen, dass die Vorfahrtsregelungen mißachtet wurden.
Für 26 % sind nicht angepasste (überhöhte) Geschwindigkeit unfallursächlich.
Jeder fünfte Unfall (20 %) entstand beim Abbiegen oder Versuch zu wenden.
In 12 % der Fälle standen die Fahrzeugführenden unter Alkoholeinfluss.
5 % sind auf zu geringem Abstand zum vorrausfahrenden Fahrzeug zurückzuführen.
Ebenfalls 5 % verunfallten bei Überholmanövern.
Verkehrsunfälle mit Sachschäden
Gegenüber 2022 ist der Anstieg der Unfälle mit Sachschäden markant um 11 % von 9.652 auf 10.727 Fälle gestiegen. Allerdings liegt die Zahl damit leicht unter dem Niveau von 2019, vor der Corona-Pandemie (10.779).
Starker Anstieg bei Wildunfällen
Mittlerweile ist jeder vierte Verkehrsunfall (26 %) im Kreis Steinfurt ein Unfall mit Wildbeteiligung. Im Jahr 2019 wurden 2.635 Wildunfälle aufgenommen, 2022 bereits 2.820 und in 2023 3.193 Wildunfälle. Das ist eine Steigerung von 21 % (2019-2023) bzw. 13 % (2022-2023). In Emsdetten hat es in 2023 134 Wildunfälle gegeben (2022: 104), in Greven wurden in 2023 211 Unfälle (2022: 233) gemeldet.
Schulwegunfälle (Kinder bis 14 Jahre)
Zunächst erfreulich: kein Kind wurde tödlich verletzt. Ein Kind wurde im Kreis Steinfurt auf dem Schulweg schwer verletzt, 20 Kinder erlitten leichte Verletzungen.
13 Kinder verunglückten mit dem Fahrrad, davon vier Kinder ohne Beteiligung eines weiteren Fahrzeuges (Alleinunfall).
Fünf Kinder im Alter zwischen 9 und 12 Jahren verursachten als Radfahrende Verkehrsunfälle. Davon wurde ein Kind schwer-, vier Kinder leicht verletzt.
Bei einem Unfall kollidierten zwei 10-jährige, einer davon wurde leicht verletzt.
Fußgänger
Insgesamt verunglückten 128 Menschen im Kreis Steinfurt als Fußgänger. In 2022 wurden 96 Personen gezählt.
108 und damit 84 % davon wurden leicht, 19 Personen (15 %) schwer verletzt. Die Hälfte der verunglückten Fußgänger sind Erwachsene, auffällig der dokumentierte Anstieg in der Altersgruppe 38 – 64 Jahre.
Radfahrer
Siepert wies bei der Präsentation seiner Zahlen nochmal ausdrücklich darauf hin: „Ein Fahrradhelm verhindert keine Unfälle – ist aber im Falle eines Falles ein Schutz vor möglicherweise schwerwiegenden Verletzungen!“
In 2023 gab es keinen tödlichen Unfall (einer in 2022). Die Zahl der insgesamt verunglückten Radfahrer ist von 2022 (509 Fälle) auf 2023 (467 Fälle) spürbar um 42 Fälle zurückgegangen.
Auffällig: 132 der 467 Unfälle und damit 28 % waren Alleinunfälle ohne Fremdeinwirkung.
Etwa ein Drittel der verunfallten erwachsenen Radfahrer stand unter Alkoholeinfluss.
In Emsdetten gab es in 2023 neun schwer- und 69 leichtverletzte Radfahrer. Zum Vergleich: in 2022 waren es elf schwer- und 47 leichtverletzte Personen.
In Greven gab es in 2023 zwei schwer- und 50 leichtverletzte Radfahrer. Auch hier der Vergleich zu 2022: neun schwer- und 49 leichtverletzte Personen.
Pedelecfahrer
Auch hier gilt: Fahrradhelme helfen Verletzungen zu vermeiden! In 2022 gab es noch sechs tödlich verletzte Personen im Kreis Steinfurt. In der aktuellen Bilanz für 2023 liegt die Zahl erfreulicherweise bei 0.
Die Zahl der insgesamt im Kreisgebiet im Jahr 2023 verunglückten Pedelecfahrer ist in 2023 (383 Fälle) gegenüber 2022 (416 Fälle) rückläufig. Insbesondere in der Altersgruppe Ü75 ist mit 19 % Rückgang eine erhebliche Verbesserung festgestellt worden. Dennoch ist diese Altersgruppe die am stärksten betroffene. 118 der 383 aufgenommenen Pedelecunfälle im Kreis Steinfurt sind Alleinunfälle.
Die Hälfte aller schwerverletzten Pedelec fahrenden Erwachsenen verunfallte allein (15). Acht davon waren alkoholisiert.
Kradfahrer (über 125 ccm)
Vier Kradfahrende verstarben im Jahr 2023 im Kreis Steinfurt nach Verkehrsunfällen. Drei davon verunfallten aufgrund unangepasster Geschwindigkeit.
Insgesamt stieg die Zahl der verunglückten Kradfahrenden von 77 im Jahr 2022 auf 84 im Jahr 2023. Die Zahl der schwer Verletzten ist von 38 auf 20 zurückgegangen.
Unfallflucht
93 % aller Verkehrsunfallfluchten sind Verkehrsunfälle mit Sachschäden. Die Zahl der Fälle ist im Kreis Steinfurt von 2.235 im Jahr 2022 auf 2.399 in 2023 leicht gestiegen. Der Höchststand lag in 2017 bei 2.504 Fällen, danach war bis 2021 ein stetiger Rückgang erkennbar.
Die Zahl der Unfallfluchten mit Personenschaden verzeichnet mit 178 Fällen in 2023 im Kreis Steinfurt einen absoluten Höchststand im Zehnjahresvergleich. 2022 waren 143 und 2021 116 Fälle auf
#LEBEN – unter diesem Begriff gibt es seit 2023 NRW-weit neue strategische Schwerpunkte für mehr Sicherheit auf den Straßen und Radwegen. Diesem Projekt hat sich auch die Kreispolizeibehörde Steinfurt verschrieben, ist bereits aktiv und wird auch in Zukunft noch einige Aktionen durchführen. Wir hatten bereits H I E R berichtet.
Danke für Ihre Nachricht. Wir werden diese schnellst möglich bearbeiten.